Kita Eingewöhnung - seit Krankheit sehr schwierig

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kita Eingewöhnung - seit Krankheit sehr schwierig

Hallo Frau Ubbens, Ich mache mit meinem Sohn seit 5 Wochen die Eingewöhnung, er ist 19 Monate alt. Die ersten 2,5 Wochen liefen sehr gut - er hat selbständig alles erkundet und gespielt, bei den ersten Trennungen hat er nur leicht protestiert (aber nie geweint) und am Ende waren die Trennungen komplett protestlos, er hat nur gewunken. Wir waren schon bei 1,5 Stunden Trennung. Dann war er eine Woche krank mit teilweise 40 Grad Fieber und seit wir zurück sind, läuft es ganz schlecht. Er weicht nicht mehr von meiner Seite und bei jeder Trennung schreit er bis ich nach 15 Minuten zurück geholt werde, heute der 7. Tag. Zuhause war er auch viel anhänglicher nach der Krankheit, das hat sich aber wieder gelegt. Die Erzieherin hat schon an Tag 4 - nach dem Wiedereinstieg nach der Krankheit - gesagt wir sollten vielleicht abbrechen und es in einem Jahr wieder versuchen. Ich finde es viel zu früh nach so kurzer Zeit das zu sagen, es bereitet mir auch innerlich viel Druck - heute hat sie es wieder gesagt. Sie hat auch ein paar Mal zu meinem Sohn gesagt „schau wie gut die anderen Kinder die Eingewöhnung machen“ - was ich auch als wenig hilfreich empfinde. Sie hat mir auch schon vorgeschlagen ich sollte abstillen (ich stille nur noch Abends zum einschlafen und morgens beim aufwachen). Auch ist mein Sohn laut ihr ein schwieriger Fall weil er kein Kuscheltier, Schnuller, Flasche und co. zur Beruhigung nutzt, sondern nur an seinem Finger saugt und bei mir die andere Hand am Busen hält. Außerdem ist er wohl nicht traurig, sondern wütend wenn ich gehe - und mit Wut weiß sie nicht umzugehen. Generell gibt sie mir das Gefühl keine Lust mehr zu haben bzw. frustriert zu sein, ihr zweites Eingewöhnungskind hat leider auch Probleme mit der Eingewöhnung und schreit nur. Als wir nach der Krankheit zurück kamen war sie auch immer in einem anderen Raum mit dem zweiten Eingewöhnungskind, und saß ich 1,5 Stunden immer alleine (mit den anderen Kindern und Erziehern) in unserem Raum bis sie dann auch in dem Raum kam und die Trennug gemacht hat. Ich glaube das war für meinen Sohn auch nicht gut so. Ich weiß leider langsam nicht mehr weiter. Morgen soll ich meinen Sohn gleich an der Tür abgeben, ich bin wohl immer zu lange dabei. Es ist für mich natürlich sehr schwer ihn immer so weinen zu lassen und langsam habe ich innerlich auch eine Abneigung entwickelt dort hin zu gehen - dazu der Druck dass ich eigentlich bald wieder in die Arbeit muss. Was würden Sie vorschlagen? So weiter machen und mehr Zeit einplanen? Wirklich abbrechen wie die Erzieherin meint? Oder vielleicht eine Pause einlegen von ca. 2 Wochen und wenn möglich, mit einer anderen Erzieherin von vorne anfangen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung der Situation und freundliche Grüße, Johanna

von Johanna0603 am 05.10.2022, 14:44



Antwort auf: Kita Eingewöhnung - seit Krankheit sehr schwierig

Liebe Johanna, womöglich haben Sie schon Tage mit einer frühzeitigen Trennung hinter sich gebracht. Wie sind diese gelaufen? Generell hilft es tatsächlichen vielen Kindern, wenn Mama gar nicht erst so lange vor der Trennung mit dabei ist. Dennoch können Sie die nächste Zeit in der Form gestalten, dass Sie dabei bleiben aber nicht mit Ihrem Sohn spielen. Suchen Sie sich einen Platz am Rand des Raumes und setzen sich dort hin. Ihr Sohn kann sich zu Ihnen setzen oder spielen gehen. Sie müssen langweilig für ihn werden. Eine zweiwöchige Pause ist in dieser Phase so etwas wie eine Pause aufgrund von Krankheit. Aus dem Grund sollten Sie nicht pausieren. Oft ist es hilfreich, wenn eine andere Bezugsperson die Eingewöhnung übernimmt. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.10.2022



Antwort auf: Kita Eingewöhnung - seit Krankheit sehr schwierig

Huhu, ich kann Dir nicht sagen, was in der aktuellen Situation am besten ist. Ich habe nur einen Tipp für Krankheiten und Urlaube: mach (mit Erlaubnis der Erzieherinnen) ein paar Fotos von ihnen und Deinem Sohn, dem Lieblingsspielzeug in der Krippe o.ä., und schaue diese Fotos bei Krankheit oder im Urlaub immer mal wieder an und erzähle von der Krippe. Das hat unseren Kindern sehr geholfen, nach längeren Abwesenheiten, die ja immer wieder vorkommen, nicht jedesmal von Vorn anzufangen. Viel Erfolg! P.S. Vielleicht doch noch zu der Hauptfrage: ich glaube, ich würde der Erzieherin klar machen, dass ein Jahr warten keine Option ist.Evtl. in zwei Wochen mit einer anderen (oder auch dieser) Erzieherin, aber nur wenn sie auch Zeit für Deinen Sohn hat... vielleicht lohnt sich dafür eine Pause, bis sie mit dem anderen Kind "durch" ist - falls Du dafür Zeit hast. Wenn er sie zunächst gar nicht sieht und dann gleich "die Trennung machen" soll, hört sich das nicht nach einer sinnvollen Situation an. Und so eine Krankheit ist halt ein Neuanfang, auch wenn die Erzieher das oft nicht sehen wollen. Und vom Stillen erzählst Du der Erzieherin einfach nichts mehr. Wenn Du nur noch morgens und abends stillst, bekommt sie das ohnehin nicht mit und es tangiert die Krippe gar nicht. Sonst hat sie es zu leicht, alles darauf zu schieben. Gern die Hand am Busen hatten meine Kinder übrigens noch mehr als ein Jahr nach dem Abstillen ;-).

von zweizwerge am 05.10.2022, 23:06



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