Liebe Frau Ubbens,
unsere Tochter ist seit Mai letzten Jahres bei einer Tagesmutter angemeldet. Sie machte einen recht guten Eindruck. Nicht unsere erste Wahl, aber man kann sich das ja nicht immer aussuchen.
Als wir für Sankt Martin Laternen gebastelt haben. Es waren alle Kinder mit einem Elternteil da, hat unsere Tochter viel geweint, obwohl ich auch da war. Das hat mich ehrlich gesagt erschreckt, weil ich dachte, dass sie sich wohlfühlt. Habe mit ihr darüber geredet. Es ist jetzt wohl nicht mehr so, seit sie laufen kann. Ich habe irgendwie ein ziemlich komisches Bauchgefühl und Angst, dass unsere Tochter dort nicht hingehen mag. Bei der Abgabe weint sie nicht. Was mich allerdings sehr gestört hat, das die Tagesmutter das knatschen unserer Tochter nachgemacht hat. Ich habe sie diese Woche an einem Tag abgeholt und die Laune unserer Tochter war sehr schlecht. Viel geweint ubd gequengelt. Die Tagesmutter hat ihr quengeln nachgemacht und wirkte sehr genervt. Ich war und bin ziemlich erschrocken darüber.
Da ich schon arbeite, weiss ich nun nicht was ich machen soll.
Vielleicht passen wir ja nicht zu der Tagesmutter. Die anderen Eltern scheinen zufrieden zu sein. Es wird dort allerdings auch viel türkisch gesprochen. Kann es sein, dass das unsere Tochter verunsichert?
Ich mache mir ziemlich große Sorgen und Gedanken und bin hin und her gerissen was wir machen sollen. Möchte nur das Beste für die Kleine.
Die Tagesmutter ist im Moment auch ziemlich gestresst, weil ihre eigenen Kinder oft krank sind. Wenn die Kita ausfällt, sind diese auch dabei, sodass sie dann sieben Kinder betreuen muss. Sie hat auch mitgeteilt, dass es stressig ist und sie kaum zum Kochen kommt.
Wirklich schwierig. Mache mir wirklich Sorgen und habe schlaflose Nächte.
Das ist jetzt ziemlich lang geworden. Entschuldigung.
Über Ihre Einschätzung wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
Lena
von
LenaD1487
am 18.01.2023, 16:50
Antwort auf:
Tagesmutter kündigen?
Liebe Lena,
bevor eine Entscheidung gefällt wird, sollte als erster Schritt das ruhige Gespräch mit der Tagesmutter gesucht werden. Teilen Sie Ihre Wünsche mit und fragen gezielt nach, wie in bestimmten Situationen gehandelt wird. Fragen Sie auch gerne nach, ob Ihre Tochter generell eher fröhlich spielt oder oft weinerlich ist. Wie macht die Tagesmutter es, wenn sie keine Zeit zum Kochen hat? Warum wird überwiegend türkisch gesprochen? Fragen Sie freundlich nach, ohne in dem Gespräch zu werten.
Überlegen Sie dann, wie die Alternative aussehen kann. Gibt es eine andere Tagesmutter / einen Tagesvater, die / der freie Kapazitäten hat oder eine Krippe? Oder hat übergangsweise eine Oma oder andere Verwandte Zeit, die Betreuung zu übernehmen?
Generell sollten Sie auf Ihr Bauchgefühl hören und entsprechend entscheiden.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 20.01.2023
Antwort auf:
Tagesmutter kündigen?
Unsere Tochter ist 17 Monate alt. Was ich vergessen habe, dass die Tagesmutter häufig ausfällt, weil ihre Kinder krank sind etc..
von
LenaD1487
am 18.01.2023, 16:55
Antwort auf:
Tagesmutter kündigen?
Und zwar genau aus den Gründen, die du genannt hast.
Eine TaMu/Großtagespflege/Kita etc sollte Deutsch gesprochen werden - es sei denn, es ist explizit als Bilingual angelegt. Mal ein paar Worte in der offenbar vorherrschenden Muttersprache Türkisch zu reden, um ein Kind zu beruhigen oä, ist ja kein Problem. Wenn dort aber sehr viel in einer Sprache geredet wird, die dazu nicht meine Muttersprache ist und auch bei mir zu Hause gesprochen wird, wird mein Kind dort ja sprachlich im Prinzip ausgeschlossen. Mal abgesehen, vom falschen päd. Ansatz, die nun mal Landessprache Deutsch zu vermitteln.
Auch das Nachäffen geht gar nicht. Damit wird das Kind abgewertet in seinen Gefühlen.
Dazu dann die häufigen Ausfälle, die nicht dazu beitragen, dass die Kinder einen geregelten Tages/Wochenablauf haben.
Ich kenne es eher so, dass TaMu´s, die selbst Kleinkinder haben, sich entweder mit anderen TaMu´s zusammen tun oder eine andere Art Backup/Unterstützung haben. Wenn man absehen kann, dass die eigenen Kinder altersbedingt auch öfter krank sein werden, finde ich es unprofessionell, die maximale Anzahl Betreuungskinder zu haben und eben wohl keine Unterstützung im Krankheitsfall.
Ich denke, euer Bauchgefühl trügt euch da nicht. Und wenn es möglich ist für euch, würde ich das dort abbrechen.
Bzw. ich würde erst mal mit der TaMu in Ruhe darüber reden, was ihr für nicht so optimal haltet und schauen, wie die Reaktion darauf ist. Und dann eben im Zweifel abbrechen/kündigen.
von
cube
am 19.01.2023, 09:42