FrauStorch
Sehr geehrter Herr Nohr, unser Sohn wurde im April zwei und war schon immer ein recht anspruchsvoles Kind mit einem sehr großen Dickkopf. Bereits als kleines Baby brüllte er fast alles Spielzeug nach kurzer Zeit an, wenn es nicht so klappte wie er wollte. Das zieht sich seitdem durch. Seit einiger Zeit bekommt er starke Wutanfälle wenn er seinen Willen nicht bekommt. Es beginnt damit dass er irgendwas möchte, was nicht geht und dann beruhigt er sich lange nicht mehr (bzw. lässt sich auch nicht beruhigen). Er schreit und brüllt bis er knallrot ist, beginnt vor Wut zu zittern, reißt sich an den Haaren und wirft Dinge durch die Gegend. Heute wollte er unbedingt beim Aussteigen aus dem Auto noch am Lenker sitzen, ich ließ ihn erst etwas. Als ich dann sagte: "Komm, wir gehen nach Hause" ist er vollkommen durchgedreht. Er brüllte und kreischte rum, schrie immer "Mama weg", "nicht nach Hause" und "Auto sitzen" und lief im Gesicht rot an. Das ganze ging so weit, dass er begann nach mit zu treten. Ich hob ihn dann aus dem Auto und schloss dieses zu. Das folgende Theater ging dann eine Stunde weiter. Er blieb beim Auto stehen und rüttelte am Türgriff und zitterte vor Wut. Er schrie immer: "Auto sitzen, Auto sitzen" und tobte wie ein Wilder. Ich wartete zunächst ab, aber am ende musste ich ihn (um sich schlagend) nach Hause bringen weil er sich nicht beruhigte.
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Frau Storch, Sie haben ein Kind in der Hochphase dessen, was man Trotzalter nennt. Eine heftige aber auch wichtige Phase für die Beziehung. Er will alles selbst machen, selbst entscheiden, keine Einschränkungen akzeptieren. Das ist eine wichtige und gute Haltung, wenn sie nur nicht so anstrengend wäre. Denn Sie müssen darauf achten, wo er diese Möglichkeiten hat (und wo nicht!) und ernten dafür keinerlei Anerkennung. Sie sind nur mehr oder weniger schlimm, einschränkend. Wesentlich beim Umgang damit ist die eigene Haltung und die verändert sich wenn man weiß, dass dies eine gute und wichtige Entwicklungsbewegung ist. Da, wo Sie beschränkend und auch schützend eingreifen müssen, sollten Sie es klar aber nicht demütigend tun. ( Er darf nicht alleine im Auto bleiben, aber er ist kein dummer Junge, nur weil er das will). Es muß eine anerkennende Grundhaltung sein, die sich immer da, wo es nötig ist, das Recht (und die Pflicht) nimmt, zu begrenzen, ohne Lob dafür zu erwarten. Ich weiß wie schwer das ist, aber es ist eine hilfreiche Entwicklungsphase und es hilft der Beziehung sehr, wenn man die gut miteinander hinkriegt. Dafür brauchen Sie im Augenblick Kraft, Ausdauer und Frustrationstoleranz. Das wünsche ich Ihnen. Dr.Ludger Nohr
FrauStorch
Zu Hause ging das noch 45 Minuten so weiter. Er verweigert dann alles, egal worum es inhaltlich geht, es geht nur noch ums Willen durchsetzen. Man darf ihn nicht anfassen und sobald man ihn anspricht dreht er erneut auf. Es dauert dann sehr sehr lange bis er wieder aus dieser Schleife heraus kommt. Solche Situationen haben wir 3-4x die Woche... Wir wissen damit nicht so recht umzugehen, wir haben alle Varianten durch: Gut zureden, versuchen zu beruhigen, abwarten und machen lassen etc aber nichts ändert die Situation. Manchmal geht es ja auch nicht anders, ich kann ihn nicht eine Stunde auf dem Parkplatz toben lassen wenn wir Termine haben. Aber er wehrt sich mit Händen und Füßen, ich hab manchmal schon Sorge dass er sich verletzt wenn ich ihn dann einfach schnappe und mitnehme. Letztens ist er meinem Mann fast vor Arm geflogen. Auch wir bekommen dann schonmal blaue Flecken ab. Vom Gefühl her nimmt es an Intensivität zu, je älter er wird. Er ist insgesamt sehr autonomiebedürftig und will alles, aber auch alles selber machen. Wir lassen ihn auch überall dort, wo man es halbwegs vertreten kann. Aber manche Dinge kann ein Zweijähriger nicht überblicken und dann haben wir hier ein riesen Theater. Und er weiß dann selber nicht mehr wohin mit sich, so verzweifelt ist er dann. Haben Sie einen Tipp für uns?
