Frage: Baby fast 9 Monate isst schlecht

Hallo, unsere Tochter ist fast 9 Monate alt. Wir haben mit 5 Monaten mit der Beikost begonnen was auch super klappte. Jeden Monat einen neuen Brei. Ich hatte schon einmal geschrieben, weil wir Nachmittags und Abendbrei in der Flasche gegeben hatten. Ich habe es noch einmal mit dem Löffel versucht, aber sie ass dann nur einige Löffel und wollte dann nicht mehr. Mit der Flasche ging das Ganze ganz gut. Vor einigen Wochen hatte sie eine Magen-Darm-Grippe und danach hat sie plötzlich richtig zugelangt. Hat in 2 Wochen 600g zugenommen und ist vom Perzentil 25, wo sie immer war, auf 50 gestiegen. Doch dann wurde es immer schlimmer. Heute wollte sie den Nachmittagsbrei gar nicht mehr auch nicht aus der Flasche. Gestern und vorgestern ass sie Nachmittags- und Abendbrei aus der Flasche, aber nur, wenn mein Mann und ich so taten, als ob wir auch aus der Flasche trinken. Den Mittagsbrei gibt meine Mutter auch seit 2 Tagen nur noch aus der Flasche, weil sie gar nicht mehr den Mund aufmacht. Sie trinkt 2er Milch 400ml vormittags (6h + 9h) und 120 ml vorm ins Bett gehen (22h) zum Einschlafen, obwohl sie gestern auch 200ml brauchte, da sie nur 80ml Brei gegessen hatte. Heute Nachmittag haben wir eine Stunde lang verschiedene Sachen angeboten. Reiswaffel und Keks, mag sie ganz gerne, davon wird sie ja aber auch nicht satt. Geriebener Apfel geht gar nicht. Kleine Apfelstücke mochte sie auch nicht wirklich. Obstbrei aus dem Glas auch nicht. Eine Reiswaffel oder ein Keks hat ja auch nur so 25kcal. Da müsste sie ja 4-5 von essen, wenn sie die gleichen Kalorien aufnehmen wollte wie bei 200ml Milch. Ich weiss nicht mehr so richtig weiter. Selber essen mag sie nur Brot und Kekse. Obst- und Gemusestückchen zerdrückt sie nur und steckt sie sich normalerweise gar nicht in den Mund. Reiswaffel muss ich ihr auch Stückchen in den Mund stecken, dann isst sie sie. Heute nachmittag habe ich dann 120ml Milch gegeben und sie hat alles ausgetrunken, wollte sogar mehr. Sie ist zur Zeit wohl auch in dem 37 Wochen Schub. Kann das alles damit zusammenhängen? Was soll ich machen? Erstmal wieder Milch nachmittags geben und noch mal in zwei Wochen mit Brei versuchen? Ich finde es ein bisschen schade, weil ich jetzt abgestillt hatte (Muss wieder arbeiten und sie ass ja so gut). Nachmittags und Abendbrei haben ihr von Anfang an nicht so gut geschmeckt. Nehme den Griessbrei und Haferflocken von Holle, weil die ganz naturbelassen sind. Natürlich schmeckt das Ganze nicht so gut wie ein fertiger Brei von Nestlé zum Beispiel. Sollte ich vielleicht die Produkte wechseln? Obwohl ich die naturbelassenen Produkte von der Einstellung her besser finde, auch weil alles Bio ist und keine Zucker hat. Ich denke aber auch, dass es wichtig ist, dass es ihr schmeckt und im Grunde genommen ist es wahrscheinlich sowieso egal. Ich habe als Baby auch keine Bioprodukte bekommen ;). Lieben Dank schon im voraus für die Antwort und für die tolle Arbeit hier im Forum!

von Puschel82 am 09.08.2012, 19:49



Antwort auf: Baby fast 9 Monate isst schlecht

Hallo Puschel mit deiner Vermutung vom Wachstumsschub liegst du ganz richtig. Die Zeit des schnellen Wachstums ist allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich in verringertem Appetit, wie du auch feststellst. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Mit der ausreichenden Menge an Milch und einem zusätzlichen großen Nahrungsangebot, aus dem dein Kind wählen kann, wird sie gut versorgt sein. Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz gemächlich gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Kind die nötige Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren. Bei den Mengen kannst du auf den Appetit eures Kindes vertrauen. Wenn sie genug hat, wird sie das zeigen. Etwa in dem sie die Speisen vom Tisch wirft. Biete ihr die Mahlzeiten nicht aus der Flasche an, sondern fordere sie besser auf, selbst zu essen. Biete ihr Essanreize wie etwa gebutterte, entrindete Brotstückchen oder Kartoffeln. Esst zusammen bei Tisch und zeige ihr mit eine "hmm, schmeckt das gut", dass sie ruhig probieren kann, was du isst. Lass dich nicht von Kalorien leiten, sondern sieh einen Fortschritt in der Entwicklung, von Brei (Flasche) hin zu fester Kost. Ob das nun eine nährwertarme Reiswaffel ist oder ein fettes Avocadostück, das ist erst einmal unerheblich. Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä. Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc Und ich kann dich auch darin bestärken, dass du deinem Impuls vertrauen solltest und ggf das Produkt wechseln solltest. Deine Einstellung ist toll, wenn es aber nicht so hinhaut, dann muss man Kompromisse eingehen. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 10.08.2012



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