Mitglied inaktiv
Guten Tag, Frau Schuster, wir als Eltern haben gerade einen erheblichen Konflikt wg. des Essens. Unser Kind (21 monate) ist gesund und munter, fit und hat normales Gewicht. Ich fand bisher sein Essverhalten okay, er isst, recht selbststaendig, allerdings immer nur kleine Portionen. Das war fuer mich okay, weil er auch zum Einschlafen mittags und abends noch gestillt wird, und ich denke, wenn er nicht satt waere, dann bekaeme er da noch seine Kalorien. Naja, und ausserdem steht er aus Suesses, aber ich bemuehe mich, dem nicht immer nachzugeben. Ich esse morgens, mittags und abends zusammen mit dem Kleinen, manchmal ist abends der Papa dabei. Nun ist das Problem: Der Vater will, dass das Kind "ordentlich" essen lernt, also drei- oder viermal am Tag eine "richtige Portion" und dann soll zwischendurch Ruhe sein (keine Banane, Joghurt, Kuchen zwischendurch). Um dieses Ziel zu erreiche, setzte er ihn Sonntag in den Stuhl und wollte ihn zwingen, eine Schuessel Kartoffeln leerzuessen (In dem Stil: Du kommst hier erst raus, wenn die Schuessel leer ist.) Sohnemann ist so ein Verhalten von mir nicht gewoehnt, bruellte, weinte, spuckte ab dem dritten Loeffel alles aus. Als ich dazukam, brach´s mir fast das Herz. Meine Fragen: - Ab wann kann man realistisch dieses Essen von 3-4 "grossen" Portionen erwarten? - Wie bringt man das dem kind am besten bei? Ich dachte bisher, es reicht, wenn man gemeinsam isst; er bekommt, was ich bekomme; er darf auch mal was ablehnen, was ihm nicht schmeckt - und der Rest ergibt sich von alleine, wenn er aelter wird. Bin ich dazu "soft"? Dieses Thema belastet unser Zusammenleben, vor allem, weil mit dem Vater des Kindes auch keine Verstaendigung ueber Erziehungsfragen moeglich ist. Entweder macht er es so, wie er es aus seiner eigenen Kindheit kennt, oder er ist eingeschnappt, meint, dass ich das verziehe und resigniert. Mit ratlosem Gruss, harmony
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Damit Ihr Sohn lernt, sich sicher zu orientieren und möglichst auch regelmäßig zu essen, sind genau die gemeinsamen Mahlzeiten anzuraten, die Sie Ihrem Sohn ja auch bieten. Wieviel er allerdings jeweils ißt, sollte ihm ganz allein selbst vorbehalten sein. Auch die Menge der Nahrungsaufnahme ist sehr individuell, da jeder Körper -ob groß oder klein- die jeweilige Nahrung unterschiedlich verarbeitet. Diese Tatsache hängt z.B. mit der Art des Kauens, dem Speichelfluß, den vorangegangenen Aktivitäten, usw. zusammen. Es würde jetzt viel zu weit führen, darauf ( auf diese neuen (?) Erkenntnisse) näher einzugehen.- Auch Zwischenmahlzeiten werden mehr oder weniger benötigt, solange sie nicht sättigender als die Hauptmahlzeiten am Tag sind, die sich wiederum nach den Gewohnheiten aller Familienmitglieder richten. Süsses können Sie Ihrem Sohn ja quasi als Nachspeise anbieten, sodass der Appetit darauf nicht mehr allzu groß zwischendurch sein wird. In jedem Fall sollte das Essen einen Genuß und keinen Zwang bedeuten, da sonst spätere Eßstörungen nahezu vorprogrammiert werden. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Mann noch einmal, um ihm zu verdeutlichen, dass nicht nur die Forschung in Bezug auf Technik o.Ä. seid seiner Kindheit vorangeschritten ist, die höhere Anforderungen an uns Lebewesen stellt, sondern die Entwicklung auch in puncto Erziehung erhebliche Erkenntnisse hinzugewonnen hat. Der früher weitaus angepaßtere (blind gehorchende) Mensch ist zu Gunsten eines kritisch denkenden Menschen gewichen, sodass es die Aufgabe BEIDER Elternteile ist, die Kinder in eine SICHERE Selbständigkeit zu führen, die aber nur dann gewährlistet wird, wenn der Mensch lernt, Althergebrachtes mit Neuem zu vergleichen und sich kritisch mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen auseinanderzusetzen. Bleiben Sie bitte bei Ihrem jetzigen Verhalten, auch auf die Gefahr hin, dass Ihr Mann resigniert und eingeschnappt ist. Allein an diesem, seinen Verhalten können Sie schon erkennen, wie wenig er wirklich von seiner Erziehungsmethode überzeugt ist:-)) Er wird sich schon auch von selbst wieder beruhigen