Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Essen

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Frage: Essen

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, meine Tochter (fast 3 Jahre) hat sich von einer guten Esserin zu einer ganz schlechten Esserin entwickelt. Besonders abends kann ich kochen was ich will,oft ist es so,das sie sich einfach den Mund zuhält und nicht essen will.Mit Ablenkung,spielen oder malen beim Essen,bekomme ich dann doch ein paar Löffel in den Mund.Wenn mein Mann das sieht,schimpft er immer und sagt ich solle sie gehen lassen,dann soll sie eben nichts essen.Beherzige ich das,will sie aber nachts eine Milchflasche (mit 3 Jahren!),weil sie Hunger hat.Andere Kinder in ihrem Alter essen schon allein.Ich muß sie füttern und sie isst immer vor uns Eltern,da sie wenn wir alle essen,so abgelenkt ist das sie sowiso nicht isst. Was soll ich nur tun? Ich würde mich freuen,wenn wir endlich alle mal zusammen am Tisch essen würden,aber bei uns ist Essen echt ein Drama. Haben Sie einen Rat,wie ich es besser machen kann? Grüße (von einer ratlosen)Sofia


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Hallo Sofia Einen besseren und ausführlicheren Tipp als Bea Ihnen gegeben hat, kann ich Ihnen leider nicht geben. Ich schließe mich ihrem Rat voll und ganz an. Lassen Sie selbst Ihre gemeinsamen Mahlzeiten nicht zum Drama werden. Versuchen Sie, eine möglichst große Gelassenheit zu zeigen -selbst, wenn es in Ihrem Innern die ersten Male ein wenig anders aussieht.- Decken Sie für Ihre Tochter genauso den Tisch wie für sich selbst. Mit 3 Jahren kann sie -wenn sie möchte- durchaus allein essen! Ißt sie Nichts, zeigen Sie Verständnis dahingehend, dass sie wohl keinen Hunger zu haben scheint, sodass Sie ihren Teller konsequent wegräumen können.- Ohne Zwischenmahlzeiten wird sie das nächste Mal schon freiwillig essen und zunehmend erkennen, dass auch sie sich an begründete Regeln und Grenzen zu halten hat. Eine Milchflasche braucht ein gesundes, 3 jähriges Kind, das tagsüber regelmäßig Etwas ißt, nicht mehr! Allenfalls sollten Sie ihr ein wenig Wasser in einem Becher oder einer Trinklerntasse anbieten. Wahrscheinlich werden die nächsten 2-3 Tage für Sie recht anstrengend werden, aber dann umso friedlicher.- Sorgen brauchen Sie sich wirklich nicht zu machen, da gesunde Kinder sich schon die Nahrung holen, die sie benötigen. Die Menge der Nahrungsaufnahme ist sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Entwicklungsstand, vorangegangene Aktivitäten, Ausgeglichenheit, sich ankündigender Infekt, usw. Halten Sie durch und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Sofia, vor einiger Zeit gab es in der Zeitschrift ELTERN mal einen guten Artikel zu diesem Thema, das ja in vielen Familien zum Problem wird. Ich wollte Dir mal ein paar Punkte daraus berichten, vielleicht helfen die Euch. Ich selbst versuche, die Tipps dort zu befolgen, weil auch unsere Kleine (3,5) nur isst wie ein Vögelchen. Also, Regel Nummer eins: Kein Kind verhungert vor gefüllten Tellern oder magert auch nur ab. Außerdem nimmt umgekehrt kein Kind auch nur ein einziges Gramm zu, weil es zum Essen gedrängt wird. Es isst dann einfach bei der nächsten Mahlzeit entsprechend weniger. Daraus folgt Regel Nummer zwei: Der Nervenkrieg ist absolut überflüssig und schadet bloß allen Beteiligten :-) Es wurde dann folgendes Vorgehen empfohlen: Die Essensverweigerung wird ja vom Kind sehr rasch als prima Methode erkannt, Mamas und Papas volle Aufmerksamkeit zu gewinnen und diese auf die Palme zu bringen - absolut zuverlässig, funktioniert immer. Davon muss man wieder wegkommen. Und das geht so: Dem Kind wird zwischen den Mahlzeiten nichts, aber auch gar nichts gegeben. Zu den Mahlzeiten wird das Essen (ruhig ein bunteres Angebot) hingestellt. Am Tisch wird das Essen dann nicht mehr thematisiert. Es wird also locker über alles mögliche gesprochen, nur nicht über das Essen. Falls das Kind "nix" isst, wird auch dies nicht beachtet. Am Ende der Mahlzeit, wenn alle fertig sind, wird das Essen weggeräumt. Das Kind wird nicht gelobt, wenn es gut gegessen hat, und nicht getadelt, wenn es wenig gegessen hat (auch nicht unterschwellig durch Missbilligung in Stimme oder Blicken). Essen ist etwas Selbstverständliches, deshalb braucht es dafür kein Lob und keinen Tadel. Das Thema Essen wird so entdramatisiert. Dies ermöglicht es dem Kind (natürlich erst nach einer Weile, Geduld ist nötig), wieder ein ungezwungenes Verhältnis zum Essen zu gewinnen. Essen wird wieder zur alltäglichen Normalität und Selbstverständlichkeit. Ich weiß, dass die Umsetzung nicht einfach ist, wenn man sieht, dass das Kind weniger isst als eigentlich unserer Meinung nach für es gut sein kann. Auch ich bin immer wieder versucht, einzugreifen und mit Lob oder Belohnung mehr in meine Tochter hereinzukriegen. Aber da man auf diese Weise eben tatsächlich nicht ein Gramm mehr auf ihre Rippen kriegt, kann man es genauso gut bleiben lassen und die richtige Methode wählen. :-) Und noch eins ist beruhigend zu wissen: Auf eine (auch sehr lange) Phase des Wenig-Essens kommen ganz von selbst wieder Zeiten, wo recht viel gegessen wird. Ganz automatisch und ohne Druck. Auch ist es nicht schlimm, wenn ein Kind ein schlechter Esser und recht schlank ist, solange es gesund wirkt. Unsere Kinderärztin sagt immer: Die schlanken Kinder sind die fittesten und zähesten, ganz im Gegensatz zu den Pummeln. Na also :-) Das Ganze hat im übrigen ja auch noch eine psychologische Komponente: Kinder, die zu oft zum Essen gedrängt werden, verlernen ein natürliches Verhältnis zum Essen und das Achten auf ihren eigenen Appetit. Folge sind dann unter Umständen Ess-Störungen in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter. Weil die Kinder sich dann unbewusst verspätet für die erzwungene Essensaufnahme rächen. Indem sie nämlich jetzt erst recht z.B. das Essen verweigern und vielleicht magersüchtig werden. Um den Eltern zu beweisen, dass jetzt sie die Stärkeren sind, die über ihr Leben und ihre Essensaufnahme allein bestimmen. So, dies war ein wirklich langer Roman, vielleicht kannst Du aber ein paar der Anregungen von einer (leidgeprüften :-)) Mutter gebrauchen. Liebe Grüße und bleibt cool, huh? Bea


Mitglied inaktiv

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Das sind ja Super-Tipps, die werde ich auch bei meiner Tochter anwenden, denn leider klappt es auch bei uns nicht immer so gut mit dem Essen. Nur das zwischedurch gar nichts anbieten ist etwas problematisch,da in den Nachbarsfamilien doch immer etwas mal gegessen wird, und dort geht sie natürlich auch zum Spielen hin.Das kann ich ihr ja nicht verbieten. Danke schön Corinna


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