Mitglied inaktiv
Hallo, Meine Tochter ist 16Monate. Sie hat seit einiger Zeit die Angewohnheit hin und wieder wie am Spießzu brüllen, sobald sie ihr Papa oder auch mal jemand anderes (nur nicht ich) hoch nehmen will: Dabei ist sie wie versteinert und hebt ihre Händchen in meine Richtung und weint herzzerreißend und bitterlich. Kommt aber nicht von alleine zu mir (halt wie versteinert) wie sonst. Nur wenn sie mich sieht, dann setzt sie sich in Bewegung. Das ist bisher nur zu Hause passiert. Interessanterweise kommt das wie aus heiterem Himmel. Sie geht gern zu anderen hin, spielt dort. Sobald ich weg bin (anderes Zimmer) kommt sie mir hinterher oder es passiert irgendwann nach einigen Minuten oben geschilderte Szene. Dann tröste ich sie und alles scheint wieder okay. Sie lächelt dann den vorher so "Verstoßenen" wieder an bzw geht wieder hin. Mein Partner meint, es läge an mir, dass sie so reagiert, weil wir manchmal Streit haben und ich sauer auf ihn bin. So wäre sie automatisch auch sauer auf ihn. Aber da ginge sie doch nicht zu ihm hin? Ich ziehe sie da eigentlich nicht mit rein. Sie kann auch nach einem Streit immer zu ihrem Papa. Wir sind zwar räumlich getrenn, aber Türen stehen offen. Aber auf die anderen, bei denen das bisher geschehen ist, auf die bin ich doch auch nicht sauer. Interessanter Weise geschieht das primär bei Männern.... aber das kann auch Zufall sein. Jedenfalls bin ich ihre primäre Bezugsquelle. Ein guter Freund kommt täglich lange zu uns, den mag sie sehr (fast lieber als ihren Papa, der auch oft da ist, weil er keine Arbeit hat: ich glaube sie benutzt auch den guten Freund zum Ablösen von mir). Aber die geschilderte Szene passiert auch bei ihm. Ist das eine Art Fremdeln? Bisher handhabe ich so, dass ich hingehe (oder der Betreffende kommt zu mir ins Zimmer) und ich tröste sie, was sehr schnell geht. Sollte man das anders handhaben? Bei dem Belassen, bei dem sie angefangen hat bitterlich zu Weinen und sich nicht beruhigt? Quasi aussitzen? Ich danke schon mal im Vorraus für einen Rat. Myra
Christiane Schuster
Hallo Myra In dieser Phase des Fremdelns, der ersten Ablösung usw. stellt Ihre Tochter fest, dass sie auch eigene Wünsche hat und setzt all` ihre bisherigen Erfahrungen ein, um Ihnen diese Wünsche mitzuteilen und dazu Ihre umgehende Aufmerksamkeit zu erreichen. Sie möchte eine körperliche Zuwendung scheinbar nur von Ihnen, sodass alle übrigen Personen, wie Papa, Freund usw. diesen Wunsch respektieren sollten. Sie wird schon von sich aus den erwünschten Kontakt suchen, wenn sie nicht unter Druck gesetzt und auf den Arm genommen wird, weil Papa, Freund,... es möchten, aber sie selbst nicht. Bitte sagen Sie es auch in konkreten Situationen den betreffenden Personen, sodass Ihre Tochter merkt, dass ihre eigene Meinung akzeptiert wird. Anschließend können Sie trösten oder mit einer ansprechenden Aktivität ablenken. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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