Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Maßlose Wutausbrüche ?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Maßlose Wutausbrüche ?

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Hallo Frau Schuster, unsere kleine Adriana wird in einer Woche 9 Monate aul und gibt uns seit einiger Zeit Rätsel auf. Sie ist normalerweise ein sehr freundliches, wenn auch anspruchsvolles Kind. Seit ca. 3 Wochen beobachten wir allerdings, daß sie (wie wir meinen) versucht "ihren Kopf durchzusetzen". Immer, wenn sie etwas tut mit dem wir nicht einverstanden sind und sie ein klares Nein zu hören bekommt, regiert sie erst erstaunt und kurze Zeit darauf mit Gebrüll, welches richtig herausgepreßt wird und erst wieder langsam aufhört, wenn wir sie auf den Arm nehmen und leise auf sie einreden. Sie regt sich dann so sehr auf, daß sie, auch wenn sie nicht mehr schreit, noch richtig schluchzt. Das gleiche Theater passiert auch, wenn man ihr etwas wegnimmt. Es ist egal, wer etwas wegnimmt oder Nein sagt (Tagesmutter, Mama, Papa, Oma) es ist immer das gleiche Spiel. Seit 1,5 Woche geht sie zur Tagesmutter (2 x 1/2 Tag pro Woche). Auch dort vollführt sie das Gleiche. Wenn wir versuchen sie mit Spielzeug oder etwas anderem abzulenken, schlägt sie danach und kreischt um so heftiger. Teilweise fängt sie auch ohne ersichtlichen Grund mit dem Geschrei an, aber das könnten auch Zahnungsschmerzen sein. Gebrüllt wird auch, wenn wir uns von ihr räumlich entfernen. So langsam wissen wir nicht mehr weiter. Sind wir konsequent wird das mit Schreien "belohnt". Sind wir nachgiebig und lassen ihr Ihren Willen kann das doch aber nicht gut sein. Wir können uns aber auch nicht so recht vorstellen, daß sie schon in einer Trotzphase ist - dafür ist sie doch noch zu klein - oder? Kann das Ganze mit den Zähnen zusammenhängen ? Oder kann es sein, daß sie einfach nur unzufrieden ist mit ihren eigenen Möglichkeiten ? (Sie kann seit 6 Wochen krabbeln und steht auf Gegenstände gestützt seit 2 Wochen) Haben Sie vielleicht einen Tip woran das Verhalten von Adriana liegen kann und wie wir uns verhalten sollen ? Wir können sie doch nicht den ganzen Tag auf dem Arm herumtragen. Vielen 1000 Dank für Ihre Hilfe Simone mit Adriana


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Hallo Simone Adrianas Verhalten würde ich auch nicht als Trotz bezeichnen. Sie versucht "nur", ihre eigenen Grenzen zu erproben: Wer länger durchhält, gewinnt; und das scheint meist sie selbst mit ihrem lang anhaltenden Geschrei zu sein! Reden Sie mit Ihr. Sie versteht schon mehr als Sie wahrscheinlich vermuten. Bleiben Sie während eines Gefühlsausbruchs möglichst "cool" und versuchen Sie ihr in Worten zu verdeutlichen, dass Schreien keine Lösung ist. Bieten Sie ihr, wie Sie es auch schon getan haben, eine Alternative an und lassen Sie sie weiterbrüllen, wenn sie diese Möglichkeit ablehnt. Sie wird bald merken, dass sie an eine Grenze gestossen ist, die eingehalten werden muss und auf Sie zukommen. Nehmen Sie sie dann in den Arm und zeigen ihr so Verständnis für ihre Unzufriedenheit. Viel Erfolg und: bis bald?


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