Mia2018
Hallo Frau Uebbens, Mein fast 4 Jähriger Sohn ist eigentlich ein wirklich lieber Junge. Er hat zwei kleinere Geschwister (2 Jahre und 8 Monate alt) Er liebt seine Geschwister, Bengelt sich aber auch mit dem mittleren. Er hat spät angefangen richtig zu sprechen, wir sind aber seit Juli letzten Jahres in Logopädischer Behandlung und er macht super Fortschritte.er spricht mittlerweile schon echt ganz gut, aber natürlich noch ausbaufähig. Seitdem er 3 ist, ist er tagsüber trocken. Er geht seit er 3 Jahre alt ist in den Kindergarten. Er hat dort auch Anschluss gefunden, aber erst sehr spät. Er spielt gerne mit 3 Kindern, aber wenn diese mal nicht da sind spielt er nur alleine. Oder wenn diese mal mit anderen Kindern spielen ist er sofort traurig. Mein Sohn lässt sich viel weg nehmen im Kindergarten und wehrt sich auch nicht oder sagt es auch nicht den Erzieherinnen. Das übernehmen tatsächlich andere Kinder für ihn. Zuhause ist er total aufgeweckt. Er spielt gerne draußen, baut Lego,puzzelt, spielt Autos, im Sandkasten, fährt laufrad und so weiter. Natürlich hat er auch oft Langeweile und möchte animiert werden,möchte das man mit ihm spielt und man muss ihm oft sagen was er spielen soll. Er kann Regeln eigentlich wirklich gut befolgen. Aber wenn es dann mal doch nicht nach seinem Kopf geht,lässt er sich nicht beruhigen. Das dauert ewig. Er steigert sich richtig rein. Dann sagt er immer "doofe Mama, doofer ....,.doofe.. " usw. Er haut dann auch. Seit einiger Zeit findet er auch die Oma total doof und wenn sie kommt sagt er Oma ist blöd. Sie soll gehen. Dann wiederum spielt er aber auch mit ihr oder sucht die Nähe. Wenn mein Sohn einen Wutanfall hat gehe ich auf Augenhöhe auf ihn ein. Sage das ich verstehen kann das er wütend/traurig etc ist,aber erkläre ihm das es nicht geht, aber das beruhigt ihn kaum. Er sagt das immer weiter. Oftmals versucht man ihn dann zu "bestechen" das wenn er sich beruhigt, zb was süßes bekommt. Manchmal haut er auch ohne erkennbaren Grund und weint und sagt ich solle weinen.. manchmal kommt er mir so gereizt rüber.. Ich weiß nicht wie ich das ganze entschärfen kann. Als er kleiner war,war er so fröhlich, hat nur gelacht und irgendwie ist das verloren.. hat man vielleicht zu viel geschimpft als die kleinen auf die welt gekommen sind? Ich weiß es nicht Vorallem wüsste ich gerne wie ich ihn dazubringen kann das er sich im Kindergarten nicht ärgern lässt. Und das es auch ok ist wenn sein Freund mit anderen spielt und das er das auch kann. Mit Mir zusammen Grüßt er jeden der uns über den Weg läuft oder auch auf dem Spielplatz ist er schon Kontaktfreudig bzw Grüßt die anderen Kinder.. Ich würde mich wirklich freuen wenn sie mir helfen können.. Viele Grüße Mia
Liebe Mia, Ihr Sohn ist zwei Mal entthront worden. Er muss als großer Bruder viel Rücksicht nehmen. Dabei ist er selbst noch klein. Haben Sie die Möglichkeit, ihm ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken oder ist immer ein Geschwisterkind dabei? Was macht die Oma, wenn sie zu Besuch kommt? Trinken Sie und die Oma zusammen Kaffee (was völlig in Ordnung ist) oder betüdelt sie das Baby? Oder spielt sie mit dem fast 4-Jährigen? Vermutlich sind Sie und auch die Oma oftmals "doof", weil sie sich, aus Sicht Ihres Sohnes, viel mit den anderen Kindern beschäftigen und nicht alleine mit ihm. Wenn Ihr Sohn wütend ist, ist es gut, dass Sie zu ihm auf Augenhöhe gehen. Sagen Sie ihm auch weiterhin, dass Sie verstehen können, dass er wütend ist. Statt zu sagen, dass es aber nicht geht, können Sie ein Alternativangebot machen. "Ich verstehe, dass du wütend bist. Komm lass uns ein Buch lesen." Es ist völlig in Ordnung, dass er wütend oder traurig ist. Das muss nicht per se unterbunden werden. Vor allem sollten Sie nicht versuchen, ihn mit Süßem zu bestechen. Daraus könnte dann werden, dass er absichtlich "wütend wird, um eine Süßigkeit zu bekommen. Haut Ihr Sohn, dann setzen Sie ihn gerne nach einem deutlichen Nein für einen Moment auf Abstand. Wütend sein ist okay. Hauen nicht. Sie können versuchen, mit einem Wutkissen zu arbeiten. Ist Ihr Sohn wütend, kann er darauf hauen oder boxen. Zeigen Sie Ihrem Sohn, wie er damit umgehen kann. Reichen Sie es ihm, wenn die Wut kommt. Gehen Sie viel mit Ihrem Sohn nach draußen. Die meisten Kinder sind dort viel entspannter als in der Wohnung / im Haus. Das bringt gleichzeitig Entspannung für Sie. Im Haus binden Sie ihn gerne in die täglich anfallenden Arbeiten mit ein. Er wird stolz darauf sein, Ihnen beim Kochen, Tisch decken oder saugen helfen zu dürfen. Gleichzeitig verbringen Sie Zeit mit ihm. Im Kindergarten wird sich mit der Zeit alles von alleine regeln. Ihr Sohn ist noch so jung, da kann er noch keine Strategien erlernen. Viele Grüße Sylvia
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