Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Frech, teilweise aggressiv wie soll man sich verhalten?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Frech, teilweise aggressiv wie soll man sich verhalten?

ninsche

hallo! nun frage ich mal hier um rat .. mein kleiner sohn (4.5) war schon immer ein dickkopf. auch heute noch flippt er aus, wenn ihm was nicht passt. das sind teilweise kleinigkeiten. vor weihnachten war es ganz schlimm, da hat er meinen großen sohn (8) so dermaßen ins bein gebissen, dass er einen riesen bluterguss hatte - und das nur, weil der kleine das auto nicht bekommen hat. momentan ist es etwas besser, aber auch heute erzählte mir die erzieherin im kiga, dass er ein mädchen geschupst hätte. als sie ihn danach fragte, warum er das gemacht hätte kam zur antwort "es war kein platz". oft denke ich, er ist einfach so ein lausbub, der es faustdick hinter den ohren hat. dann frage ich mich aber doch wieder, ob das alles noch normal ist. sonst ist er ganz intelligenter junge. wir nehmen seit er baby ist an entwicklungsstudien teil, bei denen er mit 3 und jetzt mit 4 jahren auffiel, weil er kognitiv viel weiter ist als seine altersgenossen. er kann sogar schon richtig lesen! nun frage ich mich, ob er über- oder unterfordert ist und deshalb einfach mit sich nicht im reinen ist .. an wen kann ich mich wenden? ist es so, dass weiter entwickelte kinder einfach eine niedrigere toleranzgrenze haben? ich kann auch nicht sagen, dass ich in der erziehung viel anders gemacht habe als bei meinem großen. er ist ein ganz lieber - hat zwar auch mal seine phasen, wo er uns ständig provoziert etc., aber im großen und ganzen ist er ein ausgeglichener ruhiger junge (mein großer). oder kann der charakter des kindes wirklich so viel ausmachen?!


Hallo ninsche Es kann durchaus sein dass der Kleine temperamentvoller als der Große ist und dank seines Vorbildes das er nachzuahmen versucht auch schneller selbstständig wird. Mit 4,5 Jahren versucht er mit all' seinen Erfahrungen seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse spontan durchzusetzen. Dabei kann er noch kaum gleichzeitig über die Folgen seines Handelns nachdenken. Ein angemessenes, soziales Verhalten wird er ebenfalls nur mit Unterstützung seiner Bezugspersonen lernen können. Helfen Sie (die Erzieherin) ihm bei diesem Lernschritt, indem Sie ihn geduldig immer wieder und so rechtzeitig wie möglich KONKRET zu einer geeigneten Handlungsweise anregen und jeweils sein noch so geringes, entsprechend positives Verhalten loben. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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