Anwo
Hallo liebe Frau Ubbens, Situation ist folgende: unser sohn, 3,5, geht seit letztem jahr in die kita. nach einer langwierigen aber erfolgreichen eingewöhnung ging er zumeist recht gern hin. hatte auch einige Freunde, laut den erzieherinnen spielte er nicht allzu häufig mit denen- bei privaten treffen allerdings schon. dann auch recht gut und konzentriert, bis zu1h am stück. treffen mit den kindern, mit denen er laut erzieherinnen mehr spielte verliefen sehr ernüchternd, da hielt er sich ausschließlich an die älteren geschwister und ich hatte den eindruck, keinerlei 'ebene' zwischen den gleichaltrigen zu erkennen. Er spielt sehr konzentriert und sehr ausdauernd, begann schon weit vor altersgenossen mit rollenspielen und ein 'bagger' spiel beinhaltet bei ihm dann "bereits": grube ausheben, schottern, verdichten, imaginärer wechsel der baggerschaufeln, ausheben von drainagen, unfälle auf der baustelle mit versorgen der bauarbeiter, etc.. 'spielen mit autos' beinhaltet straßenschilder, zwei spuren usw. da kommen manche älteren oft kaum mit- oder haben schlicht kein interesse an solchen vertiefungen/andere Ideen. gleichaltrige kinder kommen da oft nicht mit oder wollen das nicht. ansonsten spielt er gern lego. gleichzeitig ist er super extrovertiert, tat sich als kleinstkind schwer mit kontakt-aufnahmen, läuft jetzt aber auf andere kinder zu, stellt sich vor, möchte gern in kontakt und spiel kommen. manchmal braucht er da einen kleinen 'stupser', aber dann läufts. an sachen wie schaukeln und rutschen hatte er noch nie viel freude, fährt bereits länger super fahrrad, ist motorisch also fit- nur eben die 'klassiker' gefallen ihm nicht. im spiel mit älteren ist er oft recht bestimmerisch, das macht es ihm in einer gruppe sicher nicht leicht, versuchen das daheim bereits zu üben, dass auch kompromisse eine große rolle spielen. so viel zu unserem sohn. das eigentliche 'problem' ist jetzt, dass der gruppenwechsel in der kita rein nach alter vollzogen wurde..und unser sohn partout nicht hingehen mag. er sagt dinge wie 'ich möchte nicht schlafen gehen, weil dann der neue tag beginnen wird und ich schon wieder hin muss'. ist morgens dann zwar kooperativ (nach ausgiebigem spiel zuhaus), aber in keinster weise heiter. geht nur von 8:30-12. die erzieherinnen sagen 'er spiele nur allein, sei aber wohl introvertiert oder noch nicht so weit', das erleben wir zuhause/unterwegs ganz anders. 'er hänge sich viel an die erzieher/-innen' (was denen aber wegen aktuell neuer eingewöhnungen nicht wirklich zu passen scheint). die älteren, gewechselten kinder schließen ihn nun aus, da er 'ein kleiner' sei. die verblieben kinder der jüngeren gruppe scheinen froh, sich endlich emanzipieren zu können (da die älteren nun fort sind) und schließen ihn aus, weil er von anfang an eher nicht mit denen spielte. dass ein gesundes selbstwertgefühl auch maßgeblich von der sozialen akzeptanz/status in einer gruppe abhängt, ist ja bekannt. wie können wir ihn also unterstützen? Planen bereits erneute treffen mit den kindern aus seiner gruppe, sodass er vielleicht anschluss findet. richtig lust darauf hat er nicht. ansonsten versuche ich ihm nachmittags mindestens 2-3x die woche spiele treffen zu ermöglichen, sodass er wenigstens außerhalb der kita das gefühl bekommt von anderen kindern gesehen und geschätzt zu werden. Es tut mir sehr leid, wie lang der text geworden ist. Freue mich auf Ihre antwort und übersende viele liebe Grüße. anwo
Liebe Anwo, haben Sie schon mit den Erziehern gesprochen, ob Ihr Sohn mit seiner Position in der Kita wirklich unglücklich ist oder zufrieden damit, für sich zu spielen. Haben die Erzieher erzählt, dass die anderen Kinder ihn ausschließen oder ist das ihr mütterlicher Eindruck? Fragen Sie Ihren Sohn, mit wem er am Nachmittag gerne spielen möchte und laden das Kind ein. Gerne gehen Sie viel mit ihm auf Spielplätze und/oder zum Kinderturnen. Da kann Ihr Sohn von sich aus auf Kinder zugehen, an denen er Interesse hat. Viele Grüße Sylvia
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