Anonym2024
Meine Frau und ich habe eine 16 Monate alte Tochter. In der Beziehung kam es oft zu Streit durch Fehlverhalten meinerseits. Ich habe mich so sehr auf mich selbst konzentriert, dass ich meine Frau alleine gelassen habe mit allen Situationen und schaffe es nun auch nicht zu entlasten. Sie ist sehr liebevoll und fürsorglich zu unserer Tochter, ist immer motiviert und gibt ihr letztes Hemd. Ich die längere Elternzeit gemacht und viel in der Erziehung )Inkonsequenz etc..) falsch gemacht. Meine Frau unterstützte mich trotz vollzeit job mit allem, hat sie sogar nachts gehabt. In streitsitiationen habe ich unsere Tochter leider mit reingeholt anstatt abszuschotten oder hatte sie bei verbalen Auseinandersetzungen mit meiner frau auf den Arm und bin dann aus der Situation raus, was ihr ja irgendwie quasi gezeigt hat, dass die Mama nur wieder schreit. Seit ca. 2 Monaten zeigt unsere Tochter eine große Abneigung gegenüber meiner frau. Lässt keine Nähe zu, ist wütend und aggressiv ihr gegenüber. Das verletzt sie natürlich sehr. Wie kann diese unsicher vermeidende Beziehung wieder besser werden? Wie kann ich es fördern? Wie soll ich mich verhalten? Es tut einfach wahnsinnig weh das mit anzu sehen. Sobald ich da bin, wird "Papa"gerufen. Ich habe mittlerweile auch sorge den Raum zu betreten, wenn die beiden da sind, da ich nicht möchte, dass sie sich dann wieder fast nur zu mir bewegt und so zu meiner frau ist. Alleine klappte es meistens besser, aber mittlerweile ist es auch dann nicht mehr so rosig...
Guten Tag, mir scheint es vor allem wichtig, dass Sie eingesehen haben, durch ein verändertes Verhalten Iherseits das Familienleben für alle leichter zu machen. Das wird auch Ihre Tochter spüren, selbst wenn sie es mit dem Verstand noch nicht erfassen kann. Leben Sie Ihrer Tochter vor, dass Sie aktiv die Nähe Ihrer Frau suchen. Verhalten Sie sich möglichst natürlich. Selbstverständlich können Sie den Raum betreten, in dem sich die beiden befinden. Sie gehören ja dazu. Sie könnten aber als erstes Ihre Frau begrüßen. Leben Sie aktiv vor, dass Sie zu dritt zusammengehören und jeder von Ihnen zwei anderen Menschen Aufmerksamkeit widmet oder von ihnen bekommt. Es ist völlig normal, dass sich Kleinkinder eine Weile mehr einem Elternteil zuwenden. Sie entdecken ja erst allmählich diese Auswahlmöglichkeit und möchten Sie dann auch erproben. Dass bedeutet jedoch nicht, dass die Beziehung zum aktuell weniger bevorzugten Eltern nicht grundsätzlich gut ist. Kinder benötigen die Erfahrung, dass Eltern es aushalten, wenn das Kind sich jemand anderem nähert. Das sind erste Ansätze von Autonomieverhalten. Ihre Frau wird sicher auch eine aktive Rolle dabei einnehmen, die Beziehung zur Tochter positiv zu gestalten. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Frau, um für Sie alle das Bestmögliche herauszufinden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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