Susan25
Meine kleine Tochter ist 18 Monate alt und seit ca. 2 Monaten hat sie fast täglich Wutanfälle. Wenn irgendwas nicht so funktioniert, wie gewollt oder sie etwas unbedingt haben will + nicht bekommt, dann fängt sie an, extrem zu brüllen und mit voller Wucht gegen ihr Spielzeug zu schlagen - so schlimm, dass auch schon mal, was zu Bruch geht. Ich versuche sie zu beruhigen, indem ich sie in den Arm nehme und langsam mit ihr rede - aber sie reagiert darauf nicht und ich bekomme dann ihre Wut zu "spüren". Manchmal bekommt auch ihr 2,5 Jahre alter Bruder ihre Wut zu spüren und ich habe Sorgen, dass das mal böse enden kann. Woher kann ein solch fast aggressives Verhalten kommen? Kann es daran liegen, dass die SSW mit der Kleinen für mich von psych. Gewalt geprägt war - kurz nach Bekanntwerden der SSW musste ich mich vom KV trennen - was in Psychoterror ausartete. Auch fand ich heraus, dass der KV zum Zeugungstermin regelmäßig Kokain konsumiert hat - kann der Drogenkonsum des Vaters Auswirkungen auf meine Tochter haben? Auch wurde ich während der SSW von ihm zweimal vergewaltigt (trotz RisikoSSW)- kann sie meine Ängste im Bauch gespürt haben? Inwieweit kann eine unglückliche SSW auf das heutige Verhalten zurück zuführen sein? Ist es besser mit der Kleinen einen Psychologen aufzusuchen? Wenn sie keine Wutanfälle hat, dann ist sie das liebste Mädchen auf der Welt. Sie ist sehr weit für ihre 18 Monate und ist sehr viel am Lachen.
Guten Tag, Ihre Tochter hat derzeit die ganz normale Wut eines Kleinkindes, das an seiner Entdeckung der Umwelt durch alles Mögliche gehindert wird. Solche Frustrationen versetzen so junge Kinder oft in große Wut, der sie noch hilflos ausgeliefert sind. Ihre Tochter muss erst lernen, angemessener mit ihren verständlichen und natürlichen Aggressionen umzugehen. Dazu benötigt sie Ihre Hilfe. Wenn Kinder den sozial verträglichen Umgang mit Aggressionen nicht lernen, zeigen sie dieses Verhalten auch noch als Erwachsene, wie Sie am Vater Ihrer Tochter erlebt haben. Ich halte es jedoch für ausgeschlossen, dass Ihre Tochter sich sozusagen im Bauch die Aggression des Vaters abgeschaut hat. Dass sie bereits im Bauch etwas von der damaligen Stimmung mitbekommen hat - vor allem von Ihren Gefühlen - denke ich allerdings schon. Das gilt im Übrigen auch für Ihren Sohn. Sie werden am besten wissen, in welchen Ängsten, Sorgen und Nöten sie in dieser Zeit waren. Das spürt ein Baby. Denken Sie z.B. nur an Ihren veränderten Herzschlag bei solchen Angriffen oder an den damit verbundenen Stress. Nun ist es Ihnen gelungen, die Situation zu Ihrem und der Kinder Wohl zu verändern. Das ist sicherlich sehr hilfreich für Ihre Tochter. Sie wird ja jetzt mit Ihnen viele gute Erfahrungen machen und die überlagern das diffuse Negative aus der Schwangerschaft. Sie haben Ihre Tochter gut im Blick. Wenn Sie im Laufe der Entwicklung den Eindruck haben, dass sie professionelle Hilfe benötigt, kann es sehr sinnvoll sein eine Kindertherapeutin/en aufzusuchen. Wenn sie älter ist und Denken und Sprechen besser entwickelt sind, macht das sicher mehr Sinn als derzeit. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für Sie sehr schwer ist, die normale kindliche Wut bei Ihren Kindern nicht mit den Aggressionen des Vaters in Verbindung zu bringen. Es könnte für Sie sinnvoll sein, eine Beratungsstelle aufzusuchen, damit Ihnen das leichter gelingt. Das könnte für die Entwicklung der Kinder und Ihre Erziehung lohnend sein. Jetzt ist es für Ihre Tochter wichtig, dass Sie ihre schwierigen Gefühle ernst nehmen und akzeptieren. Für die Kleinen sind diese Wutanfälle ja auch schrecklich, weil sie noch keinen Ausweg wissen. Sie helfen Ihrer Tochter, wenn Sie bei ihr bleiben, sie aber begrenzen, damit sie niemandem wehtut und sie beruhigen. Das kann lange dauern, ist aber sinnvoll. Ihre Tochter wird zunehmend besser mit Frustrationen fertig und muss nicht mehr so wütend werden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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