Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Eigene GAS und Depression - Bindung der Kinder heile

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Eigene GAS und Depression - Bindung der Kinder heile

SarahRose44

Beitrag melden

Liebe Frau Henkes, ich bin 38 Jahre alt, Mutter dreier Kinder (1, 4 und 7 J. alt) und leide selber unter einer generalisierten Angststörung und aktuell einer mittelschweren Depression. Vor 20 Jahren habe ich bereits eine Verhaltenstherapie gemacht, die auch vorerst gut half. Jedoch war die Zeit seit meiner ersten SS vor 8 Jahren geprägt von Ängsten und Sorgen um meine eigene Gesundheit und das Wohl meiner Kinder.  Leider beobachte ich bei allen meinen Kindern ein unsicher-ambivalentes Bindungsverhalten. Alle drei Kinder sind extrem auf mich fixiert. Besonders ausgeprägt ist dies bei dem 4jährigen Mädchen. In Krippe und Kiga gibt es jeden Morgen Weinen, Schreien, Klammern, wenn ich die Kinder abgebe (übrigens war ich als Kind genauso). Bei dem ältesten Kind trat dies nur in der Kita von 2-3 J. auf. Jede Situation in der ich die Familie verlasse (Einkauf, selbst unter die Dusche gehen) ist für die Kinder ein riesiges Drama. Die ganze Situation belastet uns als Familie sehr. Auch lehnen die beiden kleinen Kinder meinen Mann eher ab. Sobald ich einmal außer Haus bin und sie noch 15 Minuten geweint und geschrien haben, haben sie auch mit ihm eine gute Zeit, jedoch würden sie sich nie von ihm ins Bett bringen lassen oder auf den Spielplatz gehen oä, wenn ich in der Nähe bin. Obwohl ich alle Kinder bedürfnisorientiert erzogen habe, habe ich sie Leider wohl auch extrem "überbehütet" aufgrund meiner eigenen Ängste und Probleme. Ich möchte nicht, dass meine Kinder dieselbe psychische "Entwicklung" durchmachen wie ich und die unsichere Bindung zu mir sie ihr Leben lang verfolgen wird. Haben Sie vielleicht einige Tipps für den familiären Alltag in einer solchen Situation? Oftmals lese ich von "Die Kinder sollen mehr alleine mit dem Papa machen.", dann wieder "Verbringen Sie so viel Zeit wie möglich mit jedem Kind einzeln." Was könnte hier akut helfen (abgesehen natürlich von der gründlichen Aufarbeitung meiner eigenen Themen in einer Psychotherapie)?  Herzlichen Dank.  Sarah


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, es könnte sehr sinnvoll sein, wenn Sie neben der eigenen Therapie familientherapeutische Unterstützung suchen. Sie vermuten, dass das Verhalten Ihrer Kinder in Zusammenhang mit Ihrer eigenen Problematik steht. Daher könnte eine Familientherapie, die alle in den Blick nimmt, hilfreich sein. Sie würde auch ermöglichen, den Vater stärker mit einzubeziehen und ihm eine aktivere Rolle in der Familie zu ermöglichen. Ihn einfach mehr mit den Kindern alleine machen zu lassen, ist nicht unbedingt hilfreich, wenn die Kinder das nicht wollen und danach nur umso mehr Ihre Nähe suchen. Es geht auch nicht darum, dass Sie mit jedem Kind einzeln mehr Zeit verbringen. Es wird darauf ankommen, den Kindern die Trennung von Ihnen zu ermöglichen und sie gleichzeitig erleben zu lassen, dass Ihre Beziehung zu ihnen erhalten und gut bleibt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Frau Henkes, mein Baby ist 10 Monate alt und eher aufgeschlossen, fremdelt wenig. Mein erstes Kind war sehr auf mich bezogen und deshalb gab es folgende Situationen von mir aus kaum : -Baby im Raum oder draußen kurz allein mit bekannten Personen ( Omas,Opas)  lassen ohne Verabschiedung  - Oma (sehen sie alle 2-3 Wochen) allein m ...

