Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, Je mehr ich meinen Sohn mit anderen Gleichaltrigen vergleiche, desto mehr „tanzt er aus der Reihe“ Er war schon immer sehr aktiv, habe im Alter vom 8 Monaten mich über Hyperaktivität informiert, sowohl KA als auch Psychologin meinten, er wäre zu klein, um es wirklich beurteilen zu können und er zeigte nur sehr wenige Symptome, weil er u.a. gut und ruhig schlief und tagsüber ein sehr heiteres und nicht „meckerndes“ Kind war (und ist). Nun jetzt ist Samuel 16 Monate alt. Er läuft seit 11 Lebensmonat und bis jetzt interessiert in alles, was nicht mit Bewegung zu tun hat, herzlich wenig. Er ist motorisch sehr weit, kann auf Stühle und weiter auf Esstisch klettern, klettert Sprossenleiter problemlos hoch, kann vom Couchtisch auf dem Boden springen. Sprachlich (dreisprachig erzogen) laut KA auf der untersten Grenze des „normalen“ für dieses Alter: sagt in unseren Muttersprachen je ca 3 Worte, redet viel in „seiner Sprache“, versteht recht viel – er holt die benannten Gegenstände ohne sie ihm zu zeigen, geht z.B. in die Küche, ohne dass man ihm zeigt, wo die Küche ist, gibt Küsschen etc. Das Problem: er ist zu keiner „ruhigen Beschäftigung“ zu bewegen, nicht mal 10 Minuten kann er sich darauf konzentrieren. Bücher sind nur zum Zerreissen da, Malzeug nur dafür da, die Stifte zu zerbrechen oder mit den Tafeln auf etwas zu hauen, Bewegungsspiele wie „Händeklatschen mit entsprechendem Lidchen“ irritieren ihn nach wenigen Sekunden, Bauklötze schmeisst er durch die Gegend, obwohl er damit bauen kann. Das einzige, was er mag, ist z.B. elektronische Geräte zu bedienen, dabei stellte er sich ziemlich geschickt an, z.B. erkennt er den Zusammenhang zwischen Bedienen eines Joysticks und Bewegungen auf einem Bildschirm, auch wenn er es motorisch noch nicht richtig steuern kann. Sonst ist er den ganzen Tag lang „unterwegs“. Er klettert, macht Schubladen auf, räumt alles aus, räumt es wieder ein, macht die Schubladen zu, spielt im Sandkasten, läuft allen möglichen Tieren nach, füttert sie auch gerne. Mit anderen Kinder spielt er so gut wie nie – er beobachtet die grösseren (die kleineren interessieren ihn gar nicht) und versucht nachzuahmen, was sie tun. Er ist aber gar nicht aggressiv – er behandelt Babies sehr behutsam und von den grösseren lässt er sich zwar das Spielzeug nicht mehr wegnehmen, dennoch haut er sie nicht, sondern versucht die Sachen festzuhalten. Und er bleibt keine Minute alleine. Ist jemand von uns im Zimmer, beschäftigt er sich mit seiner „Rumrennerei“ ohne unsere Beteiligung, würden wir ihn nur um aufs Klo zu gehen verlassen, weint er gleich. Er reagiert auch auf jegliche Verbote mit Wut – wirft sich auf den Boden, strampelt und schreit, dies allerdings sehr kurz, dann findet er wieder eine andere Beschäftigung. . Auch mit dem Schlafen macht er in der letzten Zeit Probleme – er schläft sehr unruhig, steht auf, rennt durchs Zimmer, kommt wieder ins Bett und schläft weiter. Er weint aber nicht, solange wir da sind. Bis jetzt habe ich in meinem Bekanntenkreis KEIN anderes Kind erlebt, das motorisch dermassen aktiv wäre und sich dermassen für Bücher, Geschichten usw. nicht interessieren würde. Sind all das Gründe zur Annahme, dass er Hyperaktiv ist und ist daraus zu schliessen, dass er auch später Schwierigkeiten mit Konzentration auf mentale Beschäftigungen haben wird? Und sollen wir jetzt schon gezielt was unternehmen und falls, dann was? Danke im Voraus für Ihre Antwort, Hanna
Christiane Schuster
Hallo Hanna Ob Ihr Sohn wirklich als hyperaktiv einzustufen ist, kann nur dann Jemand feststellen, der ihn über einen längeren Zeitraum hinweg beobachten kann. Um gezielt jetzt schon Etwas zu unternehmen, halte ich Samuel auch noch für ein wenig zu jung. Sprechen Sie Ihren Kinderarzt nochmal auf Ihre Beobachtungen an, wenn Ihr Sohn ca. 2,5 Jahre alt ist und sich sein Verhalten noch nicht verbessert hat. Durchaus können Sie ihn aber jetzt schon fördern und ihn zu ein wenig ruhigeren Aktivitäten anregen, wenn Sie sich an dem jeweiligen Spiel beteiligen und Samuel immer wieder ermuntern und verschwenderisch loben. Da er sich in Ihrer Abwesenheit unsicher zu fühlen scheint, gehen Sie möglichst auf seinen Wunsch ein, indem Sie in seiner Nähe bleiben. Richten Sie zu diesem Zweck in jedem Zimmer eine "Spielschublade" ein, in der sich Dinge aus dem Alltag befinden. So können Sie Samuel z.B. dazu ermuntern, Ihnen beim Wäsche-Auffalten zu helfen, indem Sie ihm einige Tücher anbieten, geben Sie ihm ein eigenes Putztuch, wird er bestimmt begeistert seinen Kindertisch "putzen" in Erwartung eines großen Lobes.- Ein Spaziergang muß nicht in zielloser Rennerei enden, wenn Sie Ihrem Sohn z.B. eine Karre zum Schieben anbieten, in der er die verschiedensten Steine oder Blumen sammeln kann, auf die Sie ihn aufmerksam machen. Wirft Samuel sich wütend auf den Boden, reichen Sie ihm verständnisvoll ein Wutkissen oder eine selbstgebaute "Trommel" und informieren Sie ihn, dass er daran seine Wut rauslassen darf um anschließend von Ihnen getröstet zu werden. Viele gute Beschäftigungs- und Förderideen bekommen Sie übrigens, wenn Sie mit Ihrem Sohn gemeinsam eine Eltern-Kind-Gruppe besuchen. "Ganz nebenbei" werden Sie dort feststellen, dass manche Erziehende oft ebenso rat- und hilflos sind wie Sie im Moment und dass es gut tut, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Hanna, das Problem liegt auch darin, daß man in diesem Alter zwar noch keine Diagnose finden kann, "Hypies" sich und ihren Eltern das Leben allerdings schon vom Säuglingsalter an enorm schwer machen können. Bis jemand dann eine Diagnose findet, sind alle Beteiligten fix und fertig und benötigen nicht selten psychologische Hilfe, um wieder zueinander zu finden. (Bei uns war´s jedenfalls so - ich hatte einen hyperaktiven Pflegesohn vom 15. Lebensmonat an). Daher wäre es gut, wenn Du Hilfe findest, ehe er aggressiv usw. wird und Ihr kaputt seid! Allerdings haben diese Kinder viele oft außergewöhnliche Fähigkeiten und sind sehr kreativ - am besten entfalten sie sich, wenn man ihnen geordnete Bahnen bieten kann. Schau´ Dich doch `mal beim Bundesverband Aufmerksamkeitsstörung / Hyperaktivität um, das war für mich sehr hilfreich.
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