MVO
Hallo Frau Ubbens, ich habe schon viele meiner Fragen/Probleme durch das Forum hier selber beantworten können, folgenden Fall finde ich aber nirgends, bräuchte aber einen Rat um zu wissen was wir machen sollen. Ausgangssituation: 2 Kinder: 1tes 4 1/2 Jahre alt, seit 2 Wochen im Kindergarten 2tes ca. 2 1/2 Jahre alt und auch von Mo - Do in Betreuung Ich als Papa arbeite nur 6h am Tag, 5 Tage die Woche und das meist von Zuhause aus. Meine Frau arbeitet noch nicht, beginnt aber im November wieder und dann teilen wir uns die Betreuung/Abholung der Kinder auf. Das ältere Kind war schon immer sehr anhänglich, und bis das kleinere geboren wurde hing er immer an Mama. Mama wollte Ihn einfach immer bei sich haben, bzw. Corona bedingt konnte man in diesen 2 Jahren nur wenig machen und wir waren meist Zuhause mit ihm. Nach der Geburt unseres zweiten Kindes haben wir den "Fehler" gemacht das ich mich immer um den Großen gekümmert hab, damit Mama mehr Zeit für den Kleinen hatte. Durch einen sehr schlechten Schlaf von unserem Großen (er ist sehr oft Nachts aufgewacht und hat geschrien) bin ich mit dem Großen dann auch in sein Zimmer gezogen (vorher waren wir zu Dritt in einem), so das Mama dann mit dem Baby und ich mit dem Großen in einem Raum geschlafen habe. Das hat dem Großen am Anfang auch nicht gefallen und er wollte schon auch zu Mama, da er aber immer den Kleinen geweckt hat ging das einfach nicht und er musste damit "leben". Nachdem der Kleine dann aber auch irgendwann mit dem Großen zusamen in einem Zimmer schlafen wollte sind wir vor etwa 3-4 Monaten alle in ein Zimmer wieder gewandert, nachdem der Große in der Nacht nicht mehr dauernd aufgewacht ist. Das hat die Bindung zwischen Papa und Kind gestärkt, die zwischen Mama und Kind aber sehr geschwächt. Meine Frau hatte zusätzlich wahrscheinlich Schwangerschaftsbezogen eine Psychose mit KLinikaufenthalt (vor ca 1 1/2 Jahren) und war dann mehrer Wochen nicht da. Es ging ihr dann wieder "besser" und Sie ist seit dem in Psychischer Behandlung, war dieses Jahr aber auch wieder für etwa 10 Wochen in einer Tagesklinik. Die Bindung zwischen Mama und dem Großem hat durch das alles sehr gelitten, und da Papa immer da war wurde ich irgendwie zu seiner Primären Bezugsperson. Bis vor einigen Monaten war das so stark, das ich nicht alleine aufs Klo konnte ohne das er geweint hat, oder wenn ich den Müll rausbringen wollte gab es Gemecker. Papa ist also irgendwie zur Mama für Ihn geworden. Ich konnte auch für Monate eigentlich nichts selber für mich machen ohne ein so großes Drama das es mir lieber war ich mach lieber nix, sondern bleib einfach ZuHause. Es wurde jetzt in den letzten Wochen/Monaten besser, und er unternimmt auch ab und an gerne Dinge mit Mama, oder ich kann auch in meinem Arbeitszimmer für ein paar h in Ruhe arbeiten ohne das er sich beschwert, trotzdem ist die Situation sehr schwierig für uns. Für mich als Papa ist es natürlich schon auch schön, aber für meine Frau und die ganze Familie auch belastend. Ich muss ja auch arbeiten, und nicht wie aktuell nur vom HomeOffice aus. Oder ich möchte auch mal Joggen gehen oder mal rauskönnen ohne das der Große vorher erstmal Abschiedsschmerz mir Kundgetan hat. Auch sagt der Große ab und an zur Mama und auch zu mir es wäre doch gut wenn Mama arbeiten würde, oder Mama das und das macht, damit Papa immer da sein kann. Nun stellen sich für uns eigentlich mehrer Fragen: - Kann man die Primäre Bezugsperson wieder irgendwie auf die Mama umpolen? Oder müssen wir damit als Familie einfach umgehen - Um meiner Frau zu helfen/zu unterstützen bin ich eigentlich immer Zuhause oder erreichbar um jederzeit da zu sein für Sie und die Kinder. Ist das hilfreich oder