Avraa
Liebe Frau Ubbens, eigentlich bin ich selbst Erzieherin aber da ich nicht permanent die Kitas wechsle und seit 3 Jahren nicht mehr arbeite habe ich vielleicht zu wenig Vergleiche um mir das richtige Urteil zu erlauben. Meine Große (3 Jahre 3 Monate) wird in eine Waldkita eingewöhnt. Es handelt sich um den 2. Versuch in derselben Kita. Beim ersten Anlauf im August letzten Jahres haben wir abgabgebrochen, weil gar nichts mehr ging, sie Alpträume hatte und völlig neben sich stand. Wir hatten eine sanfte Eingewöhnung versucht. Dennoch weinte sie viel, trotz meiner Anwesenheit. Sie wollte nichts mitmachen und nicht zu den Erziehern oder anderen Kindern. Immer nur nach hause. Diesmal ist es schon anders. Sie will in die Kita, sagt sie ist nun groß und hat keine Angst. Sie ist WIRKLICH total motiviert und aufgeschlossen. Hat schon mit den anderen Kindern gespielt und freut sich. Weint nicht mehr, wenn Papa zur Arbeit muss, sagt sie ist ein Kitakind. So weit so gut... Leider befürchte ich, die Erzieher machen das wieder kaputt mit ihrer aus meiner Sicht zu distanzierten Art. Es wurde am 3. Tag schon wieder erwartet, dass sie sich von selbst in den Morgenkreis/ zum Essen hinsetzt. Kein reden auf Augenhöhe, kein freundliches Überreden kein nettes Locken. Nur "dann fangem wir halt ohne dich an"... War ihr egal, sie traute sich nicht in den Kreis, hat ja zu Niemandem bisher eine Beziehung aufbauen können. Sie wird größtenteils sich selbst überlassen. Man wartet darauf dass sie sich ins Freispiel mit den anderen Kindern integriert. Es finden kaum Gespräche statt, niemand interessiert wo sie sitzt, die Erzieher laden sie nicht ein neben ihnen zu sitzen. Meine Tochter fühlt sich extrem befangen. Sie hat keine Angst, ist aber schüchtern und unsicher. Dabei will sie so gerne. Für mich sieht es so aus als geht sie auf die Erzieher zu aber die kommen nicht auf sie zu. Mein Kind soll den Weg alleine gehen. Es herrscht auch unterschwellig immer die Ansicht vor, mein Kind wolle mich lenken oder schauspielert. Schon bei der ersten Eingewöhnung mit Alpträumen. Wenn ich eines weiß, dann dass sie nie ohne Grund weint (dann schreit sie nur so ein vorgetäuschtes Jaulen). Manchmal erscheint einem der Grund vielleicht banal für so viele Tränen aber sie hat einen. Heute war wieder so ein Fall. Sie weinte sie wolle heim. Ganz bitterlich. Die Erzieherin meinte "jetzt ist Kita Zeit, gugg alle spielen". Kein Versuch den Grund rauszufinden. Ich bin dann gegangen und habe schon an ihrem Gesicht ablesen können was sie darüber denkt. Als mein Kind sich nach über einer halben Stunde beruhigt hatte, konnte ich sinnvoll darüber reden. Ihr war fürchterlich kalt. (Sie hat auch total gezittert) Sie konnte den Grund nur gegenüber der Erzieherin nicht benennen. Die hat ja auch nicht gefragt. Sie freut sich auf die Kita morgen. Ich habe aber Angst dass das nie was wird. Es fehlt total der emotionale Zugang. Bin ich mit meiner Tochter beim Turnen oder ähnliches reichen schon 10 Minuten in denen mal jemand "nebenbei!" auf sie reagiert und ich darf dann gehen. Sie ist eigentlich total offen. Aber sobald ich den Erziehern vorschlage sich mal intensiv Zeit zu nehmen heißt es, es gibt keine Einzelbetreuung. Dabei erwartet das ja auch niemand. Aber irgendwie muss ja eine Beziehung zustande kommen oder liege ich so falsch? In der Kita, in der ich arbeite, hat man es so gemacht. War das eine Ausnahme und man muss warten bis sich das Kind "ohne Sonderbehandlung" anpasst? Ich weiß nicht wirklich was ich tun soll. Bin erstmal nur froh, dass mein Kind so motiviert ist. Aber weg gehen werde ich so niemals können wenn nichts von den Erziehern kommt. Wie ist das denn normalerweise, wie läuft die Eingewöhnung was die Beziehungsbildung anbelangt? Danke und liebe Grüße Avraa
