Liebes Team,
leider haben wir seit ca. 3 Wochen ziemliche Beikostprobleme. Mein Sohn (8 Monate) verweigerte plötzlich quasi von einem Tag auf den anderen jeglichen Brei - selbst sein sonst so geliebtes Obst! Fingerfood (Gemüse-, Kartoffelsticks, Dinkelstangen etc.) findet er zwar toll zum Spielen und Zermantschen, aber es landet nichts davon im Mund und er verliert nach ein paar Minuten auch das Interesse daran.
Ich stille meinen Sohn, mache mir aber mittlerweile Sorgen, dass er nicht die Nährstoffe bekommt, die er in seinem Alter bräuchte. Nachts will er jetzt auch vermehrt gestillt werden (5-7x), tagsüber hat er sowieso einen 2-Stunden-Rhythmus.
Er ist ein sehr aufgewecktes und aktives Kerlchen, einen schlappen Eindruck macht er definitiv nicht. Ich habe das Gefühl, dass er es generell nicht mehr möchte, gefüttert zu werden. Auch beim Zähneputzen haben wir in letzter Zeit Schwierigkeiten (vermutlich sind dies Anzeichen des ersten Willens!?).
Haben Sie Ideen, wie ich ihn dazu bringen könnte, Beikost zu sich zu nehmen? Und wie ist die Versorgung mit Nährstoffen über reines Stillen in dem Alter?
Vielen Dank für die tolle Arbeit hier und viele Grüße!
Mitglied inaktiv - 07.12.2016, 21:39
Antwort auf:
Baby 8 Monate nimmt keine Beikost mehr zu sich
Liebe „petitlapin “,
manchmal können Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) etc. das Essverhalten beeinflussen.
Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen? War das Essen mal zu warm oder zu kalt, hat Ihr Mädchen sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?
Gibt es da was, das sie negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Kleiner diese Erfahrung vergessen hat.
Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld wieder schaffen, Ihren Schatz ans Mittagessen heranzuführen.
Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Liebling den Mund nicht auf oder schlägt es den Löffel weg, respektieren Sie dieses Zeichen.
Geben Sie Ihrem Sohn, das was er mag und braucht: Geborgenheit und meist die Milch. Er weiß in solchen Phasen selbst am besten was ihm gut tut und was er braucht. Haben Sie keine Sorge, dass Sie ihn dadurch wieder zurück an die Milch bringen. Diese Phasen sind erfahrungsgemäß vorübergehend.
Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress.
Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen.
Sollte es am Zahnen liegen… Während akuter Zahnungsphasen haben Babys so ihre Befindlichkeiten. In dieser Zeit verschmähen viele Kinder das Löffelchen oder essen nur das Nötigste und Beliebteste.
Beim Zahnen ist die Kauleiste sehr druckempfindlich. Wenn das Löffelchen darüber streift, kann das richtig wehtun. Wärme verstärkt noch den Schmerz. Also probieren es sie mit den "kühlen" (gerne auch kurz in den Kühlschrank stellen) Breien.
Versuchen vom festen Essen so viel zu geben, was möglich ist. Wenn nicht mehr geht, darf Ihr Kleiner natürlich seine Milch trinken.
Machen Sie sich keine allzu große Sorgen, Kinder kommen gut über solche Zeiten hinweg, auch wenn der Speiseplan vorübergehend etwas einseitiger ausfällt.
Ich bin mir sicher, diese „Laune“ geht vorüber und Ihr Sohn ist wieder mit gewohnter Freude beim Essen dabei.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Söhnchen eine schöne Adventszeit,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 08.12.2016