Sarah250317
Liebe Frau Henkes, meine Tochter ist 4,5 Jahre alt und eher ein sensibles Kind. Sie wurde mit drei Jahren in die Kita eingewöhnt. Dies hat ca. acht Wochen gedauert. Sie weinte morgens bei der Trennung, beruhigte sich aber schnell wieder. Schnell fand sie auch eine Bezugserzieherin,zu der sie eine sehr starke Bindung hatte. Nach der Eingewöhnung ging sie sehr gerne in die Kita. Nach einem Jahr wechselten allerdings die Erzieher der Gruppe. Auch ihre Bezugserzieherin ging leider. Seitdem geht sie sehr ungerne in die Kita. Sie weinte die ersten Monate morgens. Dies hat sich mittlerweile etwas gebessert. Sie ließ sich immer schnell durch Erzieher beruhigen. Auch privat hat sie Ängste vor Trennungen. Grundsätzlich hat sie eine sehr starke Bindung zu ihren Großeltern, weint aber bei jeder Trennung. Nachdem sie sich nach sehr kurzer Zeit nach der Trennung beruhigt hat, ist sie sehr stolz auf sich und möchte am liebsten gar nicht mehr gehen. Sie geht zu einer Logopädin, bei der sie weint , sobald ich nicht mit im selben Raum bin. Ich vermute,dass sie auch hier einige Zeit brauchen wird, um anzukommen und dies auszuhalten. Zu Freunden oder auf Kindergeburtstagen geht sie nur, wenn ich dabei bin. Haben Sie Tipps für mich, um ihr die Trennungsangst zu nehmen ?
Guten Tag, die Angst vor Trennungen wird bei Ihrer Tochter verschwinden, wenn sie genügend Erfahrungen damit gemacht hat, dass diese Trennungen nur vorübergehend sind und sie wieder zu Ihnen zurückkommt. Ihre Tochter braucht noch mehr Objektkonstanz, d.i. die innere Sicherheit, dass Sie ihre Mutter sind, auch wenn Sie nicht anwesend sind. Das ist ein Entwicklungsprozess, der Zeit benötigt. Zu diesem Entwicklungsprozess gehört auch die Selbstentwicklung, in der Ihre Tochter mehr Selbstvertrauen entwickelt wird. Das hilft ihr sich vorzustellen, dass sie es eine Weile ohne Sie schafft. Bis dahin erweist es sich oft als hilfreich, einem Kind etwas von sich dazulassen, während man abwesend ist. Vielleicht haben Sie etwas in der Tasche, auf das Ihre Tochter "aufpassen" kann, während sie z.B. bei der Logopädin ist. Bestärken Sie Ihre Tochter darin auf sich stolz zu sein, weil sie sich immer besser trennen kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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