Cynthiaaa
Liebe Frau Henkes. Unsere Tochter ist 3 Jahre alt. Ich war anfangs in Elternzeit, bin danach nur teilzeit in meinen Job zurückgekehrt und betreue sie in der übrigen Zeit. Mein Mann nahm keine Elternzeit und arbeitet nach wie vor Vollzeit. Ich verbringe also einiges mehr an Zeit mit dem Kind. Wir bemühen uns beide, sie bedürfnisorientiert zu erziehen, aber gerade mein Mann verfällt auch oft wieder in die "traditionelle" Erziehung, die wir beide "genossen" haben und beschämt sie z.B. immer mal wieder oder sagt Dinge wie "wenn Du jetzt nicht mitmachst, gibt es nachher keine Gute-Nacht-Geschichte" usw. Ich selbst bin natürlich auch keinesfalls perfekt und ich hoffe, ich kann einigermassen rüberbringen, was ich sagen will. Er ist grundsätzlich ein sehr guter Vater. Ich würde aber einfach behaupten, dass ich mich viel mehr bemühe, auf sie einzugehen, auch wenn das oft der anstrengendere Weg ist. Der Punkt ist nun aber: Sie scheint zu ihm eine bessere Bindung zu haben als zu mir. Sie weint z.B. meistens, wenn sie sich von ihm verabschieden muss - bei mir nur sehr selten. Wir wechseln uns z.B. mit der Einschlafbegleitung ab und praktisch immer, wenn ich "dran bin", sagt sie, dass sie lieber von Papa ins Bett gebracht werden möchte. Sie und ich haben ein wunderbares Verhältnis - aber wenn sie die Wahl hat, egal bei was, wählt sie praktisch immer ihn. Mich irritiert das sehr, weil ich mich natürlich frage, was ich falsch mache..?
Guten Tag, Sie haben sicher nichts falsch gemacht. Die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Tochter ist doch gut. Ihre Tochter erlebt mit drei Jahren bewusster, dass Sie in der Familie zu dritt sind. Das ermöglicht ihr, ihre Gunst wechselnden Personen zu schenken. Jetzt ist gerade der Vater dran. Das wird sich auch wieder ändern. Für Kinder ist dieses Erleben eine gute Möglichkeit, sich aus der engen dyadischen Beziehung zur Mutter ein Stück mehr zu lösen. Das gehört zur Entwicklung. Es gelingt aber nur, wenn das Kind so sicher an die Mutter gebunden ist, dass es "weiss", sie wird diese Hinwendung des Kindes zum Vater ertragen, ohne sich deshalb vom Kind abzuwenden. Das gelingt doch bei Ihnen recht gut. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes
cube
Du hast nichts falsch gemacht :-I Wie du sagst: du verbringst viel mehr Zeit mit ihr. Du bzw. die Bindung zur dir ist sicher und gefestigt. Da sie den Papa aber seltener sieht, möchte sie dann eben Zeit mit ihm verbringen. Ganz normal: das,w as man immer hat und dessen man sich sicher ist, kann man auch mal ablehnen zugunsten dessen, was man seltener hat. Ichglaube, das kennen viele Elternpaare. davon abgesehen wechselt das Bedürfnis, wer gerade "angesagter" ist, immer mal. Ich habe jahrelang abends vorgelesen - plötzlich sollte nur noch Papa das machen. Und dann wieder sollte doch ich ins Bett begleiten. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Und Bindung ist ja nuna uch kein "Wettkampf" zwischen den Eltern ;-) Bzgl. "bedürfnisorientiert" und "wenn du nicht, dann": heute sprechen wir von "logischen Konsequenzen" und verpacken die in andere Worte. ZB "wenn du dich jetzt schnell fertig machst, können wir noch eine Geschichte lesen". Heißt aber im Prinzip aich nichts anderes als "wenn du nicht, dann nicht" ;-) Achtet einfach auf logische Konsequenzen und benennt nach Möglichkeit doie ganze Sache eher positiv = "wenn du xy machst, gibt es noch/ist noch Zeit für" etc.
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