Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kita Eingewöhnung gescheitert?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kita Eingewöhnung gescheitert?

dance0404

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Guten Morgen! Meine Tochter ist nun 2,5 Jahre alt und befindet sich aktuell in der 3. Woche der Kita Eingewöhnung. Die erste Woche ist erstaunlich perfekt verlaufen. Am ersten Tag waren wir 1,5 Stunden zusammen in der Gruppe. Am 2. und 3. Tag ist sie bereits 45 Minuten bis 1,5 Stunden alleine geblieben. Am 4. Tag habe ich sie nur bis zur Gruppe gebracht, bin dann für 3 Stunden gefahren und habe sie nach dem Essen wieder abgeholt. Sie hat wohl einmal kurz nach mir gefragt, ist aber dann wieder spielen gegangen. Am Wochenende wollte sie auch wieder in die Kita und hat jedem erzählt, dass sie nun ein Kindergartenkind ist. Also alles in allem waren wir sehr zufrieden. Doch dann kam montags der Einbruch. Direkt nach dem Aufstehen wollte sie nicht in den Kindergarten. Als wir dort an der Tür ankamen, hat sie sich aber verabschiedet und ist ohne Probleme reingegangen. Nach gut 1,5 Stunden riefen die Erzieher jedoch an, dass wir unsere Tochter abholen sollten, weil es gar nicht funktioniert und sie immer weiter weint. Seitdem sitzen wir wieder mit im Gruppenraum. Auch eine kurze Trennung (für die Toilette) ist ein riesiger Weltuntergang. Einmal sah ich, dass sie sich gut beschäftigte, als ich zurück kam. Da bin ich etwas draußen geblieben. Die Erzieherin erzählte jedoch später, dass unsere Kleine immer wieder angefangen hätte zu weinen. Sie lässt sich zwar dann wieder beruhigen, dies hält jedoch nur ein paar Minuten an. Wenn wir zu Hause sind sagt sie immer, dass sie in den Kindergarten möchte. Also alles sehr unverständlich und verdreht. Sie ist ein sehr ängstlicher Mensch, aber da es die ersten 4 Tage so traumhaft klappte, haben wir uns wohl anscheinend zu früh gefreut. Wir wissen jetzt nicht, was wir weiter machen sollen. Wenn wir mit in der Gruppe sind, steht sie fast die ganze Zeit bei uns und lässt sich kaum von den Erziehern oder anderen Kindern weg locken. Aber wir haben beruflich auch keine Möglichkeiten, mehrere Monate bei der Eingewöhnung dabei zu sein. Laut der Kita muss sie eigentlich jetzt dadurch und die Trennung akzeptieren. Sonst würde sie sich wohl daran gewöhnen, dass immer einer von uns dabei ist und es würde immer schwieriger. Einerseits ist es für uns eine logische Erklärung. Auf der anderen Seite finde ich die Vorstellung schrecklich zu wissen, dass sie die ganze Zeit in der Kita damit verbringt zu weinen und sich unwohl zu fühlen. Ich weiß, dass es früher keine Eingewöhnung gab und es den Leuten/Kindern nicht geschadet hat. Aber ich würde meiner Kleinen so gerne den Übergang zu ihrem neuen Lebensabschnitt erleichtern. Wir freuen uns über jeden Tip und sind dankbar für alle Antworten!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe dance0404, meine Vorrednerin hat das mit dem Einbruch gut erklärt. Geben Sie der Eingewöhnung noch ein wenig Zeit und bleiben noch einmal für ein paar Tage mit in der Gruppe. Setzen Sie sich an den Rand des Raumes, ohne sich selbst mit Ihrer Tochter zu beschäftigen. Ihre Tochter kann dann entscheiden, ob sie sich zu Ihnen setzen oder stellen möchte oder doch irgendwann spielen geht. Nach ein paar Tagen, bestenfalls nicht an einem Montag, trennen Sie sich für ein paar Minuten. Auch wenn Ihre Tochter nach Ihrer Rückkehr schön spielt, sollten Sie im Raum bleiben, damit Ihre Tochter, wenn sie sich Ihnen zuwenden möchte, sie auch in der Nähe hat und nicht lernt, dass Mama kommt, wenn sie weint. Erst wenn die kurzen Trennungen gut funktionieren sollten längere Trennungen vorgenommen werden. Viele Grüße Sylvia


