KatyABC
Guten Tag, Unser Sohn ist gerade 3 geworden. Er war schon immer ein sehr ruhiges, schüchternes Kind. Kann aber auch mal rumtoben und wild sein. Er geht gerne in den Kindergarten und hat sogar selbst gefordert dort bis nach dem Mittagessen bleiben zu dürfen. Wenn mein Mann oder ich mit ihm unterwegs sind, bei Freunden mit gleichaltrigen Kindern in Kursen oder sonst so hängt er uns permanent am Rockzipfel. Er will nicht einmal mit seinen Freunden aus dem Kindergarten spielen wenn wir uns mehr als 1 Meter entfernen. Teilweise ist es unheimlich anstrengend. Gestern Z.b. waren wir im Vereinsheim essen. Es waren 2 4 jährige und eine 8 jährige dabei die alle mit ihm spielen wollte. Wir hatten auf einem sichtbaren Wiesensstück etwa 8-10 Meter von unserem Tisch entfernt Spielsachen aufgebaut. Alle waren dort spielen, bis auf meiner. Es ist ihm zu weit weg. Er zerrt dann wie wahnsinnig an meiner Hand. Mein Mann oder ich müssen mit. Ich kenne keinen Gleichaltrigen bei dem es so extrem ist. Wir würden auch gerne mal sitzen bleiben und uns Unterhalten. Gerade wenn so super Bedingungen geschaffen sind. So langsam frage ich mich ob das ein normales Verhalten ist und wie ich da sein Selbstvertrauen stärken kann. Sollte das doch psychologisch untersucht werden? Gruß Katy
Guten Tag, zum einen beruht das Verhalten Ihres Sohnes sicherlich auf einem noch nicht genügend entwickelten Selbstwertgefühl. Zum anderen ist er in einem Alter, in dem Kinder gerne ihren Willen durchsetzen und auch schon - entwicklungsbedingt - Macht über die Eltern ausüben wollen. Das müssen sie versuchen, um zu altersgerechter Autonomie zu finden. Ein Kind sollte jedoch nicht über die Eltern bestimmen können. Wenn Ihr Sohn nicht mit den anderen Kindern spielen gehen will, muss er bei Ihnen bleiben. Er sollte nicht durchsetzen können, dass Sie mit ihm gehen. Wenn es nicht mehr um seine Dominanz über Sie geht, merkt er, dass die anderen Kinder sich amüsieren und wird vermutlich motiviert zu ihnen zu gehen. Vermutlich spürt Ihr Sohn Ihren Unwillen, in solchen Situationen immer mit ihm gehen zu müssen und fordert dies darum besonders intensiv ein. Kindern können es mit drei Jahren oft noch schlecht aushalten, dass die Eltern ihre Aufmerksamkeit vom Kind abwenden. Versuchen Sie, über die ständig geforderte Begleitung nicht frustriert zu sein. Bieten Sie Ihrem Sohn Kompromisse an. Nur ein Elternteil geht mit, Sie wollen mal mit den anderen Erwachsenen reden, gehen dann aber auch wieder (vorübergehend) zu Ihrem Sohn u.ä.. Das Selbstwertgefühl Ihres Sohnes können Sie fördern, indem Sie ihm viele Gelegenheiten bieten, stolz auf sich und sein Können zu sein. Lassen Sie ihn helfen oder sich sportlich hervortun. Zeigen Sie ihm vor allem, wie stolz Sie auf ihn sind und wie toll Sie ihn finden. Das kann Ihr Sohn dann allmählich von Ihnen übernehmen und sich selber gut und richtig finden. Eine psychologische Untersuchung müssen Sie wegen dieses Verhaltens Ihres Sohnes nicht vornehmen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
KatyABC
Nachtrag: Selbst auf einem Kindergeburtstag wo nur seine besten Freunde aus dem Kindergeburtstag in kleiner Runde vertreten sind, möchte er mit denen nicht spielen wenn wir dabei sind. Nur mit uns.
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