  Hallo nochmal. Ich hatte im Juli schonmal geschrieben. Es geht um das Verhalten meiner Tochter (16 Monate) Letzte Woche waren wir zusammen bei einer Freundin (sie hat sie lange nicht gesehen & sie war noch nie bei ihr zu Hause) und meine Tochter wollte direkt zu ihr auf den Arm und hat fast nur mit ihr gespielt und wollte später nicht zurü ...

Sehr geehrte Frau Henkes,   haben Sie vielen Dank für Ihre Beantwortung der Fragen in diesem Forum.   Nun zu meiner Frage: Meine Tochter ist 9 Monate alt und sehr häufig ein quengeliges Baby. Sie ist sehr auf mich bezogen und hat mal mehr, mal weniger starke Phasen des Fremdelns. Leider gibt es nunmal auch Momente, in denen sie vom ...

Liebe Frau Henkes Vielen Dank für Ihre Arbeit in diesem Forum. Mich beschäftigt schon länger etwas, mal mehr, mal weniger.  Unsere Tochter ist 12 Monate alt und die ersten 10 Monate war ich Vollzeit mit ihr zu Hause. Sie ist ein total fröhliches Kind, schläft gut, isst gut (und nahezu alles) und läuft seitdem sie 10 Monate alt ist. Ein rich ...

Meine Frau und ich habe eine 16 Monate alte Tochter. In der Beziehung kam es oft zu Streit durch Fehlverhalten meinerseits. Ich habe mich so sehr auf mich selbst konzentriert, dass ich meine Frau alleine gelassen habe mit allen Situationen und schaffe es nun auch nicht zu entlasten. Sie ist sehr liebevoll und fürsorglich zu unserer Tochter, ist im ...

Mein Sohn ist ein absolutes Wunschkind und ich wusste von Anfang an um die Wichtigkeit sich feinfühlig und voller Liebe mit ihm zu beschäftigen und prompt auf seine Bedürfnisse einzugehen, um eine sichere Bindung aufbauen zu können. Leider entwickelte ich nach einer sehr schwierigen Geburt, bei der ich fast verstorben wäre, auch noch eine postnat ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir Sorgen um die Bindung zwischen meiner 10 Monate alten Tochter und mir.  Schon im Krankenhaus hat meine Tochter mit mir keinen Blickkontakt aufgenommen, dafür aber mit dem Papa, der sie anfangs allein mit dem Fläschen fütterte, da ich Stillprobleme hatte. Noch lange Zeit danach hat sie nur den Papa ange ...

Guten Tag, momentan befindet sich meine Tochter (21. Monate)  in der Eingewöhnung (Berliner Modell). Die ersten beiden Tage hat sie sich quasi direkt auf die Erzieherinnen eingelassen und eine Stunde gespielt+ sich nicht für mich interessiert (auch nicht wirklich geschaut); am Ende konnte ich sie zumindest ohne Protest nehmen und gehen. Am d ...

Liebe Frau Henkes, ich betreue mein Baby aktuell in Elternzeit zuhause, muss aber für 2 Monate wieder Vollzeit arbeiten gehen, wenn unsere Tochter 1 Jahr alt wird. In diesen 2 Monaten übernimmt mein Mann die Betreuung zuhause(er ist derzeit voll berufstätig, aber kümmert sich sonst viel um unsere Tochter) und danach nehme ich wieder Elternzeit. We ...

Guten Tag,   ich hatte eine schwere Schwangerschaft, viele fachzentren immer wieder die Aussage alles sei topp obwohl ich spürte dass es das nicht ist. Letztlich kam meine Tochter /unterversorgt zur welt.  Es war eine schwere Zeit und es gibt keine einzige schöner Erinnerung für mich an diese Zeit… nach der geburt gings ähnlich weiter die ...