Hallo Frau Ubbens,
Unser Sohn ist 14 Monate alt und wird seit fast 3 Wochen in eine Krippe eingewöhnt. Die Erzieherinnen sind 2 Tagesmütter und die Krippe hat maximal 5 Kinder momentan im Betreuung.
Unser Sohn war und ist schon immer sehr Mama-fixiert und willensstark, aber er ist auch offen und freundlich und spielt zuhause sehr gern und ist neugierig und entdeckt die Welt um sich herum.
Die ersten 3 Tage in der Kita waren super. Er hat gespielt, sich mir den anderen Kindern beschäftigt und auch mit den Tagesmüttern. Auch die erste Trennung an Tag 4 war ohne Probleme möglich. Kurzes Weinen und schon war ich vergessen. Nach 1h konnte ich ihn wieder holen.
Die Tage danach wurden jedoch schlimmer. Zunächst war er sehr anhänglich und hat sich festgeklammert, konnte sich dann aber doch lösen. Sobald ich den Raum verlassen hatte, weinte er kurz und schlief dann ein. Das war leider an den darauf folgenden Tagen genauso. Als wäre das seine Bewältigungsstrategie. Die ersten Male haben mich die Betreuer dann dazu geholt, damit er bei mir aufwacht. Dann haben wir versucht ihn dort aufwachen zu lassen. Auch nur mit mäßigem Erfolg. Er wird zwar wach, möchte aber weiter nur auf dem Arm der Betreuerin getragen werden und nicht spielen. Wenn ich Ihn jetzt in die Kita bringe, klammert er sich nur noch an mich, will nicht runter, nicht spielen. Wir haben trotzdem eine Trennung versucht, er wollte nur auf dem Arm der Bezugserzieherin bleiben und Musik hören, ist dann wieder eingeschlafen und vorm Mittagessen sollte ich ihn wieder holen, da er nicht mit essen wollte.
Ich bin total frustriert und mache mir Sorgen, das mein Kind nicht eingewöhnt werden kann. Die Betreuerinnen machen auch nicht wirklich den Eindruck, als hätten sie einen handfesten Plan und betonen immer nur, dass er nicht spielen will und das sie so ein Kind noch nicht hatten, das einfach einschläft und sich garnicht ablenken lässt.
Offiziell wird die Eingewöhnung diese Woche beendet, aber wir sind noch sehr weit davon entfernt ihn auch nur einen ganzen Vormittag zu bringen. Wir haben durchaus noch Zeit, aber Sorgen bereitet uns das ganze schon.
Haben Sie noch einen Tipp für uns?
Herzliche Grüße und vielen Dank
von
FraJa
am 25.10.2023, 10:08
Antwort auf:
Kita-Eingewöhnung ohne Fortschritte, was kann ich tun?
Liebe FraJa,
auf Ihnen lastet der Druck, dass die Eingewöhnung diese Woche beendet sein soll. Warum? Wer macht den Druck? Die Tagesmütter? Haben diese ein Problem damit, dass sie Ihren Sohn auf dem Arm halten "müssen"? Was spricht dagegen? Viele Kinder sind in den ersten Wochen sehr anhänglich und brauchen eine erwachsene Person als Ankerpunkt. Ihr Sohn lässt sich beruhigen und lässt sich ohne zu weinen auf dem Arm tragen. Das ist doch toll. Warum kann er dann nicht einen ganzen Vormittag in der Betreuung bleiben?
Ihr Sohn wird nicht ewig auf dem Arm einer Betreuerin bleiben. Er wird sich lösen, wenn ihm nur die Gelegenheit dazu gegeben wird. Noch ist die Zeit "zu kurz" auf dem Arm der Betreuerin, als dass er Langeweile verspürt und spielen möchte.
Suchen Sie das Gespräch mit den Tagesmüttern, ob sie nicht ausprobieren wollen, wie sich Ihr Sohn nach ein paar Tagen verhält, wenn die Betreuungszeit ausgeweitet ist. Auch wird Ihr Sohn nicht verhungern, wenn er nicht am Mittagessen teilnehmen möchte. Auch das wird er nach einiger Zeit tun und wäre kein Grund, dass er eher abgeholt werden müsste.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 25.10.2023
Antwort auf:
Kita-Eingewöhnung ohne Fortschritte, was kann ich tun?
Liebe Frau Ubbens,
Mittlerweile sind fast 3 Wochen vergangen, seit ich Ihnen geschrieben habe. Vielen Dank für Ihre beruhigenden Worte.
Es ist ein Auf-und Ab. Unser Sohn verbringt mittlerweile den Vormittag in der Kita, da er endlich mit isst. Dh zu den Mahlzeiten klappt auch alles hervorragend. Nur dazwischen ist er weiter sehr anhänglich an die Betreuungspersonen, sitzt auf dem Schoß und will am liebsten die ganze Zeit getragen werden, sonst weint er. Die Tagesmütter machen keinen sehr positiven Eindruck, sondern es klingt eher so, als wüssten sie damit nicht umzugehen oder es wäre ihnen vielleicht auch lästig. Beruhigen tut uns das jedenfalls nicht, und es ist auch nicht sehr vertrauenserweckend, wenn man zu hören bekommt: so ein kind hatten wir noch nie und ich weiß auch nicht was wir machen sollen. Ich habe auch schon versucht klar zu machen, dass unser Sohn einfach seine Zeit braucht und ich doch finde, dass er Fortschritte macht. Zwar kleine Fortschritte aber immerhin.
Jetzt löst er sich beim Bringen gut von mir und er isst beide Mahlzeiten mit. Kein Vergleich also zu vorher.
Trotzdem sollen wir ihn jetzt wieder nur noch verkürzt bringen für ein paar Tage. Den pädagogischen Sinn dahinter verstehe ich aber nicht. Generell fehlt mir ein bisschen das Konzept hinter der Eingewöhnung, vielleicht auch nur weil wir Laien sind.
Es ist extrem frustrierend, dass kein Plan für uns erkennbar ist und jeden Tag etwas anderes probiert wird. Wäre es nicht sinnvoll möglichst viel Kontinuität rein zu bringen?
Zudem war angedacht, dass unser Sohn sobald ich wieder arbeite (ab Januar, also ist noch genug Zeit) 9,5 Stunden dort betreut wird. Es belastet uns schon, das wir nicht wissen, ob das machbar ist. Zumal sollte er für alles weitere ebenso lange brauchen, wird die Zeit dann doch knapp.
Vielleicht haben Sie noch einen Rat für uns.
Vielen Dank und viele Grüße
von
FraJa
am 14.11.2023, 14:00