Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Insolvenz, Beschäftigungsverbot und befr. AV woher nun Geld?

Frage: Insolvenz, Beschäftigungsverbot und befr. AV woher nun Geld?

hubu1014

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Sehr geehrte Frau Bader, mein Arbeitgeber ist Insolvent und hat unsere unbefr. Verträge in befristete AV (Kündigung) umgewandelt. Mein befr. Vertrag (Kündigungsende) läuft Ende Sep. 2014 aus und nun habe ich seit Anf. Juni ein volles Beschäftigungsverbot. ET ist Mitte Dez. 2014 und MS Anfang. Nov. Bekomme ich im Anschluss (Anf. Oktober) Krankengeld (lt. BSG 2011/2012)? Wie wie ist es mit dem Mutterschaftsgeld? Gibt es dann nur die 13 Euro pro Tag oder noch eine ähnliche Ausgleichszahlung wie als hätte ich noch einen "normalen" AG, wenn ja, von wem? Ich würde mich über eine schnelle Antwort freuen, weil es mich sehr beschäftigt und beunruhigt, wie es mit der finanziellen Zukunft aussieht! Danke


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, wenn die Firma schließt, wird man Ihnen kündigen, dann sind Sie arbeitslos. Hierzu braucht der Insolvenzverwalter/ AG die Zustimmung der Aufsichtsbehörde, wenn Sie schwanger, in EZ oder Mutterschutz sind. Wenn dies nicht geschieht, können Sie kündigen, Vorteile haben Sie dadurch nicht. Wenn Sie nicht kündigen, läuft die EZ (falls Sie schon drin sind) erst einmal weiter. Reden Sie dann aber lieber mit der KK, damit Ihnen keine Unannehmlichkeiten entstehen (faktisch sind Sie ja nicht mehr in EZ). Einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfindung gibt es nicht, diese kann vertraglich vereinbart sein, ansonsten erhält m an sie nur, wenn man dies mit dem AG vereinbart ist oder man sich gerichtlich vergleicht. Bei Insolvenz erhält man idR keine Abfindung. Mit dem Ende des Vertrages endet auch der EZ. Sie haben dann keine Ansprüche auf beitragsfreie KK + Sozialversicherung mehr. Sie können sich dann beim Arbeitsamt melden, Arbeitslosengeld + beitragsfreie KK erhalten Sie jedoch nur, wenn Sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass Sie eine Unterbringung des Kindes nachweisen müssen. Bei der Erziehungsgeldstelle muss es angegeben werden, wenn Sie Leistungen vom AA beziehen, da sich dies möglicherweise auswirkt. Wichtig ist, dass Sie sich sofort nachdem Sie von der Insolvenz erfahren haben, melden, sonst können Sie Streichungen des Arbeitslosengeldes haben. Bezüglich des MGs ist der Zeitpunkt des Beginns des Mutterschutzes wichtig. Wenn Sie da noch im Arbeitsverhältnis standen, erhalten Sie ganz normal MG. Wenn nicht mehr, erhalten Sie MG von der KK in Höhe des Arbeitslosengeldes (falls Sie welches erhalten). Wenn die Firma von einer anderen übernommen wird, bleibt Ihr Vertrag bestehen und Sie müssen nichts unternehmen. Liebe Grüsse, NB


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