Ähnliche Fragen
zwillingssohn 3 gewor. verneint vieles-alles geht nur mit überredung oder gar nicht-urlaub wollte er nicht, er möchte nicht in kiga( beginn 1.4.) nicht ins kind.turnen, wo er nur am rand sitzt. U7a war reinste katastro. hat nur getobt.Nach 10 min. brach ärztin ab-möchte alles bestimmen.Wenn er nicht raus will, zieht er mir an jacke und schreit, sei ...
Guten Morgen, mein Sohn 16 Monate, sehr aktiv, fröhlich, lacht viel, gest. bis 8 Monat, lief mit 10 Monaten, zahnt seit seinem 11 Mo. ununterbrochen, nie schreien gelassen, Einschlafbegl. in unserem Bett, schläft in seinem Bett in unserem Schlafz., entdeckt seit ca. 2 Mo eigenen Willen und der ist sehr stark, artet in Wutanfällen und Geschrei aus, ...
To (4) seit kurzem wut/Aggression, meist ggü mir. Mit 3 Kita, erst gut, dann weinen bei Absch. Abwartendes Verhalten von ihr. Gespräch mit Erzieherin, bemerkt, das ich klammere, meine Angst übertrage. ändern der Einstellung&abschiedsritual, to wie ausgewechselt, geht gerne! Eingewöhnt od vermeidend? Seit 7. LM betreuung von Vater, ausgeweitet, j ...
Guten Tag, unser Sohn (2J-4M) wird seit dem 02.01 in die Krippe eingewöhnt. Es ist nur leider wo dass ihm jede neue Situation Angst macht und er weint. Er spricht im Kindergarten nicht, lacht nicht und schaut eher herum anstatt zu spielen, obwohl er jetzt 5 Wochen dabei ist. Wir sind jetzt von 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr in der Kita. Essen tut er d ...
Hallo Frau Henkes, mein kleiner Sohn (2,5 Jahre) hat häufig "Wutanfälle". Ich will meinen, dass er sehr willenstark ist. Pro Tag gibt es mind. einen Wutanfall. Der häufigste ist am Morgen. Er wird wach, muss dann sofort aufstehen, macht mich wach und fordert sofort, dass ich aufstehe. Bleibe ich liegen, wird lautstar gemeckert bis ich aufstehe. ...
Liebe Frau Henkes, seit einigen Wochen ist mein 9Jähriger Sohn wie ausgewechselt. Wir haben regelmäßig Diskussionen, er ist außerordentlich frech und widerspricht in vielen Situationen grundsätzlich. Gestern war wieder so eine Situation. Er sollte seine Sachen zusammenpacken, weil er bald zum Tennistraining los musste. Er weigerte sich, ich ...
Guten Tag, unser Sohn ist 10 Monate alt und hat seit Kurzem schon ganz viele Wutanfälle. Ich kenn das nur von Kleinkindern bis jetzt und weiß nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll, damit er nicht so oft so verärgert und traurig sein muss. Also ich weiß schon: liebevolles Begleiten, Erklären warum was nicht möglich ist jetzt, Alternative ...
Hallo Frau henkes, Unser Sohn, 1 klasse hat in der letzten Zeit eine extrem niedrige Frustrationstoleranz. Bei Kleinigkeiten geht er hoch, weint, schimpft aber auch sehr unangemessen mit uns mit den neuesten aufgeschbappten svhimpfwörtern. Er versucht seit Schuleintritt immer cool zu sein und kässt auch gar nichts mehr sagen, bzw in manchen Ph ...
Hallo Frau Henkes, es geht um meine 3 jährige Tochter, die sich gerade in einer sehr schwierigen Phase befindet. Sie ist im Dezember große Schwester geworden. Die ersten Wochen war sie sehr eifersüchtig und wollte ihre kleinen Schwester nicht so richtig akzeptieren. Sie wusste, dass wir ein Baby haben, aber sie wollte sich nicht mit uns um es k ...
Sehr geehrte Frau Henkers Mein Name ist Mario und ich lebe mit meiner Frau und meinen zwei Söhnen in Griechenland. Unser älterer Sohn wird im Februar 5 Jahre alt und unser jüngerer Sohn wird im Januar 3 Jahre alt. Wir sind eine multikulturelle Familie. Ich selber bin Deutsch - Grieche und meine Frau kommt aus den Philippinen. Deshalb wachsen un ...
Die letzten 10 Beiträge
- 5jährige traut sich nicht mehr alleine zu bleiben
- Eigenwillig
- Wie auf Beschimpfungen reagieren?
- Schlafverhalten Kind 3J.
- Baby 11 Monate nur bezgl. Mama extrem anhänglich und quengelig
- Verdacht auf Lügen im Bezug auf Missbrauch
- Fehlendes Selbstbewusstsein und sehr sensibel
- Kind ist im Verhalten verändert
- Zehenspitzengang
- Kind 3 Jahre Sprachentwicklung/Erziehung/hört oft nicht richtig zu