Hallo!
Meine Tochter Elisa ist jetzt 9,5 Monate alt und ich würde gerne abstillen....sie macht es mir aber unheimlich schwer!
Seit sie 6 Monate alt ist probiere ich ihr Brei zu füttern was sie bis auf wenige Tage meist abgelehnt hat (höchstens zwei drei Löffel)...ich habe wirklich geduldig immer und immer wieder probiert...auch verschiedene Gläschen und selbst gekocht!
Sie ist immer wieder krank (große Schwester bringt viele Krankheiten aus dem Kindi mit nach Hause) und bekommt auch einen Zahn nach dem andern. Außerdem ist sie sehr mobil und zieht sich hoch und scheint nie viel Zeit zum Essen zu haben.
Momentan lehnt sie den Brei komplett ab, ißt aber von meinem Teller etwas mit...Reis, Kartoffeln, Nudeln, Brot mit Butter, Gurke, Apfel, aber immer nur in sehr kleinen Mengen und dann fängt sie an mit dem Essen zu spielen und dreht sich weg.....ich stille dann meistens noch nachher damit sie Ihre Milch hat, aber ersetzen konnte ich bisher noch keine Stillmahlzeit.
Meine große Tochter hat ohne Probleme den Brei gegessen...
Ich möchte wirklich langsam abstillen, wenigstens tagsüber!
Was könnte ich Ihr denn noch alles anbieten? Kann ich einfach so weitermachen in der Hoffnung sie steigert einfach die Essmenge irgendwann? Auch nachts wird sie noch oft gestillt weil ich denke daß sie ja nicht satt sein kann!
Folgemilch mag sie nicht...Wir essen auch immer zusammen mit ihr am
Tisch und das scheint ihr auch zu gefallen!
Vielen Dank schon im Vorraus für Ihre Antwort!
Andrea
Mitglied inaktiv - 18.02.2011, 10:58
Antwort auf:
Ißt schlecht!
Hallo Andrea
wie du das Abstillen bzw auf Dauer weniger Stillen bewerkstelligen kannst - da kann dir Biggi Welter im betreuten Stillforum hier bei rub, weiterhelfen.
Bis jetzt ist es ja so, dass dein Baby neben der Ernährung durchs Stillen auch Nähe und Geborgenheit sucht und dort Trost findet. Gerade, wenn sie sich krankheitsbedingt nicht so gut fühlt.
Du wünschst dir aber etwas Entlastung. Dein Kind hat das Alter der Familienkost erreicht und somit gestaltet sich die Ernährung nun auch einfacher. Erste Schritte in diese Richtung habt ihr geschafft. Dein Baby isst gerne bei euch mit. Sie mag Stückchen und feste Speisen.
HIlfreich kann es ausserdem sein, wenn jemand anders (Papa) euer Kind füttert, zum normalen Essen hinführt. Auch die Schwester kann solch hilfreiche "Dienste" übernehmen. Das ist für beide Seiten gewinnbringend :-)
Decke für eure Jüngste den Tisch schön ein. Und lass sie selbst essen.
Dadurch wir die Feinmotorik gefördert und dein Kind kann das Essen aktiv mitgestalten, sie kann neues Essen kennenlernen. Essen und Spiel sind in dem Alter stark miteinander verwoben. Die Umwelt muss erkundet werden. Auch bei Tisch. Kleine Essmengen können auch erst mal ausreichen. Freue dich, wenn dein Kind etwas gegessen hat oder nur probiert hat. Dein Kind lernt trotzdem dazu.
Essen dient nicht nur der Ernährung, sondern auch als Spiel zum Sammeln von Sinneseindrücken.
Insgesamt kannst du dein Kind nämlich so spielerisch ans Essen heranführen.
Die Kleinen unterscheiden auch noch nicht wirklich zwischen Spiel und Mahlzeit. Für sie ist alles spannend.
Sie beobachten ihre Mitwelt und imitieren gerne. Deshalb sind die Speisen besonders begehrt, die andere Familienmitglieder essen, Dinge die sie immer und immer wieder sehen. Dinge die einfach interessant sind. Ein Brötchen kann zerlegt werden. Die Kruste bröckelt ab. Das Innere ist weich und lässt sich formen, wie Knete. Es kann gut geschluckt werden. Die Kleinen begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen sehr genau. Kontinuität ist deshalb wichtig. Sie untersuchen die Dinge zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet....
Als Mama ist man sehr gefordert :-) Nicht alles sofort wegräumen oder schimpfen, aber natürlich nicht zur Dauereinrichtung werden lassen. Diese Experimentierphase gehört dazu und vergeht auch wieder. ( Erziehungstipps hierzu gibt aber gerne Frau Schuster :-)
Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Da zählt auch der Geruchssinn dazu.
Essen ist für die Kleinen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Sie unterscheiden gar nicht so stark zwischen Spiel und Essen. Beides gehört für sie zusammen. Das heisst, du kannst dem am Anfang etwas entgegenkommen, in dem du die Zutaten bspw als Bild auf einen Teller legst. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden
Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 19.02.2011