eigentlich weniger Hilfreich um die Trennungsangst unseres Kindes von Papa zu überwinden? - In Familien in denen die Mama die Primäre Bezugsperson ist, und die ja auch meist Zuhause und mehr Zeit hat muss sich das Kind ja nur zum Kindergarten oder in wenigen Situationen von dieser Person trennen. Bei uns muss sich der Große aber viel öfter von Papa trennen, der aber seine Primäre Bezugsperson ist. Schadet das unserem Kind irgendwie? Und wenn ja was können wir dagegen tun? - Der Kindergarten ist nach Tagesmutter und einer Art Großtagespflege nun die 3 Betreuung für ihn (ging leider nicht anders). Bei der Tagesmutter bei der er etwa 1 Jahr war hat er meist gar nichts gemacht, sondern nur die anderen Kinder beobachtet. Bei der Großtagespflege hat er auch viel nur die anderen Kinder beobachtet bis er einen dort gefunden hatte mit der er gut spielen konnte. Der kam aber erst am Ende dazu für einige Monate. Obwohl er gerne mit dem gespielt hat, und auch gerne mit dem Zuhause oder auf dem Spielplatz spielen wollte, wollte er trotzdem nur Widerwillig in der Betreuung. Und im Kindergarten (ok er ist er etwa 2 Wochen dort) spielt er aktuell auch eigentlich noch gar nicht mit anderen Kindern sondern beobachtet nur. Die Erzieherinnen findn das jetzt nicht total schlimm, sagen aber schon das er sehr still und zurückhaltend ist und ob das auch Zuhause so wäre, das ist aber gar nicht der Fall. Zuhause dreht er immer auf, nur wenn er nicht bei uns ist oder nicht Zuhause ist er total zurückhaltend. - Zuhause kann der Große auch mit seinem kleinen Bruder oder Mama mal spielen und braucht nicht ständig Papa, sind wir aber nicht Zuhause und unterwegs oder auch mal bei Oma/Opa hängt der Große meist bei Papa und auch wenn Kinder wo sind die er kennt spielt er meist nicht mit denen, sondern nur mit Papa. Hat das mit der Trennungsangst zu tun? Mir hilft es schon wenn wir einen groben Tipp bekommen was wir hier machen, und wenn nicht unbedingt alle Fragen beantwortet werden. Ich dachte mir um die Situation besser greifen zu können lieber zu viele als zu wenig Infos. Vielen lieben Dank.
Lieber MVO, - Kann die primäre Bezugsperson umgepolt werden? Dass wird von ganz alleine kommen, wenn Sie häufiger nicht da sind, wobei nicht unbedingt ein Umpolen aber ein gewisses Gleichgewicht entstehen kann. Ihr Sohn weiß, dass sie anwesend sind. Aus dem Grund wird er vermutlich nicht von sich aus seine engste Bezugsperson wechseln. Grundsätzlich sollte kein "Umpolen" erzwungen werden. - Immer erreichbar hinderlich? Tatsächlich ist es für das Ablösen und verlieren der Trennungsangst eher hinderlich, wenn ein Elternteil immer für das Kind greifbar ist. Ihr Sohn darf lernen, dass auch Papa regelmäßig das Haus verlässt, dann aber auch wiederkommt. Trauen Sie sich und Ihrem Sohn diese Trennungen gerne zu. Mit der Erfahrung, dass er auch gute Zeiten mit Mama alleine haben kann, wird Ihr Sohn mit der Zeit weniger Trennungsschmerz zeigen. - Zur dritten Frage: Es schadet Ihrem Sohn nicht. - Das zurückhaltende Verhalten Ihres Sohnes außer Haus ist völlig in Ordnung. Die Erwachsenen sollten noch etwas Geduld haben und Ihr Sohn wird sich von selbst anderen Kindern gegenüber öffnen. Ist Ihr Sohn soweit, wird er auch im Kindergarten aktiver werden und mit anderen Kindern spielen. - Ihr Sohn ist noch auf seine engste Bezugsperson fixiert. Sie können jedoch dazu übergehen, dass Sie gegenüber Ihrem Sohn die Haltung äußern, dass Sie beispielsweise bei den anderen Erwachsenen sitzen bleiben möchten und werden und er sich gerne zu Ihnen setzen kann. Möchte er spielen, darf er aber gerne spielen gehen. Ihr Sohn hat die Wahl. Viele Grüße Sylvia
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