Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich bin ein bisschen besorgt über die Berichte der Erzieherinnen aus der Kita meines Sohnes die sein Verhalten und seine Entwicklung betreffen. Zum Hintergrund: M. ist 2 J. 4 Monate alt. Er besucht die Kita täglich von ca. 9 bis 14.00 Uhr seit er 14 Monate alt ist. Die Eingewöhnung hat lange gedauert und verlief holperig, u. a. da die Bezugsperson während der + Eingewöhnung erkrankte. Erst seit ca. ½ Jahr habe ich das Gefühl, dass sich M. in der Kita richtig wohl fühlt. Seine Gruppe umfasst 15 Kinder im + Alter von 1 Jahr bis 10 Jahren. Es gibt zwei Kinder, die sind rund ein Jahr jünger als er und zwei, die ein gutes halbes Jahr älter sind, dann 5 Elementarkinder im Alter von 3 bis 5 Jahren, dann wieder 5 Schulkinder (7-10). Aussagen der Erzieherinnen: + M spielt nicht unaufgefordert, ergreift nie oder nur ganz selten die Initiative. Er würde, ließe man ihn, den ganzen Vormittag am Frühstückstisch sitzen bleiben und die anderen beim Spielen beobachten. Lädt man ihn ein, sich an einem Spiel zu beteiligen, macht er mit Freude mit. + Er wehrt sich nicht (nicht mal verbal), wenn ihm jemand „sein“ Spielzeug weg nimmt + Er meldet seine Interessen nicht an + Er sagt so gut wie nie NEIN oder Lass das oder hör auf – er ist duldsam und übermäßig angepasst + Er sucht nach wie vor die Nähe der Erzieherinnen und wird unruhig oder weint sogar bisweilen, wenn sie sich aus seinem Blickfeld weg bewegen. An wenigen guten Tagen traut er sich ganz ohne Begleitung loszuziehen und erkundet den Garten auf eigene Faust. All das deckt sich nicht mit meinen eigenen Erfahrungen. Zuhause und im Umgang mit den Kindern von Freunden und Verwandten zeigt er sich durchaus selbstbewusster. Er beschwert sich, wenn ihm etwas nicht passt, verteidigt seine Spielsachen. Ich höre mindestens 20x am Tag zu hören: Hör auf Mama, lass das! Er ist sicherlich kein Draufgänger, sondern ein sanftes, fröhliches Kind, das es lieber ruhig als quirlig mag und in fremder Umgebung oder bei Gästen seine Zeit braucht, um aufzutauen – aber so „passiv“ und duldsam wie er mir von den Erzieherinnen beschrieben wird, so ist er in meiner Gegenwart nicht. Ich habe aber auch nicht den Eindruck, dass er die Kita doof findet und sich dort nicht wohl fühlt. Wobei der Verdacht ja nahe liegt… Haben Sie eine Idee, woran dieses auffällig unauffällige Verhalten ansonsten liegen kann und wie ich ihn unterstützen kann, selbstsicherer zu werden? Danke für Ihre Tipps sis
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Da Ihr Sohn bereits mit 14 Mon. in die Kita aufgenommen wurde, habe ich die Vermutung, dass die ErzieherInnen es bislang versäumt haben, Ihren Sohn in die Gruppe zu integrieren, ihn zum gemeinsamen Spiel, bzw. gemeinsamen Aktivitäten zu motivieren, ihm seinem Alter entsprechend ein soziales Verhalten beizubringen und sein Selbstwertgefühl zu stärken.:-( Soll er nun von sich aus auf andere Kinder/Personen zugehen, seine individuelle Position innerhalb der Gruppe erkennen und auch ohne Hilfestellung verteidigen, wird er meiner Ansicht nach überfordert. Das Versäumnis der ErzieherInnen, familienergänzend tätig zu werden, wird nun auf Ihren Sohn übertragen mit der Feststellung, er sei in seiner Entwicklung auffällig, da er vom Verhalten Gleichaltriger abweiche?