Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Was kann ich meiner Tochter morgens und abends anbieten?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Was kann ich meiner Tochter morgens und abends anbieten?

Julchen_03

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Hallo, ich brauche nochmal ihren Rat. Meine fast-einjährige Tochter (noch eine Woche und sie wird schon eins...) ißt morgens und abends quasi nichts mehr. Seit sie rausgefunden hat, dass wir Wurst auf unserem Brot essen, möchte sie nur noch Wurst. Das Brot wird nur noch abgelutscht und dann "sauber" wieder ausgespuckt. SIe ernährt sich also gerade morgens und abends von einer Scheibe Lyoner (mehr traue ich mich nicht ihr zu geben, ich finde es sehr fettig und salzig) und einer Mandarine, die sie dann noch haben möchte unbedingt. Abends bekommt sie eine Tasse Vollmilch dazu, die will sie auch unbedingt. Mittags ißt sie gut, allerdings muß man es in die Hand nehmen können. Sie ißt VOllkornnudeln, Kartoffeln, Karotten, Zucchini, Brokkoli, Lauch, Hackfleischbällchen, Bolognesesoße, Lasagne, gebratene Putenstückchen, Kalbsgulasch, Rührei, Fischstäbchen ohne Panade, Lachs in TOmatensoße aus dem Backofen. Aber morgens und abends hab ich schon alles versucht, Getreide-Obstbrei, nur Obstbrei, nur Getreidebrei, Nudeln, verschiedene Brotsorten, Brötchen, Nudeln. Milchbrei würde vielleicht gehen, aber dann bekommt sie zu viel Milch denke ich, denn auf die Vollmilch aus der Tasse will sie auch nicht verzichten abends. Außerdem trinkt sie nachts zwischen 350 ml und 525 ml Pre seit ich sie vor anderthalb Wochen nachts abgestillt habe (da die Milchmenge nicht mehr reichte und sie alle Stunde kam). So "schafft" sie 4 Stunden immerhin. Ich denke das könnte mit ein Grund sein warum sie abends und morgens schlecht ißt. was könnte ich ihr noch anbieten morgens und abends? Wieviel Wurst kann ich sie denn essen lassen? Bisher bekommt sie immer nur eine Scheibe, gekochten Schinken nimmt sie auch, wenn auch nicht so gerne. Sollte ich sie einfach lassen mit ihrer Wurst und ihrer Mandarine und hoffen, dass es nur eine Phase ist? Dankeschön! Julchen


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Liebe Julchen, da fange ich am besten mal von hinten an. Ich sehe es wie Sie. Durch die viele Milch in der Nacht fällt der Hunger am Tag geringer aus. Aus meiner Sicht, braucht Ihr Mädchen die nächtliche(n) Flasche(n) nicht mehr. Ihre Kleine braucht im zweiten Jahr insgesamt etwa 300 ml Milch, das reicht aus um die Kalziumversorgung zu decken. Dazu zählen auch der Milchbrei, Joghurt, Müesli, Käse, Milchreis, Pudding…. Für einen Übergangszeitraum kann die Milch schon noch mehr sein, dennoch sollte es die Richtung sein, in die es gehen soll. Es ist sehr gut möglich in diesem Alter nun nachts ohne Nahrung auszukommen. Wenn es mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema. Aus meiner langen Erfahrung heraus weiß ich, dass eine nächtliche Milch in diesem Alter üblicherweise mehr Gewohnheit als Hunger ist. Möchten Sie eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - müssen Sie an dieser Schraube drehen und Ihr Mädchen wird lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Dazu würde ich die Milch ausschleichen, also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich bei den einzelnen Mahlzeiten am Tag satt isst und auch ausreichend Getränke zu sich nimmt. Dann wissen Sie als Mama, dass es weder Hunger noch Durst sind, wenn das Kind nachts wach wird. Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Tochter anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird nicht gleich von heute auf morgen klappen. Das bedeutet bestimmt einige „unruhige Nächte“ für Sie. Geben Sie sich und der Kleinen Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern. Helfen Sie Ihrem Mädel vielmehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihrer kleinen Tochter schonen. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Was das „Spiel“ Brot und Wurst betrifft, ist das eine ganz normale Phase. Dass Wurst oder auch Käse bei den meisten Kinder besser ankommen als Brot, das ist „normal“. Der Belag schmeckt und rutscht besser. Reichen Sie immer wieder zwanglos ein paar Häppchen Brot, auf die Ihr Mädchen selbst zugreifen kann und vespern Sie gemeinsam das Abendbrot. Bestimmt weckt das früher oder später ihre Neugierde auf eine richtige „Brotzeit“. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt für eine ausgewogene Ernährung tierische Produkte wie Fleisch, Fisch und Eier mäßig anzubieten und dabei abwechselnd auszuwählen. 2-3 mal die Woche (umgerechnet 30 bis 35 Gramm pro Tag) Fleisch oder Wurst reichen aus. Hinzu kommen noch zwei Eier und eine kleine Portion (25-35 g) Fisch wöchentlich. Bei der Wurst und dem Käse geben Sie letztlich die Mengen vor, entsprechend nach dem Gesamtspeiseplan. Richten Sie eine hübsche Auswahl her, Brot, Käse, Wurst, (gedünstete) Gemüsesticks… Mehr gibt’s dann nicht. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Geflügelwurst oder magerer Schnittkäse sind auch mal eine gute Wahl. Sie können auch unsere Bio-Fleischzubereitung aufs Brot streichen. Vielleicht klappt es mit dem Brot besser, wenn die Wurst auf dem Brot „anhaftet“. Unsere Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Denn die enthält in der Regel mehr Salz als für das Kind empfohlen wird und andere Stoffe, die in der Säuglingsernährung unerwünscht sind. Sie können kleine Brotstückchen auch mal in die Milch einweichen. Das ist ein schöner Übergang vom Milchbrei zur Brotzeit. Das wäre auch was fürs Frühstück. Oder ein Müesli. Lassen Sie sich einfach nicht entmutigen. Ihr Mädel wird noch auf den Brotgeschmack kommen. Da bin ich mir sicher. Hilfreich ist es, wenn auch Sie beim Abendbrot mitessen, in angenehmer Atmosphäre. Kinder lernen bevorzugt durch Nachahmen. Und da sind Sie ein großes Vorbild. Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, aber Sie sind „normal“ und Gott sei Dank, sie gehen früher oder später auch vorbei. Genauso wie Sie es auch sehen. Ein schönes Wochenende wünscht Doris Plath


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