cube

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Dieser Einbruch ist eher normal. In der 1. Woche ist alles so toll neu und aufregend - da wird gar nicht registriert, dass Mama/Papa mal weggeht. Aber dann wird den Kids bewusst, dass dies keine nette Abwechslung ist, wo man mal hingeht und dann wieder nicht - sondern eben tägliches Programm ist. Und dann kommt eben der Einbruch. Es ist genau richtig, dass du wieder mit im Gruppenraum sitzt. Möglichst im Hintergrund, um den Erziehern und deinem Kind die Möglichkeit zu geben, eine Bindung aufzubauen. Dann geht man eben mal kurz zur Toilette - und kommt nach 5 Minuten, 10 Minuten etc wieder. Langsam verlängern. Im Grunde fängt die echte Eingewöhnung jetzt erst an. Also lass dich nicht verunsichern, das ist nicht ungewöhnlich und eine gute Kita weiß das auch. Nicht gut wäre, sie jetzt wieder sofort 1,5 Std oder so alleine zu lassen. Gerade jetzt muss ja erst mal Vertrauen aufgebaut werden, dass Mama wiederkommt und sie abholt. Sie will ja - aber sie hat eben jetzt noch Angst, dass du weg gehts und kann noch nicht einschätzen, dass du ja wieder kommst. Gebt dem Ganzen noch mal 2-3 Wochen. 4 Wochen sollte man für eine gute Eingewöhnung eh immer einrechnen.


HappyMami39

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Hallo wir sind in der exakt gleichen Situation. Sohnemann 3 Jahre fand die kita die ersten 3 Tage toll. Am 4. Tag kippte die Stimmung. Und seitdem will er nicht mehr hin. Er weint zuahuse und sagt er möchte zuhause bleiben. Nach langem überreden gehen wir hin. Ich muss die ganze Zeit in Gruppenraum bleiben darf nicht mal aufs klo. Heute sollte ich ihn trotz weinen da lassen und mich unterhalb der Kita vorne hinsetzen zum " Kaffe trinken" . er hat die ganze Zeit geweint. Nach 20 min sollt ich wieder rein. Die Erzieher meinten für heute ist es genug. Wir sind auch in der 3 .woche. Dass ich ihn weinend zurücklassen soll macht mich fertig. Ich frag mich was es mit ihm macht. Er ist zudem auch sehr sensibel und war vorher noch nie in der Fremdbettruung. Ich hoffe dass es sich bei euch und bei uns bald bessert.. Mutterherz blutet da kann ich mit dir mitfühlen


Sabrina5020

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Hallo, unsere Eingewöhnung hat auch sehr lange gedauert. Was wir zum Anfang bei den ersten Trennungen gemacht haben, etwas von einem da gelassen - also zb die Handtasche auf einem Stuhl liegen lassen, so dass das Kind sieht, dass Mama wiederkommt, da ja die Handtasche da liegt. Vielleicht hilft das bei euch ja auch. Liebe Grüße, Sabrina


dance0404

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Also einen richtigen Plan gibt es bei der Kita leider nicht. Wir haben jetzt selbst entschieden, dass wir nochmal von vorne anfangen und die ersten drei Tage komplett mit dabei bleiben. Bei meinem Mann hat es gestern recht gut funktioniert. Lisa ist zwar immer wieder zu ihm gegangen, hat sich aber auch dann wieder weglocken lassen und selbst mit einem Mädchen gespielt. Heute im Auto war sie auch wieder Feuer und Flamme, hat ganz viel vom Kindergarten erzählt und wer alles dort ist. Dann sind wir rein, sie hat gefrühstückt und seitdem steht sie nur an meinem Bein. Sie lässt sich weder von den Erziehern noch von anderen Kindern weg locken. Zwischendurch sagt sie auch immer wieder, dass ich keinen Kaffee trinken gehen soll. Ich soll da bleiben. Also irgendwie machen wir keinerlei Fortschritte…


Sabrina5020

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Kann der Papa sonst die Eingewöhnung machen? Das hat bei uns auch besser funktioniert. Könnt ihr ihr ein Kuscheltier mitgeben, damit sie etwas hat, was sie kennt?


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe dance0404, womöglich sind Sie heute schon einen Schritt weiter als vor ein paar Tagen. Hat eine weitere Trennung stattgefunden? Ihre Tochter äußert, dass Sie nicht gehen sollen. Das ist ganz normal, so reagiert fast jedes Eingewöhnungskind. Warum sollte sich das Kind nach Jahren mit Mama und/oder Papa zusammen trennen wollen. Wichtig ist, dass Sie, wenn Sie sich im Gruppenraum aufhalten, passiv sind, damit Sie nicht zu attraktiv für Ihre Tochter sind. Kleine Trennungen können Sie auch gerne probieren wenn Ihre Tochter dies nicht möchte. Sie sind ja in wenigen Minuten wieder da. Trauen Sie sich und Ihrer Tochter die Trennungen zu. Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung und strahlen ein positives Gefühl aus, damit sich dies auf Ihre Tochter übertragen kann. Viele Grüße Sylvia


terrorgirl007

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https://gute-erste-kinderjahre.de/stresshormon-cortisol/ Auch mal auf die Mama Intuition hören. Vllt ist es auch einfach zu bald.


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