Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Flasche morgens, wie abgewöhnen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Flasche morgens, wie abgewöhnen?

KyraMarc

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Hallo, ich habe vor 3 Monaten abgestillt und seitdem bekommt unsere Tochter (9 Monate) auch Breie. Wir geben ihr Vormittags Fruchtbrei, Mittags GOB, nachmittags Frucht-Getreide und abends Milchbrei. Sie isst sehr gern und wir haben auch einen guten Rythmus. Allerdings verlangt sie noch jeden morgen ihre Frühstücksflasche und das ganze morgens zwischen 3 und 4 Uhr. Sie geht so um 19.30 ins Bett und schläft auch guten. Wir möchten nun versuchen, die Milchflasche wegzulassen. Wir haben es schon mit Wasser probiert, aber das funktioniert nicht. Sie schläft danach wieder ein, aber wir möchten sie noch etwas hinhalten, damit sie später frühstückt. Wie bringen wir sie dazu? Können wir mit den Mahlzeiten was ändern? Vielleicht müssen wir auch einfach abwarten bis sie ihren eigenen Rythmus findet? Vielen Dank und schönes Wochenende, Trieni


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Liebe „Trieni“, das ist doch sehr schön, dass Ihre Kleine so toll vom Löffel isst. Zum Ende des zweiten Lebenshalbjahres benötigen Kinder noch 400 bis 500 ml Milch und „Milchhaltiges“ wie Milchbrei. Meist teilt sich diese Menge auf in eine Milchmahlzeiten am Morgen/Vormittag und eine Portion Milchbrei (200 bis 250 g) am Abend. Ihre Kleine braucht Ihre Frühstücksmilch also noch, aber ich verstehe, dass Ihnen eine andere Uhrzeit lieber wäre. Zu Ihrem Speiseplan: Meinen Sie mit „mittags GOB“ ein Menü? Einen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei? Das wäre die richtige Wahl. Am Vormittag kann es zum Überbrücken bis zum Mittagessen gerne etwas „Fruchtiges“ sein: ein Obstbrei oder - wenn es reichhaltiger sein soll - ein Getreide-Obst-Brei, oder je nach Kauvermögen mal ein paar weiche Obst- oder Gemüseschnitze und was zum Knabbern (Reiswaffel, Hirsekringel...) dazu. Bei der Menge einfach darauf achten, dass auch am Mittag im Bäuchlein wieder genug Platz für das wichtige Menü vorhanden ist. Nun zum Fläschchen: Das Fläschchenalter ist unterschiedlich schnell vorbei. Sie meisten Kinder im Alter Ihrer Kleinen bekommen noch ein Fläschchen – viele auch nachts oder in den Morgenstunden. Es wird empfohlen Kinder ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Wenn dem Kind und/oder den Eltern das Morgen- oder Abendfläschchen noch wichtig ist, können sie das auch über den ersten Geburtstag noch etwas beibehalten, wenn anschließend, die Zähne geputzt werden. Ich verstehe, dass Sie das frühe Morgenfläschchen „rauszögern“ möchten. Gut, dass Sie geprüft haben, ob es der Durst sein könnte, der Ihr Mädchen weckt. Nun könnte es noch der Hunger sein. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter sich bei den Mahlzeiten am Tage ausreichend satt isst und auch genügend Getränke zu sich nimmt. Es kann sein, dass Ihr Mädchen sich in einem Wachstumsschub befindet und nun einfach mehr Bedarf hat. Bauen Sie die Mahlzeiten eventuell aus. Grundsätzlich ist so, dass wenn Ihre Kleine sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten ausreichend satt isst, benötigt sie nachts keine Nahrung mehr. Wenn sie tagsüber gut gegessen hat, können Sie sich nachts zwischen 3 und 4 Uhr sicher sein, das es kein Hunger ist. Vielleicht schläft Ihre Kleine auch tagsüber zu viel und ist in den Morgenstunden nicht mehr richtig müde? Nur so eine Idee. Führen Sie mal über zwei Wochen ein Schlafprotokoll, um zu ermitteln wie viel Schlaf Ihr Mädchen in 24Stunden benötigt. Vielleicht hat sich an Ihrem Schlafbedürfnis etwas verändert. Und natürlich kann es immer mal wieder Phasen geben wie beim Zahnen, gewissen Entwicklungsschritten, Wachstum, Infekten…, in denen die Kleinen nachts oder in den Morgenstunden wieder nach Milch verlangen. Das wäre auch völlig in Ordnung so. Aber nicht über Wochen hinweg. Dann ist Ihr Mädchen auf dem Weg sich an diese Art Wiedereinschlafritual zu gewöhnen. Wenn Ihr Kind nicht durstig, nicht hungrig und nicht zu wach ist und sich auch in keiner der obengenannten Phasen befindet. Haben Sie Geduld mit Ihrem Mädchen und wenn Sie an den Punkt kommen, etwas ändern zu müssen, dann geben Sie nicht gleich nach, wenn Ihr Mädchen morgens um 3Uhr Ihr Fläschchen verlangt. Ihr Mädchen weiß, wie sie Sie rumkriegen kann. Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Kleine anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie aber nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hat sich einfach in den letzten Wochen daran gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie es ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Nächtliches oder frühes Aufwachen bleibt auch immer „normal“. Meist überprüfen die Kleinen kurz ob Mama und Papa noch da sind. Mit der Zeit wird Ihr Mädchen lernen ohne die Milch wieder in den Schlaf zu finden. Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl bei dieser Sache und auf die Signale Ihrer Tochter. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, Annelie Last


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