essen und wutanfälle

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: essen und wutanfälle

Liebe Frau Schuster, mein sohn ist nun etwas über 13 monate alt und ein richtiger lebhafter kleiner bursche. er will aber nicht richtig essen. ein paar wochen habe ich mir das angeschaut und alles möglich e probiert, auch ihren rat habe ich befolgt (nach gewisser zeit das essgeschirr wegräumen) aber nichts hilft. er macht den mund nicht auf, meist nur dann wenn er nebenbei im essen rummatschen "darf" und so richtig damit spielen kann. ich weiß verbieten kann mans nicht, er solls ja lernen, aber wenn er nur noch dann essen will. er presst regelrecht die lippen aufeinander und dreht den kopf hin und her bis er seinen willen bekommt. meist habe ich dann gesagt. gut du bist satt, dann räumen wir den teller weg. er weint auch nicht oder so, aber so bekommt er nicht genug zu essen, da er scheinbar nicht daraus lernt. er macht es immer und immer wieder. das zweite problem ist, ich weiß nicht wie ich mit seinen wutanfällen umgehen soll. verbieten wir ihm in den kühlschrank zu gehen oder schränke auszuräumen wo dinge (glas o. ä.) drin sind, dann bekommt er schreckliche wutanfälle und schreit und krietscht herum, macht sich steif und läßt sich auf den boden fallen. ich habe ihn dann gestern (damit wir beide uns erstmal beruhigen) kurz in sein zimmer gesteckt und die tür zugemacht. nach ein paar min. habe ich ihn dann gefragt ob er wieder lieb ist und wieder spielen möchte. er hatte sich beruhigt und für eine weile den kühlschrank vergessen. meine frage, ist diese art von erziehungsmaßnahme schon angebracht für ein 13 mon. altes kind? vielen dank für ihre hilfe andrea

Mitglied inaktiv - 22.03.2000, 12:07



Antwort auf: essen und wutanfälle

Hallo Andrea Sind Sie sicher, dass Ihr Sohn nicht genug zu essen bekommt, wenn Sie konsequent reagieren und -nach vorheriger Absprache mit ihm- das Essgeschirr wegräumen, sobald Ihr Sohn nur noch damit spielt oder die Lippen aufeinander presst? Kinder essen unterschiedliche Mengen und brauchen auch unterschiedlich viel. Je nachdem, in welcher Entwicklungsphase sie sich befinden und wieviel der Körper verbrennt. Werden Sie inkonsequent, und er bekommt nach einer gewissen Zeit doch seinen Willen, wartet er regelrecht auf diesen Moment. Selbstverständlich kann ein 13 Mon. altes Kind schon erzogen werden. Es ist zwar eine Methode, Ihren Sohn dann in sein Zimmer zu schicken, bis sein Wutanfall vorbei ist, aber ob er das wirklich einsieht?- Treffen Sie in den Momenten, in denen er zufrieden ist eine Abmachung mit ihm und stellen Sie im Falle seiner Wutanfälle Regeln auf. Diese können auch ein Wegschicken in sein Zimmer beinhalten oder ein wortloses Abwenden Ihrerseits. Wenn Sie ihn bewusst ignorieren, wird er schnell merken, dass er an eine Grenze gestossen ist. Ganz wichtig ist, dass Sie mit ihm darüber reden und gemeinsam versuchen, im Falle seines Fehlverhaltens eine Lösung zu finden, die selbstverständlich konsequent eingehalten werden muss. Er versteht schon mehr als Sie denken. Probieren Sie`s und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.03.2000



Antwort auf: essen und wutanfälle

Hallo Andrea, zum Thema Essen: hast Du es schon mit gröberen Essen probiert bzw. ihm das gleiche Essen, das Du ißt, gegeben? Vielleicht will er auch selber Essen bzw. Löffeln? Meine Kleine legt jedenfalls auf diese Sachen wert und läuft auch immer wieder während des Essens durch die Küche (das ist natürlich nicht so gut) und trinkt dabei Möhrensaft. Wenn die Kleine vor Beginn des Essens zu viel Möhrensaft getrunken hat, ist das auch ein Problem - so wird der Magen auch voll. Auch sonst kommt es immer wieder vor, daß die Kleine wenig ißt, aber das muß man akzeptieren und möglichst nicht Leckereien geben, damit das Kind überhaupt etwas ißt. Zum Thema Reaktion auf Wutanfälle: was Du machst, läuft unter dem Begriff "Auszeiten" erteilen und wird von vielen für richtig gehalten - auch von mir. Natürlich ist das Dosieren sehr wichtig, aber es scheint, als ob Du es genau richtig machst, denn einen psychischen Schaden soll es ja nicht bekommen, aber Grenzen aufgezeigt bekommen Zum Thema Alter: ein Nein können schon viel kleinere Kinder erfassen und diese Auszeiten können sie richtig deuten, wenn ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem wiederholten Verstoß gegen das Verbotene gegeben ist. Hat das Kind z.B. schon 3 * Nein gehört, bekommt den verbotenen Gegenstand dabei abgenommen oder setzt sein Tun fort, ist die Auszeit eine Konsequenz, die das Kind versteht. Das ist besser, als nur zu reden und nicht zu handeln bzw. als im Affekt das Kind zu schlagen. Ich verwende Auszeiten nur als letztes Mittel, also wenn es besonders wichtig ist oder wenn sonst meine Nerven mit mir durchgehen würden. Das ist meine Ansicht / Erfahrung. Ich hoffe, daß Dir das hilft. Viel Glück Karin N.

Mitglied inaktiv - 22.03.2000, 18:30



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