Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

zu offenes Verhalten

Frage: zu offenes Verhalten

Mariechen82

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 3 Jahre alt. Er geht in den Kindergarten und hat da viele Freunde. Im Gegensatz zu uns Eltern ( wir sind eher schüchtern) ist er sehr offen und kontaktfreudig. Mir bereitet jedoch Sorge, dass er für meinen Geschmack zu offen ist. Im Kindergarten will er z.B. die Erzieherin oft zum Abschied küssen, sagt allen ( auch ihm fremden Eltern) Hallo oder Tschüß. In der Straßenbahn oder auf der Straße sagt er auch wildfremden Hallo, erzählt mit ihnen, verrät seinen Namen oder wo wir gerade hin wollen. Neulich hat er sogar einen fremden Mann beim Aussteigen aus der Bahn an die Hand genommen und wollte mit ihm mit gehen. Ich sage ihm zwar immer wieder dass er keine Fremden ansprechen oder anfassen soll und dass manche Leute auch böse sind. Aber kaum biegen wir um die nächste Ecke, da spricht er schon wieder jemand an. Wie kann ich ihn das denn abgewöhnen bzw. ihn zu mehr Scheu vor Fremden erziehen? Und auch den Unterschied zwischen Fremden und Bekannten (denen er ja gern vertrauen darf) beibringen? Ich hab wirklich auch Angst, dass er einfach mal mit einem Fremden mitgeht. Vielen Dank für die Hilfe! Marie


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Marie, nach der ausführlichen und guten Antwort meine Vorrednerin bleibt mir nicht mehr viel zu sagen. Nur soviel: Ich kann mich der Antwort anschließen und hätte Ihnen auch entsprechend geantwortet. Als Unterstützung bzgl. des Mitgehens bei Fremden kann ich Bücher, in denen das Thema liebevoll und kindgerecht erklärt wird, empfehlen. Viele Grüße Sylvia


Jorinde17

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Hallo, bei meinem Sohn war es witzigerweise genau dasselbe: Mein Mann und ich sind eher zurückhaltend, unsere ältere Tochter auch. Unser jüngerer Sohn aber ist absolut kontaktfreudig und war in diesem Alter manchmal auch ZU offen für unseren Geschmack. Er sprach im Vorbeigehen fremde Leute an der Bushaltestelle an, erzählte jedem alles, liebte alle usw. Ich habe ihm gesagt, dass ich es toll finde, dass er sich so gut mit anderen Kindern versteht. Dass man aber fremde Erwachsene nicht anspricht usw. Geholfen hat es nichts. Letztlich hat sich das Ganze einfach herausgewachsen. So ungefähr mit fünf Jahren begann er von sich aus, eine natürliche Distanz zu halten. Er konnte dann auch unterscheiden, wo Sympathiebezeugungen angebracht sind, und wo nicht. Er ist heute 12 und immer noch offen, null schüchtern und sehr kontaktfreudig. Er hat deshalb viele Freunde, ist bei Klassenkameraden beliebt usw. Aber er hat eine normale und gute Einschätzung dafür, wo man auch mal vorsichtig oder zurückhaltender ist. Es gibt einfach diese sehr vertrauensseligen, offenen Kleinkinder. Sie werden auch im späteren Leben nicht besonders schüchtern oder unsicher, was ja auch sehr gut ist. Sie entwickeln aber ein gutes Gespür für den richtigen Moment und ein normales Distanzverhalten. Von daher würde ich als "mitbetroffene" Mutter sagen: Viel machen kann und muss man im Moment bei Deinem Sohn nicht. Es ist trotzdem richtig, ihm zu erklären, wo etwas Abstand oder Vorsicht richtig sind. Schnelle Lösungen gibt es da zwar nicht, aber es entwickelt sich. Was Deine Angst angeht, er könnte mit jemanden mitgehen: Da muss ich ganz klar sagen, dass man einen Dreijährigen natürlich nie unbeaufsichtigt lässt. Das gilt ja nicht nur für kontaktfreudige Kinder, sondern generell. Da er ja sicher immer unter Aufsicht ist, besteht auch keinerlei Gefahr, er könnte mit jemandem mitgehen. Bis er in einem Alter ist, wo er auch mal alleine draußen spielt oder unterwegs ist, wird sich das Distanzproblem längst gelöst haben, keine Sorge, das war bei uns auch so. LG


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