Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

ewiges Warten beim Gehen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: ewiges Warten beim Gehen

Lieblings-Einzelkind

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Liebe Frau Schuster, unser Kind ist 2 ein halb Jahre alt - ein ganz lieber. Wenn man ihm etwas sagt, dann hört er meistens zB. Lässt er meine Hand von sich aus nicht los wenn wir draußen auf dem Gehweg laufen. Wenn wir essen sind im Restaurant ist er sehr brav, isst schön mit, freut sich, spricht und schaut sich glücklich während dem Sitzen um. Später beim Gehen, wenn wir sagen: „ jetzt sind wir fertig nun gehen wir, ich ziehe meine Jacke an, Papa seine Jacke und du deine Jacke “ dann sagt er „nein“. Er macht sich bemerkbar dass er noch dort bleiben möchte und hüpft dann auf dem Teppichboden, steigt auf die Stühle und wieder runter. Ich sage dann immer „oh toll super was du alles schon kannst“, Wahnsinn wie du das schaffst von einem Fleck zum andern zu hüpfen (Teppich). Das begeistert mich auch jedes Mal aber ich glaube da mach ich was falsch, denn dann möchte er mir immer mehr etwas beweisen was er alles kann. Ich möchte mein Kind möglichst frei erziehen, d.h ohne Schimpfen und ohne Gewalt. Somit laufe ich hinter meinem Kind solange hinterher bis ich merke wie die Zeit immer später wird … und ich dann nun zu meinem Kind sage .. so mein Süßer ich bin stolz auf Dich. Jetzt muss ich Dir aber deine Jacke anziehen damit du draußen nicht frierst und woanders auch noch Spielen kannst. Jedoch hört er dann wieder gar nicht auf mich sagt nur „Nein“. So langsam merke ich dann auch immer wie die andern Gäste auf einmal auf uns aufmerksam geworden sind weil wir immer noch nicht am Gehen sind. Die Gäste belächeln uns dann und fangen selber an unser Kind anzuschauen. Ich weiß echt nicht wie ich in solchen Situationen gut Umgehen kann bzw. am Besten lösen kann!? Bei uns dauert es manchmal ewig bis dann mein Kleiner von sich aus kommt und sich die Jacke anziehen lässt und mir die Hand gibt. Mein Mann zögert inzwischen beim gemeinsamen Unternehmen, wegen dem Ewigen Warten beim Gehen fast jedes Mal. Wie könnte man das am Besten lösen ohne viel Zeitaufwand? Zudem haben wir manchmal auch was Dringenderes danach vor und nicht immer so viel Zeit. Was können Wir besser machen?


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Hallo Ratsuchende Bitte loben Sie Ihren Sohn wie bisher in Situationen, in denen er ein Lob auch verdient, aber nicht, wenn er z.B. mit seinen "Kunststücken" Ihre Reaktionen und seine Grenzen zu erfahren sucht. Wecken Sie in beschriebener oder ähnlicher Situation seinen Ehrgeiz, indem Sie ihn fragen, ob er tatsächlich wohl schon so groß und selbstständig ist, dass er sich wie Mama und Papa die Jacke selbst anziehen kann. Bejaht er und handelt er entsprechend, hat er ein Lob verdient; beginnt er zu hüpfen und zu klettern, setzen Sie sich bitte durch und ziehen Sie ihm die Jacke konsequent an! Nur auf diese Weise ermöglichen Sie Ihrem Sohn das Erkennen von Grenzen und Regeln und eine SICHERE Orientierung, die er geradezu einfordert. Liebe Grüße und: bis bald?


dreamteam468

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Vorweg, ich bin auch "nur" eine Mutter mit einem etwa gleichaltrigem Kind. Ich finde es klasse, wie gut Euer Sohn im Grunde genommen tut was ihr von ihm möchtet. Ich selbst bemühe mich auch um eine "gewaltfreie" Erziehung. Wie hoffentlich viele andere auch. Allerdings sind LIEBEVOLLE BEGRENZUNGEN kein Akt von "Gewalt". Ein Kind braucht ebenso Führung und damit Entlastung. Sieh es mal so: Wenn ihr Euer Kind wenn ihr "eigentlich" gehen wollt immer weiter lobt, was es schon alles kann, dann verhaltet ihr euch erstens nicht eindeutig und zweitens überlasst ihr eurem Sohn die Verantwortung dafür, wann ihr geht. Das ist aber nicht seine Aufgabe. Wenn ihr ihn in dem Moment, wo ihr eigentlich gehen wollt, lobt, fühlt er sich dafür gelobt, dass er weiter "Faxen" macht. Etwas anderes begreift er in dem Moment nicht, im Grunde genommen tut er auch dann genau das was ihr sagt. Er hat jetzt gelernt "wenn ich Faxen mache, dann freuen sich meine Eltern, was ich alles kann. Und dann spielen sie auch noch so schön fangen mit mir". Er kooperiert also bestens. Mein Vorschlag: ihn schon ein paar Minuten früher darauf hinweisen, dass ich gleich gehen wollt. Und das bedeutet für ihn anziehen und (erstmal) nicht spielen. Und das sagt ihr ihm freundlich. Ich fürchte er wird nur anfangs verwundert sein, da er ja ein anderes Programm kennt. Mal gespannt auf Frau Schusters Antwort. Alles Gute:-)


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