Unser Lexikon für die Schwangerschaft

Schwangerschaftslexikon

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Hepatitis B

Eine Hepatitis ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung. Die Erkrankung verläuft häufig ohne Symptome, kann aber auch eine akute Leberentzündung hervorrufen oder eine fortschreitende, chronische Leberentzündung bis hin zur Leberzirrhose und Leberkrebs.

Das hochinfektiöse Hepatitis-B-Virus (HBV) gehört weltweit zu den häufigsten viralen Infektionserregern. Bei 40 Prozent der Weltbevölkerung lassen sich Antikörper gegen Hepatitis B nachweisen. In Deutschland beträgt der Anteil 7 Prozent. Seit 2005 empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dass sich jeder Mensch gegen Hepatitis B impfen lassen sollte. Auch werdende Mütter können während der Schwangerschaft geimpft werden.

Ansteckung mit dem Hepatitis-B-Virus


Viren, die Hepatitis B auslösen, sind besonders im Blut zu finden, in geringem Maße in anderen Körperflüssigkeiten wie Speichel, Tränen, Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret. Für eine Infektion genügt eine sehr geringe Anzahl von Viren. Eine Infektion kann über den Kontakt mit Blut infizierter Personen erfolgen wie z. B. beim Drogenkonsum, Piercen oder Tätowieren. Der häufigste Ansteckungsweg ist jedoch über ungeschützten Sexualverkehr. Man geht davon aus, dass in Deutschland 40 bis 70 Prozent der Neuinfektionen sexuell übertragen werden.

Übertragung von Hepatitis B auf das Baby


Die Übertragung des Virus von einer akut oder chronisch infizierten Schwangeren auf das Ungeborene erfolgt meist im letzten Schwangerschaftsdrittel und tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 5–12% auf. Durch Bestimmung des HBs-Antigens (HBsAg) der Mutter im letzten Schwangerschaftsdrittel kann man jene Frauen herausfinden, die das Virus potenziell auf das Kind übertragen können.

Meistens findet die Übertragung der Krankheit von einer schwangeren Frau, die an Hepatits B infiziert ist, auf ihr Baby bei der vaginalen Geburt statt. Auch möglich ist, das Baby über virushaltige Muttermilch anzustecken. Ob das Kind infiziert wird, hängt dabei stark von der Viruskonzentration der Mutter ab.

Durch Impfung des Kindes direkt nach der Geburt bzw. durch einen Kaiserschnitt lässt sich die Gefahr jedoch deutlich senken. Häufig sind die Kinder nach dem Viruskontakt sogenannte Virusträger und Ausscheider ohne Krankheitssymptome zu zeigen. Sehr selten kommt es zu starken, rasch zum Tode führenden Krankheitsverläufen. Als größtes Problem bei infizierten Kindern, gilt die hohe Rate an chronisch verlaufenden Leberentzündungen, die gravierende Spätfolgen haben können.


Welche Impfungen während der Schwangerschaft möglich sind, lesen Sie in unserem Artikel Impfen in der Schwangerschaft.
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