Kleinkind isst schlecht

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Kleinkind isst schlecht

Hallo Meine Tochter ist 21 Monate alt und momentan sehr ansprechend wenn es geht um das Thema Essen. Sie wird immernoch gestillt. Seit dem sie 6 Monate alt geworden ist, wir haben mit Beikost begonnen. Es hat wunderbar geklappt und meine Tochter hat sehr gerne und mit richtigen Luft vom Familientisch gegessen. Seit Sommer dieses Jahres hat sich leider sehr verschlechtert. Sie hat in der Zeit 4 Backenzähne und einen Augenzahn nacheinander bekommen. In der Zeit hatte sie gar kein Appetit und wollte nur gestillt werden, was ich auch nach Bedarf gemacht habe. Das Problem ist, dass sie seit dem schlechte Esserin geworden ist. Sie würde am liebsten nur Obst und manche Gemüse, Joghurt, Müsli oder Brötchen mit Körner ohne Aufstrich und Pommes gegessen. Wir bitten ihr jeden Tag frisch gekochtes Mittagessen, andere Gemüsesorten usw. Auf jedes Versuch reagiert sie mit würgereflex. Ich mache mir schon Sorgen, weil ich sie langsam abstillen möchte. Außerdem ist mir klar, dass sie Vitaminen und Mineralien braucht, die man in verschiedenen Speisen bekommt. Was könnte ich machen? Hätten sie ein paar Tipps für mich? Schöne Grüße Karolina

von Karolcia2a am 18.11.2022, 15:52

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Antwort auf: Kleinkind isst schlecht

Hallo Karolcia2a die Essgewohnheiten und Essvorlieben deiner Tochter sind, zumindest auf den ersten Blick, nicht allzu ungewöhnlich. Deine Tochter trinkt noch Muttermilch und isst verschiedene Speisen, u.a. Brot und Obst/Gemüse. Da du von einer besonderen Problematik (bspw ausgeprägter Würgereflex) sprichst, muss man natürlich einen zweiten Blick drauf werfen. Bei deiner Rückschau auf den Beikoststart bemerkst du eine klare große Veränderung: Die Beikost und Familienkost hatte sehr gut funktioniert und deine Tochter hatte lange Zeit mit großer Freude (mit)gegessen. Erst durch bzw nach dem Zahndurchbruch (viele Zähne kamen gleichzeitig) haben die geschilderten Probleme begonnen. Während dieser Zahndurchbruchszeit wollte deine Tochter vermehrt oder fast ausschließlich wieder gestillt werden. Und seitdem hat sich die Esslust deiner Tochter nicht mehr recht eingestellt. Hat sie weniger Interesse oder bevorzugt sie seitdem besondere Speisen oder mag sie seither nichts Neues mehr probieren? Schau dazu doch mal in den Beitrag direkt unter deinem stehend.* Vielleicht hängt die Veränderung ursächlich damit zusammen. Vielleicht auch nicht. Deine Tochter isst und trinkt prinzipiell. Das ist auf jeden Fall sehr gut. Momentan wird sie noch bzw wieder und immer noch viel gestillt. Was an sich super ist, da sie dadurch etwaigen Hunger wunderbar ausgleichen kann und sie noch dazu perfekt mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Je mehr deine Tochter ihren Hunger jetzt durch Muttermilch stillt, desto weniger Appetit und Hunger hat sie auf anderes Essen. Je weniger anderes Essen sie isst, desto mehr Hunger hat sie und möchte darum wieder gestillt werden. Je mehr Muttermilch sie trinkt, desto weniger isst sie vom Familientisch. Ob diese Rechnung genauso gemacht werden kann, das kann ich nicht beurteilen, denn stillen wiederum ist auch sehr viel mehr als nur die Nahrungsaufnahme/Essen. Stillen spendet Geborgenheit und vermittelt Sicherheit. Es kann einiges hinter dem vermehrten gestilltwerdenwollen stecken, was vielleicht nicht unbedingt mit Hunger zu tun hat. Es wäre evtl gut und sinnvoll hier einmal genauer hinzusehen. Es könnte auch nur noch eine blosse Gewohnheit sein. Stelle deine Frage doch auch einmal an Frau Welter im Nachbarforum "Stillberatung" oder an Frau Dr. med. dent. J. Esch im Forum Kinderzahngesundheit. Da sich die die Essgewohnheiten mit dem Zahnwachstum so drastisch verändert haben - Frage dazu - ist mit den Zähnen/Gebiss alles in Ordnung? Kann und mag sie gut kauen? Hast du das schon einmal beim Zahnarzt abklären lassen? Und noch dazu kommt die Sache mit dem Würgereflex. Hast du eine Idee womit das zusammen hängen könnte? Bitte lass das einmal abklären, warum deine Tochter einen solch ausgeprägten Würgereflex (entwickelt?) hat. Sind die Stücke zu groß? und sie bereiten beim Kauen Probleme? Was kann sie sehr gut essen? Und was unterscheidet die Speisen heute von den Speisen, welche sie vor dem Zahndurchbruch meistens gerne (selbständig und kauenderweise) gegessen hat? Grüße Birgit N. *https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Baby-isst-ziemlich-waehlerisch-und-verweigert-Loeffel-oder-Zufuettern_51763.htm P.S und hier noch ein paar Zeilen zum Würgereflex: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Baby-fast-1-wuergt-und-erbricht_50984.htm

von Birgit Neumann am 21.11.2022

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