Lisa St.
Liebe Frau Ubbens, meine Tochter ist 19 Monate alt und seit 2 Wochen machen wir die Kita Eingewöhnung. Vorab ist es Vl wichtig zu wissen, dass meine Tochter generell ein sehr reizoffenes Kind ist. Als Baby hat sie sehr viel geschrien, war von alltäglichen Dingen (Bus fahren, einkaufen, etc.) überfordert. Wir haben ihr viel Zeit gegeben und inzwischen ist sie ein mutiges und willensstarkes kleines Kind geworden. Ihre Kita Gruppe besteht aus 9 Kindern und 3 Betreuerinnen. Die Eingewöhnung wird dem Kind angepasst und wir können uns so viel Zeit lassen wie wir wollen. Ziel ist, dass sie von 9-12 in der Kita ist und dann zu Hause ihren Mittagsschlaf macht. Aktuell sollen wir immer morgens eine Stunde bleiben mit einer 10 Minuten Trennung. Allerdings kommt es gar nie so weit da sie nach 30-40 Minuten unmissverständlich zu verstehen gibt dass es ihr langt und sie nach Hause möchte. Sie nimmt mich an der Hand geht zur Tür und sagt: tsüss! Oder sie bringt mir die Trage als Aufforderung. Wenn man versucht sie zu überreden noch zu bleiben fängt sie an zu weinen. Generell finde ich es ganz toll dass sie mit ihren 1,5 Jahren schon klar ihre Grenzen aufzeigen kann. Diese möchte ich eigentlich auch respektieren, frage mich aber wie wir dann jemals weiter kommen. Auf dem Nach Hause weg von der Kita schläft sie dann meistens schon ein, spätestens aber sobald wir in der Wohnung sind. Und das nach Vl. 3,5h Wachphase. Vor der Eingewöhnung war sie immer ca. 5,5h wach vor dem Mittagsschlaf. Überfordere ich sie mit der Kita? Finanziell müsste ich im Januar wieder ein wenig arbeiten gehen. Aber ich möchte sie natürlich nicht gegen ihren Willen dort hin bringen. Braucht sie einfach mehr Zeit? Ist es richtig dass ich ihre Zeichen zu gehen respektiere oder soll ich sie einfach weiter versuchen zu überreden zu bleiben? Herzlichen Dank
Liebe Lisa St., hilfreich kann sein, wenn Sie vielleicht die Zeit ändern, zu der Sie morgens mit Ihrer Tochter in der Kita sind. Beispielsweise geht es nach dem Frühstück nach draußen und Ihre Tochter lässt sich dort viel besser ablenken als in der Zeit im Gruppenraum vor dem Frühstück. Je nachdem zu welchen Zeiten Sie mit Ihrer Tochter in der Kita sind, besprechen Sie mit den Erziehern, welche anderen Zeiten sie für die Eingewöhnung ausprobieren können. Viele Grüße Sylvia
zweizwerge
Mir fällt auf, dass Du versuchst, Deine Tochter zu überreden, noch zu bleiben. Es hört sich ein bisschen so an, als wäre sie bei Euch die Bestimmerin. Wenn meine Kinder bei uns die Bestimmer gewesen wären, wären sie nie in der Kita geblieben. Sie fanden es da nicht schlimm, mindestens sobald der Trennungsschmerz überwunden war (in der Krippe jedenfalls gab es leider noch oft Trennungsschmerz). Trotzdem: nachmittags wollten sie z.B. oft gern noch dableiben. Aber zu Hause war es einfach noch schöner. Als sie sich gut ausdrücken konnten, haben sie das auch so gesagt. Ich habe gelernt, den Wunsch, nicht in die Kita zu gehen, als Kompliment für die schöne Zeit zu Hause zu sehen. Wenn Arbeiten bei Dir optional ist, mach es ruhig weiter wie bisher - dann hat Deine Tochter eine nette halbe Stunde in der Kita und will dann evtl. die nächsten zwei Jahre wieder heim. Wenn Du aber arbeiten gehen willst oder musst, dann geht es nicht darum, ob Dein Kind lieber daheim oder in der Kita sein möchte. Dann geht es darum, sie daran zu gewöhnen, dass sie in der Kita bleibt und da Vertauen zu einer Bezugsperson fasst, so dass es ihr da gut gehen kann, wenn Vater und Mutter arbeiten. Ich würde, wenn für die Kita ok, evtl. erstmal etwas Pause machen. Und dann mit einer anderen Einstellung wieder anfangen. Oder, wie von Frau Ubbens vorgeschlagen, zu einem anderen Zeitpunkt. Relevant für die Eingewöhnung ist ja vor allem, dass Deine Tochter einen Kontakt zu einer Erzieherin/einem Erzieher aufbaut, so dass sie sich von ihr/ihm trösten lässt. Passiert eine solche Kontaktaufnahme im Moment in der Zeit, in der ihr da seid? Kannst Du bereits zwischendurch mal alleine auf Klo gehen und sie bleibt in der Gruppe/bei der Erzieherin? Du bist, wenn Ihr in der Krippe seid, nicht als Interaktionspartnerin für sie da, Du bleibst passiv. Vielleicht nimmst Du ein Buch mit und musst "arbeiten". Solange darf sie dort spielen. Und wenn sie gehen will, geht das noch nicht, denn Du musst ja arbeiten. Da hat sie nichts zu wünschen und Du brauchst sie nicht zu überreden, das ist so. Wird es ja später auch sein. Da darf sie auch weinen, wenn sie traurig ist, dass ihr Wunsch nach Hause zu gehen, gerade nicht umgesetzt wird. Weinen ist eine legitime Unmutsäußerung. Aber nicht unbedingt ein Zeichen, dass sie überfordert ist oder ihre Grenzen erreicht hat. Weinend alleine lassen (bzw bei der Erzieherin) solltest Du sie allerdings möglichst erst, wenn sie sich von der Erzieherin trösten lässt. Genausowenig ist m.E. das Schlafen danach ein Zeichen vorn Überforderung. Natürlich gibt es in der Kita viele neue Eindrücke. Das ist ja auch gut so. Und die kann man im Schlaf gut verarbeiten. Zudem steht dann vermutlich der Heimtransport im Kinderwagen o.ä. an, bei dem man toll schlafen kann. Trau Deiner Tochter ruhig etwas mehr zu. Die Komfortzone wird nur größer, wenn man sie manchmal überschreitet. Alles Gute!
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