Nordeseeperle
Sehr geehrte Frau Ubbens, mein Sohn ist im Februar 3 geworden und wird seit Mai 2023 sehr liebevoll bei einer Tagesmutter für 4 Tage betreut. Wir wechseln am 2.5 nun von unserer geliebten Tagesmutter zu einer Kita, weil wir dort vorzeitig (nur durch eine Kündigung) einen Platz bekommen haben. Zum Regeltermin im August/September hätten wir wohl keine Chance gehabt (wurde uns gesagt). Nun hatten wir 2 Schnuppertage, der erste mit dem Papa verlief anfangs gut, am Ende wurde mein Sohn jedoch panisch, weil der Erzieher mit dem Vater aus dem Raum gegangen war und mein Sohn alleine (mit einer Springerin-Erzieherin) in der Gruppe zurückgeblieben ist. Er konnte nur schwer beruhigt werden. Der zweite Schnuppertag mit der Mama verlief verhalten, mein Sohn ist mir hier nicht von der Seite gewichen. An beiden Tagen ist uns aufgefallen, dass der Erzieher sich kaum mit den Kindern beschäftigt hat, immer wieder rausgegangen ist zum telefonieren, etc. Ich und mein Mann vorher waren Teilweise mit den Kinder alleine, da sich die Springerin nicht immer da war. Nun wurden wir informiert, dass zum Start der Eingewöhnung nur eine Notbetreuung stattfindet, weil beide Regel-Erzieher der Gruppe in der Woche nicht da sind. Wir haben mit der ganzen Situation Bauchschmerzen, es wirkt für uns wie eine Kinderaufbewahrung statt wie eine pädagogische Institution. Uns war der Start im Mai eigentlich eh zu früh und mit der Eingewöhnungssituation zweifeln wir nun komplett. Am liebsten würde ich alles über den Haufen werfen und bei der Tagesmutter bleiben, was auch nur bis maximal Oktober möglich wäre. Macht eine Eingewöhnung so überhaupt Sinn? Wenn beide zukünftigen Bezugspersonen nicht da sind. Können Sie uns einen Tipp geben, wie wir am besten mit der ganzen Situation umgehen? Viele Grüße von der Nordsee
Liebe Nordseeperle, tatsächlich würde auch ich erst mit dem Kindergarten in der ersten vollen Maiwoche starten. Eine Eingewöhnung, wenn nach 2 Tagen schon ein Wochenende folgt, ist oft kontraproduktiv, weil keine "Gewöhnung" stattfinden konnte. Diese funktioniert meist besser, wenn eine Kontinuität von mehreren Tagen gegeben ist. Zudem sind die zukünftigen Bezugserzieher nicht da, was auch eher ungünstig ist. Wenn Sie sich mit dem Start im Mai nicht gut fühlen, dann starten Sie nicht. Welche Argumente hat der Kindergarten denn dafür, dass Ihr Sohn im August womöglich keinen Platz bekommen würde. Er steht ja auf der Warteliste scheinbar ganz oben und muss nicht mitten im Jahr wechseln, wenn er denn für August angemeldet ist. Wie ist die Platzsituation in Ihrer Umgebung? Grundsätzlich hat Ihr Sohn ab August ein Anrecht auf einen Platz, nur eben nicht unbedingt in einer bestimmten Kita. Hat der Kindergarten im Sommer Schließzeiten? Womöglich würde Ihr Sohn gerade gut eingewöhnt sein und müsste nach den Sommerferien wieder neu eingewöhnt werden, so dass auch aus dem Grund ein Start im August sinnvoller erscheint. Klären Sie gerne noch einmal, was gegen einen Start im August spricht und überlegen dann neu, wie Sie mit der Situation umgehen möchten. Viele Grüße Sylvia
Nordeseeperle
Hallo Frau Ubbens, herzlichen Dank für Ihre vorherige Nachricht. Wir sind sehr verunsichert mit der Situation, deswegen schildere ich den weiteren Verlauf. Wir hätten wohl keinen Kita Platz zum Sommer bekommen, weil wir nun über Vitamin -B aufgrund einer Kündigung zum Mai reinrutschen konnten. Wir haben mit der Eingewöhnung trotz schlechtem Bauchgefühl gestartet, weil wir keine richtige alternative hatten. Leider haben wir nun auch nach 3 Wochen (nur 11 Kita-Tage durch die Feiertage) immer noch kein gutes Gefühl. Die Eingewöhnung wurde mit einem Erzieher ( die zweite feste Erzieherin ist Langzeitkrank) die ersten zwei Mai Tage gestartet, er hat sich hier aber quasi gar nicht mit meinem Sohn beschäftigt, die Woche danach hatte er Urlaub. Da kamen dann zwei Springerinnen und eine der beiden hat 3 Tage eine tolle Eingewöhnung gemacht. Durch Himmelfahrt war dann wieder 4 Tage frei. Die Woche danach hatte diese Springerin Urlaub, den ersten Tag der Woche Mo war der Erzieher alleine, die nächsten zwei Tage Di-Mi mit der Springerin der vorherigen Woche und weitere zwei Tage Do-Fr mit einer anderen Springerin, die wir noch nicht kannten. Zwischendurch waren immer noch FSJler und Praktikanten da. Die sich zumindest mal bisschen mit meinem Sohn beschäftigt haben. Dadurch hatten wir ein paar erfolgreiche Trennungen von Max 1 Stunde. Insgesamt haben wir in den 11 Tagen 7 erwachsene Personen kennengelernt. Aber keine richtige Bezugsperson. Diese Woche nun (nur 4 Tage) sind wieder 3 unterschiedliche Springer eingeplant. Er wird nicht angeleitet, wie der Ablauf beim Frühstück ist oder beim auf die Toilette gehen unterstützt, das mache weiterhin ich, weil immer keiner der Betreuer dabei ist oder sich nicht verantwortlich fühlt. Wir haben bereits zweimal mit der Leitung gesprochen, aber es ändert nichts. Wir wissen gar nicht, was wir machen sollen, die Urlaubstage neigen sich dem Ende zu. Wir haben nun nächste Woche noch mal eingeplant. Haben aber kein richtiges Vertrauen, weil es so ein hin und her ist. Vom Bauchgefühl denke ich abbrechen und unsere Tagesmutter bitten ihn noch ein paar Monate zu nehmen (ich denke das würde sie machen, Plätze sind auch da). Aber wie geht's dann weiter, wenn im Herbst und Frühjahr bei ihr die neuen Kinder kommen und wir immer noch keinen anderen Platz haben. Haben Sie einen Tipp, wie man mit der aktuellen Kita noch mal ins Gespräch gehen kann? Vielen Dank und viele Grüße Nordeseeperle
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