Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Fingerfood

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Fingerfood

Schmarndi

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Hallo Birgit! Danke für deine letzte Antwort (siehe unten)! Ich hätte noch eine Frage zur "stückigen" Kost! Obst, Gemüse, Nudeln, Kartoffeln und Brot anzubieten, ist für mich eh kein Problem. Doch wie kann ich meinem Sohn auch Fleisch anbieten? Das gehört ja doch ordentlich gekaut? Kannst du mir weiterhelfen? Danke jetzt schon einmal! Hallo Schmarndi du hast keine Lust mehr, dein Kind zu füttern und voilà, dein Kind möchte gar nicht mehr mit Brei gefüttert werden :-) Dein Baby ist dem Babystatus fast entwachsen und fast ein Kleinkind. Er möchte selbständig werden und alleine essen. Er will essen wie die Großen. Das ist vollkommen normal und du kannst dich darüber freuen, dass sich dein Kind sich so prächtig entwickelt. Mit etwa 10 Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Brei bringt viel Masse und macht schnell satt, wohingegen Stückchen gekaut werden müssen. Das ist zunächst spannend und reicht vorübergehend zum satt essen aus. Es ist eine Phase. Gib deinem Kind Brot, und stückige Kost und lass ihn selbst essen. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics wie Nudeln, Kartoffel oder Gemüsestückchen/stäbchen) füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt und alle Sinne wollen beschäftigt sein. Es ist genau der richtige Zeitpunkt, um deinem Baby neue Essgenüsse anzubieten.eine gute Überleitung von Babybrei zum normalen Essen kannst du erreichen, indem du solche Sachen kochst, die dir schmecken und einigermaßen kleinkindgerecht sind. Das Fachwort dazu heisst: "soziales Lernen". Es basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kind bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Butterbrot morgens und abends ist eine verlässliche Basis, die auch sättigt. Dazu die obligatorische Portion Milch. Mittags gibt es weiterhin Brei. Es ist möglich, die Breizutaten als Stückchen zu geben, wenn Brei nicht mehr gegessen werden will. Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien (oder Stückchen) satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Also dann Grüße B.Neumann


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Schmarndi Mageres (Rinder)-hack (evtl Tartar) ist super, weil es gut kau- und schluckbar sowie gut verdaulich ist. Du kannst Hack kaufen, das es in verschiedenen Abstufungen hinsichtlich des Fettgehaltes gibt, Du kannst auch sämtliche Fleischsorten beim Metzger durch den Fleischwolf jagen (lassen). das geht mit Ausnahme von Geflügel mit sämtlichen Sorten wie Lamm, Rind, Schwein Und es ist vielseitig einsetzbar: Klößchen, Frikadellen, Füllungen, in Sossen verarbeiten. Leicht angebratenes Hack (mehr gegart als gebrate) kannst du über Kartoffelbrei verteilen. Frische Tomatensosse: 4 Tomaten waschen, Butzen entfernen, kleinschneiden. In einem Topf mit mitteldickem Boden, mit frischem Basilikum und Olivenöl, etwas Wasser die Tomaten so lange dünsten, bis sie gut weich sind. Salz, Zucker dazu, Tomaten gut verrühren und zerdrücken. Die Sosse nach dem Abschmecken entweder so servieren - oder die Sosse durch ein Haarsieb streichen, um Kerne und Tomatenhaut zu entfernen. Die Sosse wird sämig, enthält einen Hauch an Basilikumaroma und passt zu Nudeln, Gnocchi. Wenn du noch geraspelte Möhre mitkochst, wird die Sosse milder. Dazu Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Das geht so: in einer Teflonpfanne Wasser und ganz wenig Öl mit den Hackbällchen zusammen erhitzen. Durch den Wasserzusatz wird das Öl nicht so heiss und der austretende Fleischsaft verbindet sozusagen das Wasser mit dem Öl. Die Frikadellchen werden gar und sobald das Wasser verdunstet ist, leicht kross ohne richtig gebraten zu sein. Natürlich kannst du das Öl auch weglassen. Statt Hackklößchen zu formen, kannst du das Fleisch garen und auf Kartofffelbrei verteilen. Auch so lässt sich das prima von Essanfängerinnen essen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. Man kann sie in Sosse servieren oder pur. Beim Hühnerfleisch vom Schenkel kannst du das Fleisch auseinanderreissen. Entlang der Fasern. Das können die Kinder dann schon ganz gut kauen und schlucken. Die Hähnchenkeulen waschen, trockentupfen und mit einer Ölmischung aus zusätzlich Salz und Pfeffer, Paprika würzen bestreichen. Fast eine Stunde im Ofen (200°) in einer feuerfesten Form (mit etwas Wasser) garen, je nach Grösse der Beine bis zu einer 1h. Für die Ölmischung einfach Öl mit Salz, Pfeffer, Paprika, und evtl einem frischen Zweigchen Rosmarin, vermischen. Huhn mit einem Pinsel damit bestreichen. Oder ganz natur lassen und auch kein Öl dürber geben. Das wird schon. Die Haut ist ohnehin sehr fett. Statt im Ofen geht´s auch in einem beschichteten Topf/Pfanne mit Deckel. Öfter mal wenden und zwischendurch das Fett abgiessen. Nicht in die Spüle, sondern in ein hitzebeständiges Gefäß, das entsorgt werden kann. Auch Gulasch oder Braten sind schön weich. Auch möglich ist es, Fleischbreizubereitung aus dem Gläschen aus Streichwurst zu verwenden - auf Brot. Bolognesesosse 1 mittelgroße Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe ebenso. In Olivenöl und Wasser ca 10-15 min dünsten. 200g gemischtes Hack dazu und in Olivenöl anbraten. Salze, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten. Mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) zugeben, aufkochen, 1 kleine geschälte Möhre hineinreiben, mitkochen . Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt. Die Sosse so lange köcheln lassen, wie Zeit bleibt. Mindestens 7-10 empfohlen. Also dann Grüße Birgit Neumann


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