und an seinem zufriedenen und ausgeglichenen Sohn erkennen können, wie richtig Ihre Vorgehensweise doch ist -auch, wenn er es wahrscheinlich nie eingestehen würde-. Weiter so, wie Sie es für richtig halten, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist 3 Jahre alt und auch sie ißt keine 3-4 richtigen Portionen am Tag. Außerdem muß sie nie aufessen. Wenn sie meint sie wäre satt, dann ist das okay. Bei uns sieht es folgendermaßen aus. Morgens einen Becher Milch nach dem Aufstehen. Dann zum Frühstück, Brötchen, so wie sie mag. Mal ein halbes, mal ein ganzes. Zwischendurch noch ne Banane, Apfel, Joghurt. Mittagessen und Nachtisch. Nachmittags Kekse oder Obst und dann Abendbrot. Also ich biete schon regelmäßig etwas an, was dann gegessen wird, liegt bei ihr. Die Erziehungsmaßnahme die Dein Mann da versucht, finde ich persönlich nicht besonders toll, Du ja auch nicht. Ich hoffe er erreicht nicht das Gegenteil damit und Euer Kind ißt dann gar nichts mehr oder wird dadurch ein schlechter Esser. Es bringt nichts die Kinder zu zwingen. Sage ihm klipp und klar, daß Du diese Methode nicht wünschst. Das muß er akzeptieren. Außerdem sollen kleine Kinder und auch Erwachsene am besten mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen und nicht 3 große. Auch so kleine Kinder können schon eine Eßstörung entwickeln, wenn sie zum essen gezwungen werden. Ich finde es, so wie Du es machst, völlig in Ordnung und Du solltest es auch so weiter machen. Lieben Gruß Tanja
Mitglied inaktiv
Also zunächst einmal glaube ich, dass es Dein Mann ja wirklich gut meint, aber das nützt nichts mit der Brechstange. Ich denke, Du machst es genau richtig, aber dennoch sollte er die Möglichkeit haben, "mitzureden". Das was er mit der Kartoffelschüssel versucht hat, halte ich allerdings für katastrophal! Das ist der Anfang für ein gestörtes Essverhalten. Wie soll ein Kind lernen, wann es genug hat, wenn andere bestimmen, welche Mengen es zu essen hat. Zumal 3-4 Mahlzeiten täglich auch gar nicht die ultimo ration in puncto Gesundheit sind (auch nicht für Erwachsene). Abgesehen davon wird Euer Sohn das Essen dann zunehmend als etwas bedrohliches, fremdbestimmtes sehen. Ich hatte eine Großmutter, die eigentlich sehr lieb war, aber sie war auch der Meinung, ich müsse immer aufessen und vor allem immer mehr als ich wollte (war ein notorischer "Schlechtesser"). DAs führte bei mir zu einer regelrechten Verweigerungshaltung. Ich habe aus Protest gar nichts gegessen (war damals aber schon Grundschulkind) obwohl ich Hunger hatte! Ich denke, auf diese Weise lässt man aus dem Essen einen Machtkampf werden, den man als Eltern nur verlieren kann und dabei eine Menge Schaden anrichtet. Die Empfehlungen gehen ohnehin auf eher 5 Mahlzeiten, 3 größere und zwei kleiner Zwischenmahlzeiten. So machen das übrigens alle mir bekannten Kindertageseinrichtungen: Frühstück sehr früh, kurzes Zwischenvesper (manche Kinder allerdings essen nur das Zwischenvesper), Mittagessen, nachmittags immer Obst/Brot und abends Abendessen. Auch später in der Schule, ist ein Pausenbrot= Zwischenmahlzeit völlig üblich. Kurzum, werde ja schon wieder viel zu lang: Ihr müsst ja irgendeinen Kompromiss finden, den Dein Mann auch trägt (zumindest wäre das ideal). Führe doch mal eine Woche einen Essensplan un d notiere ausnahmslos alles, was Dein Sohn wann so isst. Dann setzt Euch zusammen und besprecht, wie man daraus vielleicht 5 Mahlzeiten macht (falls er jetzt häufiger isst). Die würde ich als feste Zeiten einhalten, auch mit dem gleichen Essen (Obstzeit, Brotzeit etc.) und außerhalb derer nur in Sondersituationen (Schwimmbad, Besuch bei Freunden etc.) was zum essen geben. Außerdem eine Absprache, wie das mit den Süßigkeiten gehandhabt werden soll. Euer Sohn merkt ja auch, wenn Ihr grundverschieden beim Essen handelt also unbedingt eine gemeinsame Lösung suchen, am besten mal in einem ruhigen Moment - keinesfalls während des Essens. Geh Du auf ihn zu. Viel Glück und Erfolg wünscht Trine, die heute noch ohne Zwischenmahlzeiten nicht auskommt.
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