Trennung morgens bei der Tagesmutter

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Trennung morgens bei der Tagesmutter

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn ist knapp 26 Monate alt. Er geht zu einer Tagesmutter, seit er 12 Monate alt ist. Die Eingewöhnung damals ging super reibungslos, dann gab es immer mal Momente, in denen der Abschied schwerer fiel. Vor allem letzten Herbst, nachdem wir Coronabedingt alle in Quarantäne waren. Das konnte ich mir ja noch erklären. Und es ging nach einiger Zeit auch wieder problemlos. Dann gab es im März eine neue Eingewöhnung bei der Tagesmutter, seitdem geht früh gar nichts mehr ohne Tränen. Das neue Kind hat er anfangs gänzlich abgelehnt. Mittlerweile hat sich das geändert und er erzählt zu Hause von ihm und auch die Tagesmutter meint, er spielt mittlerweile gerne mit dem Neuen oder hilft sogar als „Großer“ und gibt ihm Spielsachen ab. Ist er dann dort und ich bin nach dem tränenreichen und an mich klammernden Abschiedsszenario gegangen, beruhigt er sich ganz schnell (ich bin immer mal noch vor der Tür geblieben, um zu horchen - es dauert wirklich keine halbe Minute, bis er nicht mehr weint) und spielt und lacht dort auch. Am Nachmittag freut er sich, wenn ich komme und erzählt viel und begeistert, was sie gemacht haben und will manchmal auch nicht gleich mitkommen. Die Tagesmutter war so lieb und hat mir eine Zeit lang Bilder geschickt, um mir zu zeigen, dass er sich wirklich schnell beruhigt hat und nun spielt, da ich mit der Situation auch nur schwer umgehen konnte/kann und mich schlecht gefühlt habe, ihn dort lassen zu müssen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Es tut mir weh, ihn jeden Morgen so zu erleben. Manchmal habe ich das Gefühl, es ist schon zu unserem „Ritual“ geworden. Er singt und plappert auf dem Weg zur Tagesmutter, dann biegen wir in die Straße ein und es geht los „Ich möchte nicht“ und er schluchzt schon, bis wir drin sind. Ich habe schon versucht ihn verständnisvoll zu begleiten und bin noch etwas da geblieben. Habe versucht es kurz zu halten und ihn der Tagesmutter nach kurzer Verabschiedung direkt in die Arme gegeben. Alles endet in Tränen. Ich weiß einfach nicht weiter. Arbeitsbedingt muss er dort hin. Ich schwanke in meinen Gedanken zwischen normaler Trennungsangst oder ich übertrage unbewusst meine Unsicherheit und Unbehaglichkeit mit der Situation oder aber es war doch irgendwas bei der Tagesmutter und er will wirklich einfach nicht da sein. Mit ihr gesprochen habe ich schon, sie sagt es sei nichts gewesen. In der Zeit der Eingewöhnung mit dem neuen Kind im März hatte sie mal geäußert mein Sohn sei evtl. etwas eifersüchtig. Bis Dato war er der Kleinste. Sollte sich das aber bis heute ziehen? So über den Tag dort ist aber alles gut und er hat auch keine Probleme im Tagesablauf. Ich muss dazu sagen, dass er auch häufig krank war und so immer mal länger zu Hause war. Spielt das evtl auch eine Rolle? Der Papa kann ihn morgens leider nicht regelmäßig bringen. Wir haben das auch schon versucht, aber auch von ihm möchte er sich nicht so gern lösen, auch wenn es beim Papa nicht ganz so tränenreich ist. Haben sie einen konkreten Handlungsvorschlag für mich was ich tun oder lassen und wie ich mich verhalten sollte, um die Abschiede wieder gelassener zu gestalten und er im besten Fall wieder freudig und alleine ins Spielzimmer flitzt? Vielen lieben Dank im Vorfeld für Ihre Zeit Liebe Grüße Julinka

von Julinka am 30.05.2022, 10:35



Antwort auf: Trennung morgens bei der Tagesmutter

Liebe Julinka, die tränenreiche Verabschiedung ist für Ihren Sohn zu einem Ritual geworden. Um es sich und Ihrem Sohn leichter zu machen, halten Sie die Verabschiedung kurz. Sie haben schon die Horch-Erfahrung gemacht, dass sich Ihr Sohn schnell beruhigt, sobald Sie weg sind. Je länger die Verabschiedung dauert, je länger "muss" Ihr Sohn Tränen vergießen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 30.05.2022



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