Kita-Eingewöhnung zieht sich, keine Besserung in Sicht

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kita-Eingewöhnung zieht sich, keine Besserung in Sicht

Liebe Frau Ubbens, unsere Tochter ist jetzt 12 Monate. Wir haben mit der Eingewöhnung in der Kita bereits am 1. September gestartet. Ihr großer Bruder geht in dieselbe Kita. Anfangs lief es gut, die Trennungszeit wurde sukzessive gesteigert bis wir bei drei Stunden waren (8:30-11:30). Zwischendurch waren wir leider alle abwechselnd krank, sodass unsere Tochter immer wieder ein paar Tage nicht in die Kita konnte. Jetzt nach über zwei Monaten sind wir allerdings immer noch nur bei drei Stunden, da sie laut Aussagen der Erzieherinnen nichts essen will, weder zum Frühstück noch zum Mittagessen. Aus diesem Grund wollen sie es auch nicht mit dem Mittagsschlaf versuchen, da sie meinen, dass es nichts bringen würde, wenn sie hungrig ist und das ganze dann nur im Frust endet. Jetzt ist es sogar leider so, dass unsere Tochter an manchen Tagen nicht mal bis 11:30 aushält, sondern wir sie früher abholen müssen, da sie wohl durchgehend weint und sich kaum beruhigen lässt, obwohl sie an anderen Tagen sich richtig freut da zu sein und mit den anderen spielt. Die Situation ist mittlerweile wirklich sehr frustrierend (und langsam mit unserer Arbeit nicht mehr ohne weiteres vereinbar) und wir wissen nicht, wie wir das ganze so gestalten können, dass sich unsere Tochter wohl fühlt und endlich auch sich traut in der Kita zu essen (und zu schlafen). Haben Sie einen Rat? Darüber würden wir uns sehr freuen. Vielen Dank und freundliche Grüße

von _Melanie__ am 06.11.2023, 14:50



Antwort auf: Kita-Eingewöhnung zieht sich, keine Besserung in Sicht

Liebe _Melanie_, Ihre Tochter hat vermutlich morgens zu Hause gefrühstückt, so dass sie nicht unbedingt in der Kita essen müsste und vor allem beim Kitafrühstück noch satt vom Frühstück zu Hause ist. Wie verhält es sich mit einem Mittagsschlaf? Wie sind generell die Schlafenszeiten Ihrer Tochter? Wecken Sie sie in der Woche, damit sie zeitig in der Kita ist und am Wochenende schläft sie morgens länger? Wann macht sie zu Hause einen Mittagsschlaf und wann ist dieser in der Kita geplant? Kann es sein, dass Ihre Tochter an manchen Tagen einfach zu müde ist, um bis 11.30 Uhr ohne zu weinen durchzuhalten? Ist es für die Kita eine Option, dass Ihre Tochter schon vor dem Mittagsschlaf ein Powernapping macht, damit sie anschließend wieder besser gestimmt ist? Ggf. legen Sie Ihre Tochter abends früher schlafen, damit sie morgens ausgeruhter ist. Wie oft wurde ausprobiert, ob Ihre Tochter bei der Mittagsmahlzeit nicht auch etwas essen würde? Wie oft hat sie mit am Tisch gesessen, als die anderen Kinder mittags gegessen haben? - Und, je nach Müdigkeit, kann es sein, dass Ihre Tochter aus dem Grund mittags nicht isst. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 08.11.2023



Antwort auf: Kita-Eingewöhnung zieht sich, keine Besserung in Sicht

Ich würde gerne noch hinzufügen, dass unsere Tochter sich meistens ohne weinen abgeben lässt und sich freut, wenn wir bei der Kita ankommen. Daher ist es für uns umso verwunderlicher, dass sie häufig nicht so lange "durchhält" und sich nicht beruhigen lässt und nichts dort essen mag...

von _Melanie__ am 06.11.2023, 15:27



Antwort auf: Kita-Eingewöhnung zieht sich, keine Besserung in Sicht

Liebe Frau Ubbens, vielen Dank für Ihre Antwort! Nein, unsere Tochter frühstückt nichts zuhause. Ich stille sie das letzte mal gegen 7 Uhr. Am Wochenende geben wir ihr zur selben Zeit Frühstück wie in der Kita, was gegen 8:30/9:00 Uhr ist. Bei uns zuhause isst sie dann eigentlich immer ganz gut. Mittagsschlaf in der Kita ist um 12 Uhr geplant. Wir versuchen also schon seit einer Weile sie auch bei uns zuhause gegen 12 Uhr zum Mittagsschlaf hinzulegen. Das klappt meistens ganz gut, aber häufig schläft sie auch erst gegen 13 Uhr ein (mittags bringen wir sie übrigens in der Federwiege zum einschlafen, abends schläft sie beim Stillen ein). Wir müssen sie fast nie morgens wecken, da sie schon gegen 6:30 bis 7:00 Uhr alleine wach wird. Selten schläft sie mal etwas länger. Unter der Woche genauso wie am Wochenende. Sie ist vormittags eigentlich auch nie müde. Das kommt selten vor und dann merken wir es meist rechtzeitig, weil sie sich die Augen reibt und knatschig ist, und legen sie rechtzeitig zum Schlafen hin. Aber meistens ist es eher so, dass sie ziemlich lange fit ist und eben, wie oben beschrieben, erst gegen 13 Uhr einschläft. Wenn sie dann mal gut schläft, schläft sie ca. 1-2 Stunden mittags. Laut den Erzieher*innen versuchen sie es jeden Tag ihr etwas zu Essen anzubieten, immer zusammen mit den anderen Kindern. Sie sitzt mit allen anderen Kinden am Tisch, Die Erzieher*innen und auch wir hatten ja die Hoffnung, dass unsere Tochter durch ihren großen Bruder ohnehin dazu "animiert" wird, mitzuessen, aber auch das scheint nicht der Fall zu sein... Wir sind also wirklich ratlos... Heute haben wir mit dem Personal besprochen, dass - wenn unsere Tochter an sich einen guten Vormittag hatte - sie versuchen, sie zusammen mit den anderen Kindern zum Mittagschlaf hinzulegen, auch wenn sie mal wieder nichts oder nur kaum etwas gegessen hat. Die Idee ist, dass sie so lernen soll, dass eben nicht wieder Mama oder Papa um 11:30 Uhr zum Abholen kommen und sie zuhause schön alleine essen kann, sondern sie noch eine Weile in der Kita sein wird und es also besser wäre, dort zu essen. Keine Ahnung, ob so eine "Logik" funktioniert. Was meinen sie? Irgendwie müssen wir ja vorwärts kommen. Vielleicht klappt es ja mit dem Schlafen in der Kita und das mit dem Essen pendelt sich schon irgendwie ein...? Bzw. wenn sie dann merkt, dass sie sonst nichts zu Essen bekommt, weil wir sie erst nach dem Mittagsschlaf abholen, wird sie vielleicht doch schon mit den anderen mitessen...? Für eine erneute Antwort wäre ich sehr dankbar!

von _Melanie__ am 08.11.2023, 21:30



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