Hallo, unser Sohn ist im Februar 2 Jahre alt geworden und möchte einfach nicht schlafen gehen. DIe Probleme bestehen schon seit Anfang an, aber ich habe den Eindruck, dass es schlimmer statt besser wird. Diese Woche hat er sogar solch ein Theater in seinem Bett gemacht, dass er sich das Lippenbändchen angerissen hat.
Er ist ein freundliches, glückliches Kind, was Gesundheitlich top fit ist. Ich war bereits beim Arzt und habe mit ihm gesprochen, dass ich es ungewöhnlich finde, dass ein Kind in dem Alter nur 7-8 Stunden (Nachts) schläft. Medizinisch gesehen, wäre es wohl gar nichts ungewöhnliches.
Vielleicht einmal zu unserem Abendlichen Ablauf:
19 Uhr Abendessen (das habe wir auch schon jeweils 2 Stunden früher oder eine Stunde später versucht), Papa kuscheln und verabschieden, Kinderzimmer wickeln und umziehen, mit Mama ein Buch lesen (ca. 5-10 Minuten) und kuscheln. Ins Bett krabbeln und gemeinsam die Gitterstäbe ins Bett, ich lege ihn dann hin und bleibe manchmal noch eine weile im Zimmer. Sobald ich raus gehe, oft auch schon vorher, fängt das gespringe und das herauswerfen von Bettdecke etc an. Dann wird ständig gerufen, Durst, pipi, kuscheln, nicht schlafen wollen, Rollo hoch, Rollo runter und was einem noch so einfällt. Das ganze Theater geht meistens 2 Stunden mit gefühlem 100 mal wieder aus dem Bett holen. Mal übers Babyphone mit Kamera kontrolliert schreien lassen bringt auch nichts, da er sich dann so in Rage brüllt, dass er sich fast übergibt. Mal von den Qualen abgesehen, die es für alle sind. Im Bett stehen lassen, bringt auch nichts.
Wie bringt man ihm bei dass es alles nicht so schlimm ist? Er weiß, dass sobald er eingeschlafen ist, die Gitterstäbe raus kommen und wenn er wach wird, er zu uns kommen kann. Wir haben zusätzlich noch das Problem, dass er ständig sein Bein über das Babybett macht, sodass wir eigentlich das Bett umbauen müssten, dass er nicht rausfällt. Wenn wir es aber umbauen, wird er vermutlich ständig aus dem Bett laufen und weiter spielen wollen. Wir haben es jetzt schon ein paar mal so gemacht, dass wenn ich am nächsten Tag frei hatte, dass er so lange wach bleiben durfte wie er wollte. zwischen 22 und 23 Uhr ist er dann auf der Couch in meinem Arm eingeschlafen. Am nächsten Morgen ist er dann natürlich völlig fertig und müde.
Was können/sollen/ müssen wir machen? Es muss doch irgend eine Lösung geben :( Ich hab seit fast 2 Jahren keinen Abend mehr für mich bzw für uns gehabt.
Bei uns im Bett macht er übrigens genau so Halligalli. Bei Oma und Opa dauert es meistens 5 Minuten bis er eingeschlafen ist, sowohl im Reisebett als auch bei denen im Bett. Liegt wohl irgendwie an Mama und Papa :(
Und ich würde mich freuen, wenn es jetzt nciht einfach heißen würde: Konsequent sein. Ja, wie denn? ich habe gefühlt alles durch!!!
von
Baby-LM
am 03.07.2019, 11:30
Antwort auf:
Schlafen, was sollen wir noch machen?
Liebe Baby-LM,
tatsächlich heißt meine Antwort konsequent sein. Meine Vorrednerin hat schon geschrieben, dass nach dem Gute-Nacht-Sagen kein Hin- und Her mehr sein sollte. Kein Durst, kein Pipi, kein Rollo hoch, Rollo runter usw.. Das alles sind klare Verzögerungstaktiken. Dass Ihr Sohn auch ohne einschlafen kann, zeigt er bei den Großeltern.
