3 jáhriges Kind hält sich nicht an Regeln

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: 3 jáhriges Kind hält sich nicht an Regeln

Sehr geehrte Frau Ubbens,  mein kleines Kind (3Jahre) geht seit dem sie 1 1/2 Jahre ist in die Kita. Nach der Krippe haben wir die Einrichtung gewechselt. Seit einem halben Jahr geht sie in die neue Einrichtung. Mein Kind will sich nicht an Regeln halten weder zu Hause noch im Kindergarten. Mein Kind war schon immer sehr willensstark. Kognitiv ist mein Kind sehr weit. Manchmal bin ich sehr verblüfft. Feinmotorik und Grob Motorik sind sehr weit. Mein Kind malt seit seinem 2. Lebensjahr gegenständlich. Damit meine ich Menschen mit 2 armen, 2 Beinen, Rumpf und Gesicht mit Augen, Mund , Nase und Haaren. Nun,  mit Anfang drei, malt mein Kind ganze Szenen. Mein Kind baut blitzschnell aus Bauklötzen wunderbare Gebilde, so hoch wie es selbst. Ganze Städte. Mein Kind kann auch schon fast alle Buchstaben benennen, ohne dass ich es je darin gezielt versucht hätte zu fördern (vielleicht guckt es sich das beim älteren Geschwisterkind ab) Mein Kind ist auch sprachlich sehr weit. Ich könnte noch Vieles aufzählen was mich an meinem Kind überrascht. Wichtig wäre noch zu sagen, dass mein Kind auch durchaus emphatisch ist und Emotionen anderer deuten kann und z.B tröstet oder erkennt wenn ein anderes Kind Hilfe braucht. Mein Kind hört aber seltenst auf mich und auch nicht auf die Erzieher und Erzieherinnen im Kindergarten, wenn es um das Einhalten von Regeln geht. Mein Kind läuft weg , versteckt sich, weigert sich sich an oder auszuziehen, läuft auf die Straße etc. Die Attidüde meines Kindes mutet dabei meist so an, als ob es Spaß daran hätte mich oder andere Erwachsene zu ärgern. Die Erzieher und Erzieherinnen sind auch schon merklich genervt von meinem Kind. Von einer Erzieherin wird mein Kind morgens beim Ankommen in der Kita schon gar nicht mehr begrüßt oder nur widerwillig. Dabei handelt es sich aber nicht um die Gruppenerzieherin, sonst wäre die Situation nicht hin nehmbar. Heute hatte ich ein Gespräch mit der Gruppenerzieherin, die mir sagte ich solle mit meinem Kind zum Psychologen, da mein Kind durch sein widerwilliges und Regelabweisendes Verhalten den Kitatagesablauf stört. Dies sei wichtig für mein Kind, weil es sonst immer wieder die Erfahrung machen würde "nicht gemocht" zu werden... Ich wehre mich nicht gegen Ratschläge oder finde es übergriffig  gesagt zu bekommen wir sollen zum Psychologen(obwohl es mir schon sehr unangenehm war). Schlimm empfand ich den Satz " Mein Kind würde sonst nicht gemocht werden". Zum einen hatte ich nie den Eindruck, dass andere Kinder mein Kind nicht mögen. Ganz im Gegenteil, die  Kinder im Kindergarten freuen sich sehr, wenn mein Kind kommt und auch am Spielplatz ist sie sehr "begehrt". Auf meine Nachfrage ob mein Kind durch ihr nicht Regelkonformes Verhalten von anderen Kindern ausgeschlossen oder gemieden würde, hat die Erzieherin auch gesagt, dass mein Kind sogar recht beliebt sei bei den anderen Kindern. Also habe ich sie gefragt ob sich das "nicht gemocht werden" dann auf die Erzieher und Erzieherinnen bezieht. Das war eine etwas unangenehme Situation und die Antwort darauf war, dass mein Kind später von den Lehrern in der Schule bestimmt nicht gemocht wird. Zur Einordnung muss ich sagen, dass sich das regelwidrige Verhalten meines Kindes auf Dinge wie Anziehen, Ausziehen, Verhalten beim Essen, Mittagsschlaf etc bezieht. Alle kreativen und kognitiven Angebote nimmt mein Kind in der Kita, wie auch zu Hause sehr gerne wahr und mein Kind kann auch wunderbar in Rollenspielen versinken. Aber alles was mit routinemäßigen Regeln und den Notwendigkeiten des Alltags zu tun hat, da stellt sich mein Kind quer. Was raten Sie mir? Zum einen, wie ich meinem Kind und mir  den Alltagsablauf erleichtere und zum anderen wie ich mit der Situation umgehe, dass mein Kind "regelrecht" von einigen Erziehern  abgelehnt wird.  vielen Dank

von Islandchild am 24.01.2024, 12:23



Antwort auf: 3 jáhriges Kind hält sich nicht an Regeln

Liebe Islandchild, was tun Sie, wenn Ihre Tochter sich nicht an die Regeln hält? Was tun Sie, wenn sie sich nicht an- oder ausziehen lassen möchte?  Was tun Sie, wenn Ihre Tochter auf die Straße läuft? Was tun Sie, wenn sie sich beim Essen nicht an die Regeln hält? Benötigt sie vielleicht keinen Mittagsschlaf mehr? Das An- oder Ausziehen kündigen Sie gerne kurz vorher an. "Du kannst dein Püppchen noch ins Bett legen und dann gehen wir dich anziehen." Läuft Ihre Tochter weg, laufen Sie nicht hinterher, damit es für Ihre Tochter nicht zum Spiel wird. Warten Sie einen kurzen Moment ab und gehen dann zu ihr. Nehmen Sie sie an die Hand und nehmen Sie zum Anziehen mit. Sind Sie draußen unterwegs und Ihre Tochter hört nicht auf Ihr Stopp und rennt auf die Straße, geht es an die Hand. Beim nächsten Spaziergang geht es dann von Anfang an an die Hand. Möchte sie alleine laufen, erklären Sie ihr die Regeln. Kann sie sich daran halten ist gut, kann sie sich nicht daran halten geht es wieder an die Hand. Spielt Ihre Tochter mit dem Essen oder woran machen Sie das "Nicht die Regeln einhalten" fest? Hat Ihre Tochter zu den Mahlzeiten wirklich Hunger? Lassen Sie ggf. eine Zwischenmahlzeit weg, damit sie zu den Hauptmahlzeiten Hunger hat. Fängt sie während der Mahlzeit an, mit dem Essen zu spielen, ist sie satt und Sie stellen den Teller weg. Suchen Sie das Gespräch mit den Erziehern. Vereinbaren Sie dazu gerne einen Termin, damit das Gespräch nicht "zwischen Tür und Angel" stattfindet. Fragen Sie nach, in welchen Situationen sich Ihre Tocher nicht an die Regeln halten kann und auch, wie die Erzieher dann reagieren. Seien Sie ein gutes Vorbild und grüßen die nichtgrüßende Erzieherin weiterhin freundlich. Vielleicht kann sie sich dann irgendwann auch (wieder) zu einem Lächeln durchringen. Gibt es weitere Situationen, an denen Sie festmachen, dass einige ErzieherInnen Ihre Tochter nicht mögen? Viele Grüße Sylvia  

von Sylvia Ubbens am 26.01.2024



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