Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wird Papa abgelehnt?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wird Papa abgelehnt?

Sim0404

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Guten Tag Frau Uebbens, mein Mann hat es aktuell nicht leicht. Unser Sohn, 3.5 Jahre ist aufgeschlossen mag eigentlich jeden, außer (seinen Worten nach) seinen Vater und einen seiner Opas. Er sagt bei jeder Kleinigkeit das er ihn nicht mag. (Magste keine Papas, der Papa soll weg, ein Papa ist nicht richtig, Papa soll wieder auf die Arbeit usw.) Wenn er da ist und auch wenn er nicht da ist. Ich hatte Sie schon mal kontaktiert und glaube auch das die beiden ein eingespieltes Team sind wenn ich nicht da bin. Aber es ist so unendlich schwierig. Mein Mann zieht sich zurück, sagt dann Sätze wie gut dann gehe ich eben und komme nie zurück, oder fragt ihn ob er wieder auf die Arbeit fahren soll. Dann sagt unser Sohn natürlich" ja soll er das". Ich gehe eigentlich 2x 10 Std in der Woche arbeiten und bin dann noch arbeiten wenn er ins Bett geht. In den letzten Monaten waren es aber auch oft 30 bis 35 Stunden in der Woche , weil mein Mann länger zu Hause war wegen einem Bruch. War es vielleicht zu früh soviel zu Arbeiten ? Das er vielleicht seinen Frust das ich dann nicht da bin auf seinen Papa projeziert? Er sagt mir halt oft das ich nicht arbeiten soll, das der Kindergarten doof ist und Papa mag er nicht. Was sollen wir denn nur machen? Die Zeit in der mein Mann zu Hause war, fast 3 Monate hat leider nichts geändert. Eigentlich ist die vermeintliche Ablehnung manchmal gar ausgeprägter wie vorher. Vielleicht haben Sie nochmal einen Rat für mich. Liebe Grüße und vielen Dank. SB


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Sim0404, ich schließe mich der Antwort meiner Vorrednerin an und werde die Worte hier nicht wiederholen. Sie schreiben, dass Sie auch den Eindruck haben, dass Papa und Sohn ein eingespieltes Team sind, wenn Sie nicht zu Hause sind. Das ist was zählt. Sie sind für Ihren Sohn die wichtigste Bezugsperson. Er holt alles raus, was er als "Waffe" zur Verfügung hat, um Sie bei sich zu behalten. Der Kindergarten ist doof und Papa wird nicht gemocht. Da muss - aus seiner Sicht - die Mama doch ein Einsehen haben und nicht arbeiten gehen. So seine Sicht. Bleiben Sie entspannt, auch bei den nicht so schönen Worten Ihres Sohnes. Der Papa und Sie sollten diese nicht persönlich nehmen. Der Papa wird nicht abgelehnt. Mama wird derzeit "nur" mehr favorisiert. Viele Grüße Sylvia


cube

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Dein Mann verhält sich ja selber wie ein Kleinkind - "geh ich und komme nie zurück"? Das stärkt nun nicht gerade das Vertrauen eures Sohnes in die unerschütterliche Liebe des Vaters. Euer Sohn merkt, dass er mit solchen Aussagen etwas erreichen kann - negative Aufmerksamkeit ist auch Aufmerksamkeit. Dein Mann sollte da aber eben nicht drauf eingehen und sich auf die gleiche Ebene begeben. Euer Sohn testet (unbewusst), ob er auch geliebt wird, wenn er selbst so tut, als wenn er Papa nicht mag. Und aktuell erhält er dann eher die Bestätigung, sich auf diese Liebe offenbar nicht verlassen zu können. Euer Sohn ist alt genug, zu verstehen, wenn man ihm in einfachen Worten sagt, dass einem solche Aussagen weh tun. Aber man umgekehrt ihn eben trotzdem lieb hat - immer. Oder gar nicht darauf eingehen und einfach feststellen "das ist schade, denn ich habe ich sehr lieb und bin gerne mit dir zusammen". Und du mach dir bitte keine Vorwürfe wegen deiner Arbeit! Nein, das war nicht zu früh und ja, auch du hast ein Recht auf dein eigenes Leben. Da darfst du dich nicht drauf einlassen, dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich denke, auch hier spürt euer Kind eure oder deine Unsicherheit. Ihr seid die Eltern - ihr liebt euer Kind und zeigt ihm das auch. Bleib du einfach auch klar in dem, was du tust - zB arbeiten gehen. Das zeugt nicht davon, dass du dein Kind nicht genügend umsorgst. Je sicherer du damit umgehst, auch mal nicht da zu sein, umso eher wird euer Sohn merken, dass ihm dadurch sicher kein Stück weniger Liebe gegeben wird.


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