Da Ihr Sohn abends noch sehr lange wach ist, nachdem Sie ihn hingelegt haben, fangen Sie damit an, Ihren Sohn von vorneherein erst eine Stunde später schlafen zu legen. Erklären Sie Ihrem Sohn nach dem Gute-Nacht-Sagen, dass Sie wollen, dass er liegen bleibt und schläft. Sind Sie im Zimmer und er steht auf, legen Sie ihn wieder hin. Haben Sie das Zimmer verlassen und bekommen mit, dass er sich im Bett wieder hingestellt hat, gehen Sie zu ihm und legen ihn wieder hin. Er darf erfahren, dass er gerne im Liegen noch wach sein darf (mit den Kuscheltieren spielen z.B.), aber sich nicht hinstellen darf. Wer steht, kann nicht schlafen. Wie lange braucht Ihr Sohn nun, in den Schlaf zu finden? Bleiben Sie eine Woche bei der neuen Zeit und dem neuen Vorgehen. Gelingt es gut und ist es eine Option, Ihren Sohn auf lange Sicht erst später hinzulegen? Oder sollte er abends früher schlafen? Dann legen Sie ihn alle drei Tage 15 Minuten früher hin und wecken ihn dafür morgens auch entsprechend früher.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 03.07.2019
Antwort auf:
Schlafen, was sollen wir noch machen?
Und von wann bis wann?
Evt. ist dieser zu lang oder zu spät am Nachmittag.
Auch ist nicht jedes Kind ein Langschläfer und benötigt 12 oder mehr Stunden Schlaf in 24 Std.
Unser Kind zB hat mit 2 Jahren auch nur 10,5 Std insgesamt geschlafen und war fit. Mit 2,5 haben wir den Mittagsschlaf dann gestrichen, weil er sonst eben auch nicht vor 22 Uhr geschlafen hätte.
von
cube
am 03.07.2019, 12:13
Antwort auf:
Schlafen, was sollen wir noch machen?
ja um 12:30 Uhr bei Tagesvater. Das aber auch nur ne Stunde. Am Wochenende, wenn wir zu Hause sind, schläft er oftmals auch Mittags nicht und geht dann Abends auch nicht viel später ins Bett. Ein Absolutes Power Paket...
von
Baby-LM
am 03.07.2019, 14:18
Antwort auf:
Schlafen, was sollen wir noch machen?
Mh, also insgesamt 8-9 Std. das ist schon sehr wenig. Aber wenn er tagsüber fit und munter ist, scheint er nicht mehr zu benötigen. Wäre eben die Option, den Mittagsschlaf zu streichen, so dass er abends wirklich müde ist. Solche Umstellungen - auch später ins Bett bringen - muss man aber mindestens 7 Tage am Stück erst mal durchziehen. Der Körper braucht Zeit, sich umzustellen. 1 oder 2 Tage reichen da nicht, um ein "Ergebnis" zu erzielen bzw. zu sehen, bringt es etwas oder nicht.
Was ich aber schon mal sofort "abschaffen" würde ist dieses noch mal x Sachen nach dem "Gute Nacht" sagen zu machen. Also Durst, Pipi etc - nein. Vor dem Schlafen gehen noch mal Pipi - dan kann er nicht 10 Min.später direkt wieder müssen. Auch vorher darauf achten, dass er genug trinkt, evt. noch mal fragen und auch ankündigen, dass es gleich nichts mehr gibt, wenn er erst mal im Bett ist. Auch Rollo: ich denke, ihr wisst inzwischen, ob hoch oder runter. Er kann sagen, wie es sein soll und dabei bleibt es dann. Evt. 1 x ändern - aber das war es dann.
Ja, ich glaube schon, dass er euch da ein wenig "im Griff hat" und das entsprechend auch ausnutzt. Bettdecke rauswerfen - jau, kann man machen. 1 x - dann sagst du ihm, dass er es lassen soll, denn noch mal stehst du nicht auf, um sie ihm zu geben.
Kinder wollen immer mal Phasenweise nicht schlafen und tun alles, um genau das zu vermeiden. Aber darauf solltet ihr euch eben nicht einlassen. Da heißt es schon konsequent bleiben. Und ihn eben auch nicht ständig aus dem Bett holen.
Vielleicht würde es etwas bringen, wenn du dich neben sein Bett setzt und selbst etwas liest, bis er eingeschlafen ist? Aber auch dann solltest du dich eben von seinem gespringe etc nicht irritieren lassen. Er kann ja springen, wie er will - du reagierst darauf aber nicht, sondern bist nur da.
Unser Kind hatte (hat) auch solche Phasen. Nachdem klar war, es dient nur als Verzögerungstaktik, habe ich klar gesagt, dass es das nicht mehr gibt. Und dann auch eben nicht mehr irgendetwas gemacht wie noch mal aufstehen etc. Das Rumgehampel hab eich einfach ignoriert. Ganz ruhig weiter gelesen, leiser geworden, so dass er selbst leise werden musste, um noch etwas zu verstehen.
Ich bin aber gespannt, was Frau Ubbens antwortet dazu.
von
cube
am 03.07.2019, 16:38