Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Überfordert mit Kita?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Überfordert mit Kita?

Sandra88

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Guten Tag Frau Ubbens, vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Ich schwanke mit der Beurteilung der Situation sehr hin und her. Wir haben eine 4,5 Jährige Tochter und einen 15 Monate alten Sohn mit dem ich noch in Elternzeit bin. Der Papa arbeitet viel im Homeoffice. Unsere Tochter war schon immer sehr sensibel und hat es nie gut vertragen, wenn die Tage zu aufregend waren. So war es zum Beispiel erst mit 7 Monaten möglich in eine kleine Krabbelgruppe zu gehen, andere babykurse haben wir nie gemacht. Auch über Besuch freut sie sich, aber anschließend braucht sie Ruhe. Sie war schon immer ein ausgesprochenes Mamakind. Ihren Papa hat sie auch sehr lieb, aber zum kuscheln und Energie tanken werde ich absolut bevorzugt. Sie geht seit dem ersten Geburtstag in die Kita, mit längerer Coronaunterbrechung. Das ging als sie klein war recht gut, da hatte ich aber auch am Nachmittag und Abend(bis auf zwei Tage pro Woche) viel Zeit für sie. Nun ist der Bruder noch da, mit dem ich natürlich auch viel Zeit verbringe. Ich denke ich verteile meine Aufmerksamkeit und Zuneigung einigermaßen gerecht und beschäftige mich immer noch viel mit ihr. Nur habe ich eben häufig beide Kinder. Nun zum eigentlichen Problem. Sie hat immer wieder Phasen in denen sie nicht in die Kita möchte. Kann uns aber nicht sagen warum. Sie geht auch phasenweise sehr gerne. Ich holle eigentlich immer ein strahlendes Kind ab, das freudig vom Tag berichtet. Nie scheint sie mir unglücklich zu sein. Die Gruppe ist mit 22 Kindern von 4-6 Jahren recht groß und es ist immer laut. Das ist mir auch zum Teil unangenehm. Sie ist sehr ruhig, traut sich nicht immer die Erzieherinnen zu fragen oder wird zum Teil einfach gar nicht gehört. Sie hat dort auch ihre Freude mit denen sie gerne spielt. Nun hatten wir eine recht aufregende Zeit in der ich etwas weniger Zeit für die Kinder hatte, aber schon jeden Tag da war, und wir auch etwas häufiger Freunde unserer Tochter und Oma getroffen haben. Ich weiß, dass sie in der Zeit viel Spaß hatte, es aber auch anstrengend war. Nun wollte sie letzte Woche Donnerstag nicht in der Kita bleiben. Also sie fing beim abgeben an zu weinen und klammerte sich an mich. Ich habe sie wiedermit genommen, weil ich davon überzeugt bin/war, dass es ihr nicht gut ging. Die Erzieherin war mir böse, meint das Kind würde mich erziehen, ich würde ihr ihre Arbeit schwer machen und jetzt hätten wir das Problem immer, weil das Kind ja wüsste das es funktioniert. Ich denke eigentlich nicht, dass mein Kind mich wissentlich manipuliert bin nun aber echt unsicher, da ich die gleiche Situation heute wieder hatte. Heute Nachmittag steht aber auch ein Kindergeburtstag an mit Kindern einer anderen Kita.meine Tochter kennt nur das Geburtstagskind und desen Mama, das beschäftigt sie auch. Wie verhalte ich mich denn nun richtig? Augen zu und durch, schaffen andere Kinder ja auch? Oder versuche ich das Ganze für sie ruhiger zu gestallten? Aber wie am besten? Vielleicht haben sie Anregungen für mich. Vielen Dank.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Sandra88, die Erzieherin hat in dem Sinne Recht, dass Ihre Tochter nach dem geglückten Mit-nach-Hause-Genommenwerden nun vermutlich des Öfteren versuchen wird, zu Hause bleiben zu können. Vielmehr wäre als Alternatie vielleicht möglich, dass Sie ein paar Minuten mit ihr in der Kita bleiben und dann gehen. Bei Mama zu Hause und sei es noch so langweilig, ist es für viele Kinder immer am Schönsten, selbst wenn sie in der Kita die glücklichsten Kinder sind. Das haben die Kinder in dem Moment vergessen. Zudem weiß Ihre Tochter darum, dass Sie mit dem Geschwisterchen zu Hause sind. Da möchte sie nichts verpassen. Trauen Sie es Ihrer Tochter weiterhin zu, regelmäßig in die Kita zu gehen. Sie schafft es nun schon drei Jahre lang und so wird sie es auch weiterhin schaffen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sie überfordert ist, können Sie überlegen, ob Sie die Betreuungszeit etwas kürzen und sie ggf. etwas früher abholen. Viele Grüße Sylvia


Sandra88

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Noch ein Nachtrag. Wir haben schon überlegt ob eine kleinere Kita für sie besser wäre, allerdings würde das auch wieder sehr viele Veränderungen mit sich bringen. Und die Schulklassen sind später auch eher größer.


Germanhijabi

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Meine persönliche Meinung, Mama von 3 Kindern und keines war im Kindergarten: Wenn eine Expertin schon schreibt, dass es natürlich für ein Kind am schönsten ist, bei Mama zuhause zu sein, dann klingeln da bei mir alle Glocken. Wieso das Kind nicht einfach zuhause lassen, wenn die Chance doch gegeben ist? Wegen sozialer Kontakte? Die kann man auch privat nachmittags haben. Meine Kinder waren alle glücklich ohne Kindergarten, sind zu sehr selbstbewussten Kindern mit absolut keinen Problemen im sozialen Bereich herangewachsen. Wenn man Kindern, in welcher Phase des Lebens auch immer, einfach gibt was sie brauchen, so kommt die Abnabelung schon von ganz alleine. Viele Grüße


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