Hallo Birgit,
unsere Tochter, fast 11 Monate, bekommt den Getreidebrei bisher ohne Milch zum Frühstück. Es passt so vom zeitlichen Ablauf besser.
Ich stille nach Bedarf, wobei sie tagsüber nicht sehr viel trinkt - es scheint mir eher als kurze Durstlöscher/Erholpausen zu dienen. Abends/nachts stille ich mindestens 2x. Ist damit ihre Calcium-Zufuhr gedeckt oder sollte ich Kuhmilch generell mit in den Frühstücksbrei einbauen? Oder anders, würde Kuhmilch eher ungünstig für die Nährstoffaufnahme sein?
Insgesamt bekommt unsere Tochter 3x Brei, wobei die Energiedichte ihres Frühstücksgetreidebreies wahrscheinlich ohne Milch nicht so super ist. Bis auf wenige Löffel isst sie ihre 3 Brei-Portionen und löffelt manchmal gegen Ende aus eigener Initiative mit. Sie lässt sich jedoch überwiegend viel lieber füttern und beschwert sich, wenn man sie zum Mitlöffeln animiert.
Sie trinkt nachts manchmal so viel, dass ich vermute, sie holt "Kalorien" vom Tag nach. Reichen 3x Brei nicht aus? Gerne würde ich ihr auch Snacks anbieten, allerdings hat sie Fingerfood bisher nur in ihrer Hand zerdrückt oder auf dem Sinkflug hinterher geschaut. Sie hat noch kein Fingerfood zum Mund geführt, auch nicht beim Voressen und Vorzeigen durch uns. Generell erfühlt sie auch Spielzeuge lieber mit den Händen, selten überhaupt mit dem Mund. In dem Fall müssten Snacks für Zwischendurch fütterbar sein? Hast du dazu vielleicht Vorschläge?
Beste Grüße und ein großes Dankeschön.
von
Rosali248
am 10.02.2023, 09:28
Antwort auf:
Calcium und Fingerfood
Hallo Rosali248
du kannst auf jeden Fall tagsüber Kuhmilch oder Kuhmilchprodukte geben. Und du kannst täglich etwa 3- 5 Mahlzeiten anbieten. Es kann sein, dass sich deine Tochter momentan noch hauptsächlich nachts mit Muttermilch sättigt und darum tagsüber weniger Hunger hat oder scheinbar weniger Interesse am selbständigen Essen zeigt. Doch auch wenn deine Tochter die angebotenen Speisen momentan nur mit der Hand begutachtet, kannst du das bereits als eine erste Annäherung an die Familienkost werten. Biete deiner Tochter einfach immer wieder die Möglichkeit, dass sie selbständig essen könnte. Gib ihr auch beim Brei füttern einen eigenen Löffel. Biete ihr zusätzlich die Möglichkeit, dass sie den Brei selbständig essen könnte - mit den Händen. Auch wenn das nicht schön aussieht und vermutlich eine Riesensauerei ergibt.
Verwende dafür einen flachen Teller mit einem niederen Rand. Auch zum selbständigen Löffeln ist ein solcher Teller hilfreich. Es ist auch empfehlenswert alle gefütterten Breie ebenfalls von diesem oder einem anderen geeigneten Geschirr zu geben. So kann deine Tochter erst einmal sehen und lernen, dass alles was von diesen Geschirr stammt, in den Mund wandern kann und Geschmack hat, geschluckt werden kann.
Optimiere vielleicht zunächst einmal euren Essplatz, falls es hier noch Änderungen bedürften. Schau mal, ob deine Tochter wirklich gut und stabil, sicher und wackelfrei in ihrem Stühlchen sitzen kann. Sie sollte ihre beiden Hände frei bewegen können, ohne im Sitz herumzuwackeln, die Füße sollten auf einer Unterlage aufstehen und somit Halt finden.
Als Essgeschirr kannst du entweder Teller oder Essmatten nehmen. Beliebt für die Familienkost sind soclhe Geschirre/Teller/Matten welche Unterteilungen, verschiedene Kammern haben. So lassen sich verschiedene Speisen getrennt voneinander liegend präsentieren. In eine Kammer könntest du den Brei füllen und in eine andere Kammer Fingerfood, das sie unbedingt selbständig erkunden sollte.
Du kannst jetzt weiterhin den Brei füttern und ihr zuvor noch die Möglichkeit geben, den Brei selbständig zu erkunden, zu befühlen und sich vielleicht in kleinen Mengen an oder in den Mund zu befördern. Dann kannst du den Rest füttern.
Es wäre vielleicht eine Möglichkeit für sie, um selbständig - mit Hunger- vermehrt eigenständige Esserfarhungen zu sammeln. In den Händen kann man spüren ob eine Speise hart oder weich ist. Man kann spüren ob sie warm oder kalt ist. Man spürt die Konsistenz ob die Speise bspw fest oder breiig ist. Eine Portion Brei auf den Boden zu werfen, das geht beispielsweise viel schwieriger als ein Stückchen Brot gen Boden zu befürdern.
All das Erlebte sind lebendige Erfahrungen, und es sind durchaus wichtige Erfahrungen um Essen bzw Essbares im wortwörtlichen Sinn zu begreifen.
Es kann sein, dass deine Tochter noch nicht so weit ist und erst in ein paar Tagen oder Wochen auch tatsächlich Dinge essen d.h. von der Hand auch zum Mund befördern wird. Das macht nichts, wenn sie noch nicht so weit ist, kannst du es bei deiner gesunden und normal entwickelten Tochter nicht beschleunigen.Gib ihr aber einfach ruhig trotzdem schon jetzt die Möglichkeit dazu die Dinge Richtung Mund zu führen und warte ab. Du brauchst sie nicht zu ermuntern. Füttere sie, solange das wichtig ist. Auch deine Tochter wird bald anfangen, selbständig zu essen.
Grüße
Birgit N.
P.S.
Beginne doch morgens bspw mit ein paar klein geschnittenen Brotstückchen, die du ihr einfach hinstellst, jeden Tag - morgens oder am Vormittag, oder nachmittags, wenn es auch gut passt. Biete eine Woche lang ruhig immer genau das Gleiche. So kann sie sich jeden Tag ein Stückchen weiter annähern.
von
Birgit Neumann
am 13.02.2023
Antwort auf:
Calcium und Fingerfood
Hallo Birgit, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Der Vorschlag mit den Brotstücken war ganz toll. Zwar gehen die Brotstücke noch nicht in den Mund, aber sie gehen immer näher an den Mund :-) und es gibt nicht immer eine riesen Sauerei.
von
Rosali248
am 27.02.2023, 09:40