- Der Beschreibung nach scheint mir Ihr Sohn ein durchaus altersgerecht entwickelter, wenn auch nicht gerade vor Temperament überschäumender Junge zu sein, der KONKRET zu Aktivitäten, angeregt werden muß und dessen Selbstwertgefühl durch häufiges Loben seines Könnens, seiner Selbständigkeit, seiner Hilfsbereitschaft usw. gestärkt werden sollte, da bekanntlich jedes Lob zu weiterem, selbständigen Tun anregt. Wie sollte er seine Interessen anmelden, wenn sein Interesse nicht geweckt wurde? Wie sollte er sich wehren, wenn er nicht gelernt hat, seine Wünsche zu äußern und zu verteidigen und zu einer angemessenen und friedlichen Konfliktlösung zu kommen? Zuhause werden Sie auf seine Bedürfnisse direkt eingegangen sein und auch nach Kompromissen gesucht haben, zwischen seinen und Ihren Bedürfnissen. Sie werden ihm gezeigt haben, wie und was er malen, bauen, basteln kann, soweit es der zeitliche Rahmen zuließ und Sie werden ihm immer mal wieder gesagt und gezeigt haben, wie stolz Sie auf Ihren Sohn sind. Das Verhalten in der Kita liegt meiner Ansicht nach allein in der Verantwortung der ErzieherInnen, sodass ich Ihnen empfehle, sich keine großen Sorgen zu machen bezüglich einer evtl. Fehl-Entwicklung Ihres Sohnes. Sollte ich den Sachverhalt allerdings ganz falsch eingeschätzt haben, bitte ich um Mitteilung, damit ich ggf. meine Meinung ändern kann. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Vielen Dank Frau Schuster für Ihre Antwort. Ich habe leider genau die gleiche Vermutung wie Sie. In der Gruppe ist in erster Linie Freispiel angesagt - wenn die Kinder Lust haben, zu kneten, dürfen sie kneten, wenn sie malen möchten, wird gemalt etc. Es gibt keine klaren Strukturen (außer die Essens- und Schlafenszeiten). Ich möchte ja nicht, dass wie nach einem Stundenplan verfahren wird (heute ist Dienstag und das heißt, ab 10.00 wird geknetet), aber ich hielte es schon für sinnvoll, den Tagesablauf etwas weniger von der Lust und Laune der Erzieherinnen abhängig zu gestalten... Dass er mit anderen Kinder nicht spielt wird übrigens als durchaus altersgerecht bezeichnet, da Kinder in dem Alter nur parallel und nicht miteinander spielten. Mag sein, aber wenn er GAR NICHT spielt, ist das ja sicherlich nicht normal. Und, wie gesagt, in meiner Gegenwart erlebe ich ihn anders und durchaus aufgeweckt. Würden Sie mir raten, ein weiteres Gespräch mit den Erzieherinnen zu führen? Ich wüsste nur nicht, wie ich es rüberbringen könnte, dass das Verhalten meines Sohnes letztlich auf ein Versäumnis ihrerseits zurückzuführen sein könnte. Damit bezweifel ich ja deutlich ihre Kompetenz. (Das tue ich bisweilen in der Tat, aber das mag man ja niemanden deutlich ins Gesicht sagen...) Danke für Ihre Einschätzung! Sis
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Die Arbeitsweise der ErzieherInnen werden Sie vermutlich auch mit einem weiteren Gespräch nicht ändern können. Es ist eigentlich Aufgabe der Leiterin, dafür zu sorgen, dass der Erziehungs-Auftrag der Einrichtung auch eingehalten wird.- Wenn möglich, rate ich Ihnen, Ihren Sohn zusätzlich nachmittags an 1-2 Interessengruppen teilnehmen zu lassen, die z.B. sportlich oder musisch orientiert sind. Dort kann sicherlich seinem recht großen Bewegungs- und Erfahrungsdrang GEZIELT Rechnung getragen und sein soziales Verhalten gefördert werden, sodass der Kiga nur noch Freispielzeit und quasi Erholung für ihn bedeuten wird. Sprechen Sie zur Sicherheit aber auch beim behandelnden Kinderarzt die Meinung der ErzieherInnen an, bzw. erbitten Sie vom Kiga einen Kurzbericht, den Sie dann beim Kinderarzt vorlegen können. Er wird Ihnen bestimmt die altersgerechte Entwicklung Ihres Sohnes erneut bestätigen, während der Kiga sich bestätigt fühlt, Sie richtig beraten zu haben. Sie haben die ErzieherInnen und deren Bedenken ernst genommen und nicht einfach ignoriert.:-)) Liebe Grüße und: bis bald?
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