Unser Lexikon für die Schwangerschaft
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Harnwegsinfekt
Ohne eine Behandlung führen etwa 40 Prozent der bakteriellen Harnwegsinfekte in der Schwangerschaft zu einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis). Erste Symptome, die unbedingt beachtet werden sollten bzw. zu einem Arztbesuch führen sollten, sind Brennen oder Stechen beim Wasserlassen.
Sowohl zur Vorbeugung als auch während der Behandlung eines Infektes ist es wichtig, viel zu trinken. Somit haben es Bakterien deutlich schwerer, sich in Harnwegen und Blase festzusetzen.
Eine Sonderform des Harnwegsinfektes ist der so genannte asymptomatische Harnweginfekt, bei dem keine Symptome und keine Beschwerden auftreten. Um diesen rechtzeitig zu erkennen, wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung der Urin mittels eines Teststreifen untersucht.
Hier finden Sie Infos zu den häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft
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Antworten von Dr. med. Wolfgang Paulus zu dem Stichwort Harnwegsinfekt
Frage: Harnwegsinfektion
Bei mir wurde anfang der Woche eine leichte Blasenentzündung festgestellt, (geringe anzahl von Bakterien im Urin). Schadet dieses Medikament meinen Baby? Und soll ich lieber 5 Tage das Medikament nehmen um sicher zu sein das die Bakterien weg sind? Oder schon nach 3 Tagen aufhören?
Antwort
Penicilline (z. B. Ampicillin, Amoxicillin) und Cephalosporine sind als Antibiotika der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft zu betrachten.
Eine kindliche Gefährdung ist durch die Gabe der Penicilline nicht zu befürchten.
Eine Behandlung über 5 Tage wäre bei ausgeprägterer Infektion durchaus angebracht.
Antworten von Hebamme Martina Höfel zu dem Stichwort Harnwegsinfekt
Frage: Harnwegsinfekt
Ich hatte ja bereits vor knapp 3 Wochen einen Harnwegsinfekt der mit Antibiotika behandelt wurde.Von dem Infekt hatte ich nichts gemerkt, bei der VU war dann Blut im Urin.
Seit dem Wochenende hatte ich Unterleibsschmerzen,Rückenschmerzen und brennen beim Wasserlassen. Ich war dann gleich am Montag beim Arzt, der stellte schon wieder Bakterien und Blut im Urin fest. Jetzt soll ich 5 Tage lang Antibiotika nehmen und dann zur Kontrolle, ggf. dann weiter zum Urologen.
Meine FA meinte ausser Antibiotika und viel trinken könne man nichts tun.
Meine Mutter riet mir zu Sitzbädern mit Totem Meer Salz-ist das ok? Bin in der 17 SSW.
Außerdem zu "Blasen Tee". Habe ich mir auch gerade gekauft nur da steht drin, "In der SS liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor, sollte nicht angewendet werden". In dem einem Tee sind nur Brennnesselblätter drin, in dem anderem Hauhechelwurzel,Orthosiphonsblätter,Birkenblätter und Süzholzwurzel. Was wäre denn an dieser Zusammensetzung so schlimm für das Baby?
Gibt es vielleicht sonnst noch etwas was ich tun könnte? Vorallem um die Beschwerden schnell loszuwerden?
Ab Februar war ein Kurs zum Kleinkindschwimmen mit meinem Sohn geplant, kann ich da hingehen oder sollte ich das lieber meiden wegen der Harnwegsinfektanfälligkeit?
Vielen Dank!
Antwort
Liebe mamakenny,
trinken, trinken, trinken - und zwar möglichst etwas sauer (sprich etwas Zitrone rein). Das ist ganz wichtig, damit die Keime ausgespült werden!
Dazu die Antibiose. Vielleicht sollte eine Urinkultur angelegt werden, damit eine Resistenz gegen das Antibiotikum ausgeschlossen wird.
Und warme Socken - so blöd das klingt.
Blasentee gibt es bei uns in der Klinik auch.
Liebe Grüße
Martina Höfel
Frage: Harnwegsinfektion
Ich bin in der 16. SSW und habe eine Harnwegsinfektion.
Ich habe von der Ärztin Amoxi-Clavulan AL 500/125 mg bekommen zur Behandlung.
Nun habe ich Angst, dem Kleinen zu schaden...wg. Harnwegsinfektion und wg. Antibiotika.
Ist die Angst begründet oder kann ich beruhigt sein... ????
Antwort
Liebe Helene,
Infektionen der Harnwege sind die häufigsten bakteriellen Erkrankungen bei Schwangeren.
Harnwegsinfekte stellen sowohl für die Mutter wie für das Kind eine Gefahr dar; unter den fetalen Risiken sind ein möglicher Abort, vorzeitige Wehen, geringes Geburtsgewicht, fetale Infekte und perinatale Todesfälle zu nennen.
Bei rund 10% der Schwangeren findet sich eine asymptomatische Bakteriurie. Entsprechende Urinuntersuchungen und eine Behandlung sind unerlässlich. In der Mehrzahl der Fälle sind E. coli oder andere Darmkeime nachweisbar.
Amoxicillin gilt als gute Wahl in der Behandlung.
Es sollte während 7 bis 10 Tagen verabreicht werden. Als Alternativen kommen Nitrofurantoin (Furadantin® u.a.) und Cephalosporine in Frage. Chinolone, Cotrimoxazol (Bactrim®) und Tetrazykline dürfen nicht verwendet werden.
Liebe Grüße
Martina Höfel
