Sabru2319
Guten Tag, meine Tochter (bald2) meckert von morgens bis abends, nichts passt und geht es nicht nach ihrem kopf gibt es einen wutanfall der sich gewaschen hat. Spielzeug interessiert sie im moment quasi gar keines, auch mit anderen Kindern fängt sie wenig an. Sie hängt mir ständig am Rock Zipfel und bewegt sich selten weiter als 2-3meter von mir weg. Beim Einkaufen oder auch beim Spaziergang darf sie keiner zu lange ansehen, da versteckt sie sich sofort, wenn sie mal angesprochen wird kann es passieren das sie in Tränen ausbricht, ich war der Meinung diese Phase hatten wir bereits, was fremde angeht. Ständig verlangt sie ihr kuscheltier und möchte am Daumen lutschen (sie lutscht nur dann am daumen wenn sie ihr Kuscheltier in der Hand hat, immer schon) Mir ist auch aufgefallen das sie sehr viel mit ihren Händen wedelt, wenn sie erzählt oder wenn sie z.B beim spielen aufgeregt ist weil sie etwas geschafft hat.(wobei sie das schon sehr lange macht und das auch schon vor dieser anhänglichkeit da war) Ist es nur eine Entwicklungsphase oder steckt eventuell mehr hinter dieser derzeitigen Unzufriedenheit und dem Verhalten?? Vielleicht können Sie mir Tipps geben wie ich mich richtig verhalte und meine Tochter unterstützen kann. Dankeschön
Guten Tag, Ihre Tochter scheint offenbar in der sogenannten Trotzphase angekommen zu sein. In dieser Zeit erproben die Kinder zunehmend, ihren gerade erwachenden eigenen Willen durchzusetzen. Damit wollen (und müssen) sie ein Stück unabhängiger von den Eltern werden. Dies ist für Kinder und Eltern oft eine schwierige Zeit. Die Bemühungen der Kinder sich durchzusetzen, scheitern häufig und das ist für Kleinkinder sehr frustrierend. Sie müssen nämlich eine gewisse Frustrationstoleranz erst entwickeln. Das ist ein durchaus langwieriger Lernprozess, bei dem die Kinder die Hilfe der Eltern benötigen. Sie können Ihrer Tochter Wege aus dieser Frustration aufzeigen. Für Ihre Tochter ist wichtig, dass Sie ihr zeigen, dass Sie deren Wut und Frustration verstehen. Denn für Ihre Tochter ist es wirklich schrecklich, dass sie ihren Willen nicht durchgesetzt bekommt sondern von Ihnen abhängig bleibt. In dieser Entwicklungsphase erfahren die Kinder aber auch zunehmend, dass es um ihre Autonomie und Durchsetzungsmöglichkeit noch nicht so gut bestellt ist. Sie spüren, dass sie doch noch sehr klein und hilflos sind und auf die Eltern angewiesen. Das macht Kinder häufig eine Zeitlang wieder sehr anhänglich, eventuell auch anklammernd an die Eltern. Sie brauchen dann den Halt und die Sicherheit, die die Eltern ihnen geben. Dazu gehört auch die Sicherheit, dass die Eltern nicht ärgerlich auf das Kind sind, weil es gerade ein Stück unabhängiger von ihnen werden wollte (und musste). Wenn es Ihnen möglich ist, wäre es gut, sie könnten Ihrer Tochter die benötigte Nähe gewähren. Wenn sie sich wieder sicherer fühlt, wird sie dieses Nähebedürfnis von alleine aufgeben können. Sprechen Sie ruhig auch mit Ihrer Tochter über das, was da zwischen Ihnen passiert. Auch wenn sie noch nicht alles verstehen kann, wird ihr das auf Dauer helfen, Situationen besser zu verstehen und sich Alternativen zu suchen oder zumindest dabei helfen zu lassen. Sie wird auch zunehmend spüren, dass Sie ihr als "Übersetzerin" für schwierige und noch unverständliche Situationen hilfreich zur Verfügung stehen. Wegen des Wedelns mit den Händen brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Damit führen Kinder in diesem Alter oft ihre Aufregung ab. Die motorische Entwicklung ist schon weiter als die sprachliche. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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