Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

situationsbedingtes Verhalten?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: situationsbedingtes Verhalten?

Surematu

Beitrag melden

Guten Abend und herzlich Willkommen . Ich hoffe in Ihnen den richtigen Ansprechpartner zu finden. Seit Sommer letzten Jahrrs findet regelmäßiger Umgang mit dem Vater meines knapp 2 Jahre alten Sohnes statt. Bis November letzten Jahres kam er 1x die Woche für einige Stunden zu uns und nun nimmt er den Kleinen mit zu sich. Mein Sohn war 6 Monate zum Zeitpunkt der Trennung und hatte fast ein halbes Jahr gar keinen Kontakt zu seinem Vater - ausgehend vom Vater. Am Anfang des Umgangs gab es jedesmal fanach furchtbare Nächte,das besserte sich von Monat zu Monat. Nun hat letzte Woche 2x Umgang stattgefunden und es war richtig schlimm. Mein Sohn ist ein ruhiger Schläfer,bewegt sich kaum und redet mal kurz im Schlaf. Nach den beiden Umgängen allerdings war er extrem unruhig,als ob er einen Marathon laufen würde,er sagt ständig Mama und weint fast - einmal ist er mitten in der Nacht aufgestanden und hat nach mir gerufen und geweint. Ist das Verhalten aufgrund der Situation noch normal? Ich hatte als es im Sommer so ähnlich war mit unserem Kinderarzt gesprochen und er meinte,ich soll es beobachten,denn natürlich bringt der Weg zum Psychologen nicht sonderlich viel. Ich habe schon wieder Sorge vor dem nächsten Umgang. Denn das passiert ja in allen anderen Nächten nicht. Können Sie mir evtl Aufschluss geben? Vielen Dank


Beitrag melden

Ein Grundsatz bei getrennten Eltern ist, es so einvernehmlich wie möglich zu gestalten. Das Kind merkt sehr genau, wie gut oder schlecht die Eltern zueinander stehen. Die erste Frage ist also, wie gut können sie sich mit dem Vater des Kindes verständigen ? Dass ihr Sohn auf Trennung von ihnen und Kontakt zum längere Zeit nicht anwesenden Vater reagiert, ist klar. Da er es auch nicht verstehen und einordnen kann, warum wer gerade weg ist oder nicht, ist auch nachvollziehbar, dass er mit Beunruhigung reagiert. Allerdings könnte nach ca. acht Monaten regelmäßigen Kontakts schon eine gewisse Sicherheit in der Vater-Sohn-Beziehung sein. Aber aus Sicht des Kindes ist das entweder - oder, Vater oder Mutter nicht verstehbar und deshalb wird er weiter beunruhigt sein. Wenn er glauben kann, dass der Ablauf für beide Eltern ok ist, sind die Chancen für gute Lösungen viel größer. In Psychotherapien mit Kindern lege ich viel Wert darauf, die Eltern als Eltern, auch wenn sie kein Paar mehr sind, zu stärken. Denn die gemeinsame Elternzeit dauert noch viele Jahre. Da sind Familienberatungsstellen oft sehr hilfreich. Ich hoffe das hilft Ihnen ein bißchen weiter. Herzlichen Gruß Ludger Nohr


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich habe eine Frage zu meinem Kind, 4,5 Jahre alt. Ein sehr schlaues sensibles Mädchen. Aber ich werde bald noch wahnsinnig, immer wenn wir Besuch haben, oder zu Besuch sind wird sie total verhaltensauffällig. Hier zuhause ist es am schlimmsten, weshalb wir meist schon nur noch zu anderen zu Besuch gehen. Hier zuhause darf keiner irgendwas ...

Hallo Frau Henkes,   ich habe eine Frage zu meiner gerade 4 jährigen Tochter. Sie hat sich im Kindergarten neue Freunde gesucht und die sind, auch laut Erziehern, herausfordernd im sozialen Verhalten. Da wird beleidigt und ständig Freundschaften gekündigt, vom Spielen ausgeschlossen, ausgelacht etc. Bis vor zwei Monaten war sie da eher ...

Guten Abend Frau Henkes! Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und in seiner Kindergartengruppe ist ein Junge mit verhaltensauffäligem Verhalten (beschimpft Erzieherinnen, zerstört Sachen von anderen Kindern, setzt sich auf den Rücken anderer Kinder, stört,...) Mein Sohn spielt mit diesem Jungen und noch anderen Buben, da diese gleich alt sind wie mein S ...

Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter wird im Frühling 8 Jahre, sie ist in der 2. Klasse. Deutsch, Lesen, Textverständnis, Schreiben, Mathe,... alles fällt ihr leicht. Sie schreibt überwiegend 1 und 1-2. Da ihr alles so leicht fällt und sie schnell lernt langweilt sie sich des öfteren. Wenn sie zügig mit einer Aufgabe fertig ist während die ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir gerade Gedanken wegen meiner Tochter (4,5 Jahre alt) bzw. meines Verhaltens ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und aktives Kind, wurde mit 10 Monaten in unsere Betriebskita eingewöhnt und ist mit 3 Jahren in den kommunalen Kindergarten gewechselt, den sie idR von 8-16 Uhr besuc ...

Liebe Frau Henkes, mein Sohn (4) fragte heute morgen beim anziehen ab, ob Papa und sein Bruder auch einen Penis hätten. Als er mich ebenfalls fragte, verneinte ich und er fragte, was ich denn hätte, worauf ich ihm erklärte, das Frauen eine Scheide und Männer einen Penis hätten. Daraufhin fragte er mehrfach, ob er meine Scheide mal sehen dürfe. Ich ...

Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn wird im August 5 Jahre alt. Im Februar letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Die anfängliche Geschwisterrivalität war im normalen Rahmen und hat auch nicht dazu geführt, dass er den Kleinen ablehnt o.ä., er ist ein toller großer Bruder, der sich mit N.beschäftigt, ihn liebt und beschützen möchte. In ...

Guten Tag,  ich mache mir aktuell etwas Sorgen wegen dem Verhalten meiner Tochter, die im Mai 2 Jahre alt geworden ist. Erstmal das Thema Augenkontakt. Der ist nämlich so gut wie nie vorhanden...wenn sie uns anspricht schaut sie uns an und ab und an beim Spielen...reden wir aber mit ihr oder ansonsten beim Spielen schaut sie uns nie an...ist ...

Guten Abend Frau Dr. Henkes,   wir machen uns wirklich Sorgen und ich mache mir fürchterliche Vorwürfe, dass das Verhalten meines Sohnes (2,5 Jahre) aus meiner Erziehung resultiert (eher ängstlich und wenig Kontakt mit Anderen).  Unser Sohn hat quasi Angst vor anderen Kindern, wobei das Alter keine Rolle spielt. Am Spielplatz geht er andere ...