Sehr geehrte Frau Ubbens, mein kleines Kind (3Jahre) geht seit dem sie 1 1/2 Jahre ist in die Kita. Nach der Krippe haben wir die Einrichtung gewechselt. Seit einem halben Jahr geht sie in die neue Einrichtung. Mein Kind will sich nicht an Regeln halten weder zu Hause noch im Kindergarten. Mein Kind war schon immer sehr willensstark. Kognitiv ist mein Kind sehr weit. Manchmal bin ich sehr verblüfft. Feinmotorik und Grob Motorik sind sehr weit. Mein Kind malt seit seinem 2. Lebensjahr gegenständlich. Damit meine ich Menschen mit 2 armen, 2 Beinen, Rumpf und Gesicht mit Augen, Mund , Nase und Haaren. Nun, mit Anfang drei, malt mein Kind ganze Szenen. Mein Kind baut blitzschnell aus Bauklötzen wunderbare Gebilde, so hoch wie es selbst. Ganze Städte. Mein Kind kann auch schon fast alle Buchstaben benennen, ohne dass ich es je darin gezielt versucht hätte zu fördern (vielleicht guckt es sich das beim älteren Geschwisterkind ab) Mein Kind ist auch sprachlich sehr weit. Ich könnte noch Vieles aufzählen was mich an meinem Kind überrascht. Wichtig wäre noch zu sagen, dass mein Kind auch durchaus emphatisch ist und Emotionen anderer deuten kann und z.B tröstet oder erkennt wenn ein anderes Kind Hilfe braucht. Mein Kind hört aber seltenst auf mich und auch nicht auf die Erzieher und Erzieherinnen im Kindergarten, wenn es um das Einhalten von Regeln geht. Mein Kind läuft weg , versteckt sich, weigert sich sich an oder auszuziehen, läuft auf die Straße etc. Die Attidüde meines Kindes mutet dabei meist so an, als ob es Spaß daran hätte mich oder andere Erwachsene zu ärgern. Die Erzieher und Erzieherinnen sind auch schon merklich genervt von meinem Kind. Von einer Erzieherin wird mein Kind morgens beim Ankommen in der Kita schon gar nicht mehr begrüßt oder nur widerwillig. Dabei handelt es sich aber nicht um die Gruppenerzieherin, sonst wäre die Situation nicht hin nehmbar. Heute hatte ich ein Gespräch mit der Gruppenerzieherin, die mir sagte ich solle mit meinem Kind zum Psychologen, da mein Kind durch sein widerwilliges und Regelabweisendes Verhalten den Kitatagesablauf stört. Dies sei wichtig für mein Kind, weil es sonst immer wieder die Erfahrung machen würde "nicht gemocht" zu werden... Ich wehre mich nicht gegen Ratschläge oder finde es übergriffig gesagt zu bekommen wir sollen zum Psychologen(obwohl es mir schon sehr unangenehm war). Schlimm empfand ich den Satz " Mein Kind würde sonst nicht gemocht werden". Zum einen hatte ich nie den Eindruck, dass andere Kinder mein Kind nicht mögen. Ganz im Gegenteil, die Kinder im Kindergarten freuen sich sehr, wenn mein Kind kommt und auch am Spielplatz ist sie sehr "begehrt". Auf meine Nachfrage ob mein Kind durch ihr nicht Regelkonformes Verhalten von anderen Kindern ausgeschlossen oder gemieden würde, hat die Erzieherin auch gesagt, dass mein Kind sogar recht beliebt sei bei den anderen Kindern. Also habe ich sie gefragt ob sich das "nicht gemocht werden" dann auf die Erzieher und Erzieherinnen bezieht. Das war eine etwas unangenehme Situation und die Antwort darauf war, dass mein Kind später von den Lehrern in der Schule bestimmt nicht gemocht wird. Zur Einordnung muss ich sagen, dass sich das regelwidrige Verhalten meines Kindes auf Dinge wie Anziehen, Ausziehen, Verhalten beim Essen, Mittagsschlaf etc bezieht. Alle kreativen und kognitiven Angebote nimmt mein Kind in der Kita, wie auch zu Hause sehr gerne wahr und mein Kind kann auch wunderbar in Rollenspielen versinken. Aber alles was mit routinemäßigen Regeln und den Notwendigkeiten des Alltags zu tun hat, da stellt sich mein Kind quer. Was raten Sie mir? Zum einen, wie ich meinem Kind und mir den Alltagsablauf erleichtere und zum anderen wie ich mit der Situation umgehe, dass mein Kind "regelrecht" von einigen Erziehern abgelehnt wird. vielen Dank
von Islandchild am 24.01.2024, 12:23