Liebe Frau Ubbens, wir sind gerade etwas ratlos beim Thema Kita Eingewöhnung und hoffen auf Ihren Rat. Ich versuche es so kurz wie möglich zu halten: Unsere Tochter (1,5 Jahre alt, grundsätzlich ein fröhliches und offenes Kind und gar nicht schüchtern, bisher 1 Tag die Woche bei Oma und Opa und vor dem Kitastart mit mir viel auf Krabbeltreffs etc) ist seit 6 Wochen in der Eingewöhnung. Die ersten 3 Wochen konnten wir aufgrund von Feiertagen, Krankheiten bei Erzieherin und Kind etc. maximal 2-3 Tage am Stück dort sein und hatten daher in den ersten Wochen auch nur eine „richtige“ Trennung – sie ließ sich da nicht beruhigen weshalb sie abgebrochen wurde. In Woche 4 und 5 waren wir dann endlich mal 5 Tage durchgängig in der Kita. An manchen Tagen ging sie gerne, an anderen wollte sie gar nicht. Solange ich im Raum war, war meistens alles ok und sie hat nach kurzer Zeit mit den Kindern oder der Erzieherin gespielt und war gut drauf. An manchen Tagen wollte sie aber auch nur bei mir bleiben. Also es lief sehr durchwachsen. Die Trennungen (sie hat gerade eine extreme Mama Phase) von mir waren aber immer eine Katastrophe. Sie hat direkt angefangen zu weinen und sich auch kaum beruhigen lassen. An Ablenken oder Spielen war nicht zu denken, sie hat nur auf den Stuhl gezeigt wo ich saß und Mama Mama gesagt und geweint oder ist umhergelaufen und hat geweint. Wir sind daher nie über 25 Minuten hinausgekommen – jedes Mal wenn ich wieder in den Raum kam ist sie mir weinend in die Arme gerannt, es war furchtbar. Nach kurzer Beruhigung hat sie dann aber meistens wieder gut gelaunt dort gespielt – ich war ja in der Ecke dabei. Da es also gar nicht voran ging – und ich auch emotional nicht mehr konnte – haben wir es dann mit meinem Mann probiert. Er hat jetzt seit dieser Woche (Woche 6) übernommen. Die ersten drei Tage liefen wesentlich besser – sie hat auch bei Trennung von ihm geweint, ließ sich aber wohl besser beruhigen und hat sogar nach einer Weile mal gut gelaunt gespielt während er weg war – für uns ein riesen Fortschritt! Gefallen tut es ihr aber nach wie vor nicht wirklich, vor allem heute war es wieder schlechter. Sie fing wohl schon an zu weinen als sie das Gebäude sah, zeigt dabei dann die ganze Zeit auf sich und sagt „Mama mama“. Verknüpft sie jetzt mit dem Gebäude, dass ich nicht da bin / sie dort verlassen habe? ☹ Oder hat sie schon einen Knacks weg von den missglückten Trennungen? Und: Ich bin ja immer erst auf dem Stuhl gewesen, den sie jetzt mit mir verknüpft. Mein Mann verabschiedet sie daher mittlerweile an der Tür zum Raum und sie haben den Stuhl sicherheitshalber weggeräumt. Nun will sie aber den Raum nicht verlassen und mit den anderen Kindern raus in den Flur oder sonst wohin spielen, sie will nur im Raum bleiben und ist nun eher auf die Tür fixiert. Heute war sie dann mit ihrer Erzieherin allein im Raum weil die anderen raus gegangen sind und sie nicht wollte. Bedeutet das, dass sie sich mit der Erzieherin noch nicht sicher genug fühlt um neues Terrain zu erkunden? Oder hat sie vielleicht Angst wir könnten sie fürs abholen nicht finden wenn sie woanders als im Raum ist? Ist das alles normal oder muten wir ihr mit der Kita zu viel zu? Man hört ja, dass eine lange Eingewöhnung schon mal 6-8 Wochen dauern kann. Wir sind jetzt nach 6 Wochen (bzw. 3 richtigen Wochen am Stück) bei 1,5 Stunden Trennung und auch die laufen ja noch sehr holprig. Dazu kommt, dass die Kita in 3 Wochen wegen Sommerferien für 3 Wochen bis Mitte August zu macht. Uns graut schon vor der Zeit danach, ich muss ab September wieder arbeiten und wir sind gerade echt ein wenig verzweifelt. Idee ist eigentlich, dass sie langfristig einen Tag die Woche zu Oma und Opa geht und 4 Tage in die Kita (von 8.45 bis 14/14.30). Wir wollen sie aber natürlich auch nicht traumatisieren wenn sie sich dort nicht wohlfühlt. Danke Ihnen für Ihren Rat.
von Coco0815 am 29.06.2023, 15:09