Hallo, bevor ich meine Fragen stelle, muss ich leider etwas "ausholen"... Unser Sohn ist jetzt 22 Monate alt. Es gab leider von Anfang an allerlei Schwierigkeiten. Er hatte direkt bei oder nach der Geburt beidseitiges Hirnbluten 3 Grades. Er litt 4 bis 5 Monate unter den sog. Dreimonatskoliken, war in den ersten Lebensmonaten sehr schreckhaft und hat sehr viel geweint. Wir haben ihn immer viel getragen. Eine ganze Zeit lang ist er ausschliesslich nur auf dem Arm eingeschlafen. Leider gab es immer wieder viele Untersuchungen. Wir haben das Gefühl, daß er sich diese negativen Erfahrungen eingeprägt hat. Alles was mit "Anfassen" zu tun hat ist ein Problem...Haare schneiden, Fingernägel schneiden, Kinderarzt, Medikamente verabreichen, neuerdings Zähneputzen. Erfreulicherweise hat sich unser Sohn insgesamt gut entwickelt (hat keine schwerwiegenden Erkrankungen oder Behinderungen). Allerdings hat er jetzt gerade erst angefangen zu laufen. Sprechen kann er recht gut (bildet bereits 2 teilw. 3 Wort-Sätze. Wir gehen 1 x in der Woche in eine Krabbelgruppe. Er war immer ein Aussenseiter dort, da alle anderen immer weiter waren wie er selber. Er hat Angst vor anderen Kindern und spielt nicht mit Ihnen. Er geht aber inzwischen GERNE dort hin und hat Spaß am Singen und schaut gerne anderen zu. Auch passiert es öfter, daß er näher bei anderen Kindern sitzt - solange keiner direkt auf Ihn zukommt. Selbst im Supermarkt reagiert er direkt auf "Abwehr" (er sagt weg und dreht sich um) sobald ein anderes Kind auch nur in der Nähe ist. Bislang hat Oma 1x wöchentlich den Kleinen übernommen (auch mit Mittagsschlaf) - ich kann ihn ohne Probleme abgeben. Allerdings will er nicht wieder mit und fängt an zu weinen, wenn ich wieder komme. Das macht mich sehr traurig. Ich lasse ihn immer noch eine Weile weiterspielen und wenn ich ihn dann später mitnehme, geht es wieder. Genauso reagiert er oft beim Papa. Sobald er nach Hause kommt "Papa weg" - teilweise fängt er sehr heftig an zu weinen oder wird trotzig. Papa hat sich aber von Anfang an sehr gekümmert, daran kann es also nicht liegen. Er lässt momentan quasi immer nur einen an sich ran. Einmal in der Woche kommt jetzt eine Dame von der Kinderfrühförderung zum Spielen. In dieser Zeit will er mich nicht dabei haben (wieder: Mama weg!). Jetzt komme ich endlich zu meinem Anliegen: Oma fällt künftig als Bezugsperson weg. Leihomas gibt es hier nicht. Wir überlegen, eine Tagesmutter für 1 x die Woche für 3-4 Stunden zu nehmen. Alternativ wäre eine "Zwockelgruppe", in die ich den Kleinen für 2 x 3 Stunden (10 Kinder gesamt) unterbringen kann. Was würden Sie mir raten? Ist es generell vom Verhalten her ZU FRÜH ihn fremd betreuen zu lassen? Die Zwockelgruppe fängt im Herbst an - dann wäre er 2 1/2. Oder sollte man erst eine Tagesmutter suchen, die nach Hause kommt - ohne andere Kinder? Ich bin hin und her gerissen, weil ich den Kleinen nicht überfordern will. In den Kindergarten werde ich ihn frühstens mit 3 1/4 geben. Ich habe einfach das Gefühl, er würde sonst dort "untergehen". Vor allem weil er jetzt erst das Laufen richtig lernt. Er ist von der Motorik her weit hinter den anderen zurück. Mir ist klar, daß er teilweise etwas schwierig ist, weil wir ihn überbehütet haben. Wir wollen ihn aber auf keinen Fall überfordern. Ich hoffe auf einen Rat von Ihnen als Aussenstehende. Vielen Dank im voraus.
Mitglied inaktiv - 10.03.2010, 15:47