Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, im Moment fremdelt meine Tochter (10,5 Monate) sehr. Auch bei der Oma hat sie große Angst und kuschelt sich an mich an. Ich tröste sie und versuche der Oma dann zu erklären, daß sie Angst hat und im Moment eben fremdelt. Die Oma macht mir aber ein schlechtes Gewissen und ich weiß nun wirklich selber nicht mehr, was ich glauben soll. Sie sagt, daß meine Tochter nur Angst hat, weil ich das jedesmal sage, obwohl ich mir das nicht vorstellen kann. Sie betont immer wíeder, daß es später Schwierigkeiten geben wird, wenn sie in den Kindergarten geht, daß sie halt ein Mama-Kind ist und bleiben wird. Ich möchte meine Tochter aber trotzdem nicht gegen ihren Willen der Oma überlassen. Ich dachte bis jetzt eigentlich, daß sich das Fremdeln von selbst wieder gibt, je öfter sie die Großeltern sieht. Muß ich wirklich Bedenken haben, daß ich durch mein Verständnis für ihre Angst und dadurch daß ich das auch laut äußere, daß sie Angst hat, verursache, daß sie nur mit mir klar kommt und sich vor Fremden scheut? Vielen Dank.
Christiane Schuster
Hallo Silvia Sobald sich Ihre Tochter sicher fühlt, wird sich das Fremdeln wieder geben. Wecken Sie in ihr die Freude, bei Oma sein zu dürfen. Nehmen Sie sie, bevor Sie weggehen, liebevoll in den Arm und sagen Sie ihr, dass Sie sie wieder abholen, wenn Sie Ihre Erledigungen beendet haben. Steigern Sie Ihre Abwesenheit behutsam. Sagen und zeigen Sie ihr auf keinen Fall, dass Sie keine Angst zu haben braucht. Diesen Ausdruck: Angst lernt sie erst durch Sie kennen.- Weint sie "nur" in dem Augenblick des Abschieds, sollten Sie weiterhin die Betreuung durch die Großeltern annehmen. Weint sie allerdings fast die ganze Zeit während Ihrer Abwesenheit, sollten Sie für kurze Zeit Ihre Tochter bei Oma nicht allein lassen. Manchmal ist diese Phase auch leichter zu überwinden, wenn die Oma in Ihr Heim, der vertrauten Umgebung Ihres Schatzes, kommt. Vermitteln Sie selbst Sicherheit! Erholsames Wochenende und: bis bald?
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