Hallo, ich hatte früher schonmal eine ähnliche Frage zu Clemens (jetz gerade 4 geworden) gestellt. Mittlerweile haben wir ein völllig unproblematisches Verhältnis. Die ständigen Provokationen mit hämischem Gelächter sind verflogen, und ich denke, es hat damit zu tun, dass er in entsprechenden Stimmungen von uns konkretere Aufgaben oder gemeinsame Aktivitäten angeboten bekommt. Rückblickend denke ich, er hat sich manchmal schlichtweg gelangweilt! Nun, wo alles super läuft, war ich erschrocken, von der Erzieherin im KiGa zu erfahren, dass er sich dort seit neuestem an keine Regel hält, teilweise andere Kinder mit den Kasperlepuppen schlägt (wobei dies nicht böse gemeint ist, aber natürlich ganz anders rüberkommt) und die Erzieherinnen auslacht, wenn sie ihm etwas entgegnen. Jetzt muss er die ganze Woche in der eigenen Gruppe bleiben, darf auch nicht raus und muss immer bei einem Erwachsenen sein. Er fand das nicht ganz so schlimm wie ich, aber gerade dies lässt mich auch den Nutzen einer solchen Maßnahme anzweifeln. Er hatte sich bloß geärgert, dass er drinnen puzzeln musste, weil die Puzzles viel zu leicht wären. In der Tat beschäft er sich zu Hause mit deutlich schwereren Puzzels oder baut komplizierte Lego-Fahrzeuge ("ab 5") alleine nach Bauanleitung, beginnt zu lesen etc. Da mein Mann und ich selber Überflieger in der Schule waren und sehr verschieden damit umgegangen sind, kommt es mir ein bisschen so vor, als sei auch Clemens in einigen Punkten sehr weit in seiner Entwicklung, in anderen, z.B. sozialen, vielleicht eher zurück und also insgesamt momentan unausgewogen. Er hat viele Freunde und ist beliebt, aber ich habe Angst, dass er es sich mit den Freunden verscherzen könnte und sich das Leben selber schwer macht. Bin ich zu Recht vom KiGa enttäuscht, wenn die Erzieherin sich über ihn beschwert, jedoch keine Anstalten macht, sich für eventuelle Ursachen zu interessieren? Sollte er dort vielleicht auch mehr konkrete Anregungen bekommen? Zu Hause z.B. malt und bastelt er den ganzen Tag, vom KiGa hat er kaum etwas mitgebracht bisher. Ich habe außerdem überlegt, ob er vielleicht einen Sportkurs o.ä. machen sollte. Zwar wollte ich ihm ursprünglich nicht in dem Alter schon feste Termine setzen, aber einen könnte er vieleicht doch schon machen. Es wird außerdem bald im KiGa-Gebäude die musikalische Früherziehung der Musikschule stattfinden. Ob das was für ihn ist? Ich bin selber Profi-Musikerin und sehe bei ihm kein großes musikalisches Interesse. Von anderthalb bis zweieinhalb hatte er bei den Musikzwergen mitgemacht. Noch heute erinnert er sich zzwar gern an die Kurse. Dort jedoch hat er auch das Mitmachen verweigert und mit großem Spaß immer das genaue Gegenteil vom Verlangten gemacht (schnell= langsam, leise=laut), so dass ich den Kurs vorzeitig abgebrochen hatte, denn Musik machen bedeutet schon ein gewisses Unter- oder Einordnen. Es ist so, als würde er ständig sagen: "Ich habe ganz genau verstanden, was ihr wollt, aber den Gefallen tue ich euch nicht so einfach, da müsst ihr euch etwas Raffinierteres überlegen.". Wie geht man mit so einer Persönlichkeit um? Er hat überhaupt viel Humor, nur ist dieser halt manchmal von nervtötendem Charakter. LG, Emily
Mitglied inaktiv - 15.01.2008, 11:37