Liebe Avraa, das Verhalten der Erzieher ist kein guter Weg. Kinder, gerade in der Eingewöhnung, brauchen einen Ansprechpartner, einen, der für sie da ist, der sie an die Hand nimmt, ihnen die Regeln und Strukturen liebevoll erklärt und den Kindern so die Möglichkeit gibt, nicht außen zu stehen. Da sich Ihre Tochter grundsätzlich auf die Kita freut, warten Sie noch eine kleine Weile ab. Vielleicht erklären Sie Ihrer Tochter die Regeln und bringen sie in den Morgenkreis usw., solange Sie sowieso noch dabei sind. Viele Grüße Sylvia
Myfairlady11
Also normal ist das nicht. Normale wäre ein Umgang wie die ihn auch kennst. Gerade bei der Eingewöhnung. Wenn die Erzieher so gar keine Anstalten machen eine Beziehung zu einem neuen kind aufzubauen (gibt es eigentlich keine bezugserzieherin, die in der Eingewöhnung für dein Kind zuständig ist?) dann würde ich da auch kein gutes Gefühl haben. Aber beobachte einfach dein Kind noch ein Bischen. Vielleicht empfindet sie es ja anders als du. Aber wenn sie in nächster Zeit keinen Anschluss findet und die Erzieher trotzdem diese distanzierte Art beibehalten dann würde ich das Gespräch suchen und mir überlegen die Einrichtung zu wechseln. Ich arbeite mit Kindern ab 5 Jahren knd selbst wir handhaben die Eingewöhnung so wie du sie kennst ( wobei das in dem Alter nicht mehr alle Kinder so intensiv brauchen ). Aber bei den kleinen finde ich das schon wichtig. Habe aber vor sechs Jahren so ein ähnliches Verhalten der Erzieher bei unserem Nachbarkind mitbekommen. Mir Tat die kleine mit ihren zwei Jahren total leid weil sie immer abseits stand und es niemandem kümmerte. Niemand nahm sie mal an sich und zeigte ihr Dinge oder half ihr Anschluss zu finden. Aber sie hat ihren Weg dann gefunden und trotzdem eine schöne Kindergarten Zeit gehabt. Deshalb wie gesagt. Guck wie sich die Sache mit deinem Kind entwickelt. Und wenn es gar nicht geht dann such nach einer anderen Lösung. Lg
Berti
Das kommt mir alles so bekannt vor, meine Tochter ist genau so alt,und uns geht es genau so, ganz schlimm finde ich wenn die Kinder doch eigentlich dazugehören wollen, aber schüchtern sind , sich anzuschliessen, und von den Erzieherinnen nichts kommt.
Bei uns hat es auch gut angefangen, weil ich eine woche lang dabei war, und ihr aus der Spielgrupoe alles nicht ganz fremd war, aber sie wurde 3 wochen lang krank, dazu wurde sie sehr sensibel und ängstlich, ab dann ging es los , dass sie gerade in der phase ,auf sich alleine gestellt war,und den Draht zu den erzieher nicht mehr fand, weil sie diese Zuneigung was sie dringend benötigte , nicht empfunden hat, zumindest morgens gleich beim Ankommen. Aber nein, die denken man erwrtet ja, dass unsere Kinder im Mittelpunkt stehen sollen,was natürlich schwachsinnig ist, also denke ich auch, dass die Erzieher einiges kaputt machen können, ich bin im moment genauso ratlos wie du, ich hoffe , wir finden bald eine Lösung.
Euch auch viel Erfolg
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